Christian Gottfried Nees von Esenbeck (1776–1858) war ein deutscher Mediziner, Botaniker, Philosoph und Politiker, der in Johann Peter Pauls (1782– n. d.) deutscher Teilübersetzung von Fauriels Chants populaires de la Grèce moderne (1824/25) die Übersetzung der Lieder aus dem Griechischen besorgte.
Als Botaniker und späterer Präsident der Wissenschaftsakademie Leopoldina unterhielt Nees von Esenbeck seit 1816 einen intensiven Briefwechsel mit Johann Wolfgang von Goethe, in dem er sich mit diesem über verschiedene naturwissenschaftliche Themen austauschte. Seine Kontakte zu Goethe und dessen Sekretär Johann Peter Eckermann machte sich Nees von Esenbeck zunutze, als er sich 1824/25 an Johann Peter Pauls Teilübersetzung von Fauriels Volksliedsammlung beteiligte (Mittheilungen aus der Geschichte und Dichtung der Neu-Griechen, 1825 anonym in Koblenz erschienen). Wie aus der Korrespondenz mit Eckermann (vgl. Nees von Esenbeck 2003, 367–392) hervorgeht, hatte ihn sein Freund Pauls „wegen einiger Kenntniße des Neugriechischen“ gebeten, bei der Übersetzung „aus[zu]helfe[n]“ (Brief an Eckermann vom 24.10.1824), was offenbar bedeutete, dass Nees von Esenbeck und dessen Sohn Karl die komplette Übersetzungsarbeit aus dem Neugriechischen übernahmen. Im Fortlauf des Briefwechsels gibt Nees von Esenbeck Einblicke in seine Übersetzungspraxis, bittet um Stellungnahmen zu verschiedenen Übersetzungsproblemen und äußert sich zur zeitgleich erschienenen Übersetzung Wilhelm Müllers (1794–1827).