Compendium

Die Essays des Compendiums gliedern sich in Mikrogeschichten (narrative Detailuntersuchungen und Fallanalysen), Makrovorgänge (Praktiken und Netzwerke, Policies und Strukturen), Metanarrative (Konzepte, Deutungsmodelle, Stereotype) und Präsentationen (etwa Projektvorhaben bzw. Rezensionen).
Die enzyklopädischen Artikel liefern Kurzporträts von Personen, Institutionen, Medien, Objekten und Orten der deutsch-griechischen Verflechtungen.
In den Dossiers werden ausgewählte Essays und Artikel so zusammengebracht, dass sie eine kompakte Übersicht über bestimmte thematischen Schwerpunkte geben.

Neue Essays

Der Einfluss des deutschen Faktors auf den Entscheidungsprozess und die Meinungsbildung in Griechenland während des Ersten Weltkriegs

Der Erste Weltkrieg hat mit seinen besonderen Merkmalen die Wichtigkeit und Komplexität von Aspekten wie Entscheidungsmechanismen und die Bedeutung der öffentlichen Meinung in den kriegführenden Staaten aufgezeigt. In diesem Zusammenhang ist Griechenland wegen der besonderen und komplexen Art der Kriegsbeteiligung und der zahlreichen Akteure mit Macht und Einfluss innerhalb und außerhalb des Landes ein äußerst interessantes Studienobjekt. Untersuchungen am konkreten Beispiel des deutschen Einflusses auf das griechische öffentliche Leben zeigen eine bemerkenswerte Vielseitigkeit in Bezug auf die einwirkenden Kanäle. Hervorgehoben werden: die Familienbande König Konstantins mit dem deutschen Kaiser, der starke Einfluss der deutschen Bildung, die sowohl Konstantin selbst als auch die Schlüsselfiguren seines Stabs genossen hatten, die Funktionsweise der hochwirksamen deutschen Propaganda mit dem Hauptziel, die griechische Tagespresse zu beeinflussen, aber auch konkrete Beispiele aus der Verlagsproduktion der damaligen Zeit, die das Bild der deutschen Führungsmacht konsequent beförderte. Bemerkenswert war auch die Dynamik, die durch die Internierung des 4. griechischen Armeekorpses in Görlitz ab Herbst 1916 erzeugt wurde. Schließlich muss all das unter dem Aspekt der allgemeinen Stellung Griechenlands im Rahmen der deutschen Regionalstrategie für den Balkan und den Nahen Osten betrachtet werden. Die Untersuchung dieser Kanäle bestätigt die Beständigkeit des guten deutschen Rufs in der griechischen öffentlichen Meinung während des Ersten Weltkriegs und seinen Einfluss auf einen Teil des Entscheidungsapparats; zugleich zeigt sie die Bedeutung der organischen Einbindung dieser Zeit beim Studium der deutsch-griechischen Beziehungen im 20. Jahrhundert auf.

Übersetzung aus dem Griechischen: Athanassios Tsingas

Επαναστάσεις ενάντια στην «Τάξη Πραγμάτων της Βιέννης» γύρω στο 1820

Το άρθρο ασχολείται με το ευρύτερο πλαίσιο της ελληνικής επανάστασης, ιδίως με τις επαναστάσεις στη Δυτική Μεσόγειο και με την Τάξη Πραγμάτων της Βιέννης. Σκιαγραφεί αντιτιθέμενες ερμηνείες της ειρήνης μετά το 1815 και υποδεικνύει την κατ’ αρχήν αμφιταλάντευση μεταξύ του φόβου της επανάστασης και μιας (περιορισμένης) προθυμίας για μεταρρυμίσεις.

Μετάφραση από τα γερμανικά: Ιωάννα Μεϊτάνη

Struktur und Akteur in der Entwicklung der deutsch-griechischen Beziehungen 1871–1941

Strukturelle Faktoren wie die Auflösung des Habsburgerreichs und der Zusammenbruch des Osmanischen Reiches spielten eine wichtige Rolle in der Entwicklung der deutsch-griechischen Beziehungen und führten dazu, dass diese nicht mehr dem Primat des deutschen Interesses am Osmanischen Reich unterworfen waren. Besonders wichtig waren die Einbeziehung Mazedoniens und Thrakiens in den griechischen Staat und die Weltwirtschaftskrise. Dazu kamen politische Faktoren wie der zunehmende Revisionismus im Europäischen und Mittelmeer-Raum in Folge der Machtergreifung Hitlers, die die Abhängigkeit Griechenlands von deutschen Rüstungstechnologien erhöhten und eine krisenhafte politische Entwicklung mit sich brachten. Erst nach der Errichtung der Diktatur von Metaxas erlebte Griechenland eine erhebliche Stabilisierung. Diese basierte in großem Maß auf dem Handel mit Deutschland. So waren es auch weder grundlegende Meinungsverschiedenheiten mit Griechenland noch Ansprüche auf griechische Gebiete, die Hitler dazu brachten, seine Politik „Ruhe auf dem Balkan“ aufzugeben und Griechenland zu besetzen, wohl aber Mussolinis Ultimatum.

Neue Artikel

Καρλ ΊκενΟ φιλέλληνας Καρλ Γιάκομπ Λούντβιχ Ίκεν (Karl Jakob Ludwig Iken, 1789–1841) θεωρείται ως ένας από τους πρώτους ερευνητές κα
Daniel SandersDaniel Sanders (1819–1897) war ein deutscher Sprachforscher und Lexikograph jüdischer Herkunft, der über Jahrzehnte hinweg eine wichtige Rolle als Vermittler der neugriechischen Literatur und Spra
Άνταλμπερτ ΜπόυζενΟ Άνταλμπερτ Μπόυζεν (Adalbert Boysen, 1843–1912) ήταν γερμανός στρατιωτικός, εκδότης σειράς μελετών για την Ελλάδα και

Neue Dossiers

Die deutsch-griechischen Verflechtungen zur Zeit König Ottos

In keiner Phase der jüngeren und jüngsten Geschichte Griechenlands hat die Einführung staatlicher Institutionen zu einer vergleichbaren gesellschaftlichen und kulturellen Transformation beigetragen wie in den drei Jahrzehnten unter der Herrschaft von König Otto.

Die deutschen Philhellenismen

Das Dossier umfasst verschiedene Felder der deutsch-griechischen Verflechtungen, die bislang für gewöhnlich unter dem einheitlichen Begriff des deutschen Philhellenismus (bzw. des Mishellenismus) subsummiert wurden. Den ersten Angelpunkt der Konferenz bildet die Neubewertung der Rezeptionen von 1821 in den deutschsprachigen Ländern und die Mobilisierung, die sie in Verbindung mit den politischen Bewegungen nördlich der Alpen hervorriefen. In diesen Bewegungen waren freilich von vornherein eine politische und eine kulturelle Komponente miteinander verflochten, die politische Bewegung des Philhellenismus und die aus der einschlägigen Literatur bekannte „Tyrannei Griechenlands über Deutschland“. Selbstverständlich darf die Rolle der griechischen Gemeinden des deutschsprachigen Raumes in diesem Zusammenhang nicht vergessen werden. Den zweiten Angelpunkt bildet die Untersuchung der Transformationen, die diese politisch-kulturelle Verflechtung in den 200 Jahren nach dem Ausbruch der Griechischen Revolution erfuhr.

Deutsch-griechische Verflechtungen vom Deutschen Kaiserreich bis zum Einmarsch der Wehrmacht in Griechenland

Die Sehnsucht der gebildeten Deutschen nach dem, was sie als die Wiege ihrer persönlichen und gesellschaftlichen Identität ansahen, blieb auch in diesen Jahren unvermindert, während sich die Griechen, die auf dem Wege der Bildung zu gesellschaftlicher Reputation gelangen wollten, hauptsächlich (wenn auch nicht ausschließlich) durch die Augen der Deutschen sahen.