ΕΠΙΤΟΜΗ

Τα Δοκίμια της Επιτομής διακρίνονται σε τέσσερις κατηγορίες, τις Μικροϊστορίες (θεματικά και χρονικά εστιασμένες μελέτες περίπτωσης), τις Μακροδιαδικασίες (πρακτικές διαμεσολάβησης, δίκτυα, πολιτικές και δομές), τα Μετα-αφηγήματα (έννοιες, ερμηνευτικά σχήματα, στερεότυπα) και τις Παρουσιάσεις (λ.χ. ερευνητικά προγράμματα ή και βιβλιοκρισίες).
Τα εγκυκλοπαιδικά Άρθρα προσφέρουν σύντομες πληροφορίες για πρόσωπα, θεσμούς, τόπους, μέσα και αντικείμενα των ελληνογερμανικών διασταυρώσεων.
Οι Φάκελοι συγκεντρώνουν επιλεγμένα δοκίμια και άρθρα ώστε να προσφερθεί εποπτική εικόνα για συγκεκριμένες θεματικές ενότητες.

Νέα δοκίμια

Narrative deutsch-griechischer Verflechtungen auf der documenta 14

Der Essay bietet eine mikrohistorisch dimensionierte Annäherung an die Ausstellung zeitgenössischer Kunst documenta 14 in Athen und Kassel. Als Ausgangspunkt wählt der Text dafür in der Ausstellung etablierte Narrative deutsch-griechischer Verflechtungen und analysiert die kuratorischen und diskursiven Maßnahmen, mit denen sich die Wahl Athens als ein dem traditionellen Ausstellungssitz Kassel ebenbürtiger Veranstaltungsort begründen ließ. Den Begriff der Gastfreundschaft, den die Ausstellung angesichts des unerwarteten Zusammengehens der beiden Städte ausgearbeitet hatte, wird hier als Modell kultureller Verflechtungen interpretiert. Aus diesem Blickwinkel heraus wird die Präsentation der Sammlung des Nationalmuseums für Zeitgenössische Kunst Athen im Fridericianum Kassel, aber auch die Installation The Welcoming Gate (2017) von Zafos Xagoraris untersucht, der die sehr eigentümliche Konstellation von Kriegsgefangenschaft und Gastfreundschaft zugleich in den Vordergrund rückte, die etwa 7.000 griechische Soldaten während des Ersten Weltkriegs in Görlitz erlebten.

Im zweiten Teil des Essays wird die Art und Weise untersucht, mit der die Ausstellung an die Geschichte der deutsch-griechischen Beziehungen herangegangen ist. Das Narrativ, das die documenta 14 entwickelte, zeigte die kolonialistisch eingefärbte Prägung auf, mit der seit Mitte des 18. Jahrhunderts Deutschland (und Westeuropa generell) in Verbindung mit dem antiken und auch modernen Griechenland trat. Dabei räumte die Ausstellung der deutschen bzw. westeuropäischen Perspektive den Vorrang ein und behielt damit a priori die Asymmetrien und hierarchischen Setzungen einer einseitigen Annäherung bei. Gleichzeitig wurde die Darstellung der deutsch-griechischen Verflechtungen bewusst der Achse Kassel–Athen angepasst und damit eine lokale, subnationale und regionale kulturgeschichtliche Sicht in Vorschlag gebracht, welche die üblicherweise auf die Zentren München und Berlin gelegte Emphase umakzentuierte. Indemeine Sektion der Ausstellung in der Neuen Galerie genauerer Betrachtung unterzogen wurde, wurden schließlich die spezifischen Modalitäten analysiert, mit denen die geschichtlichen Gegebenheiten kuratorisch aufgearbeitet worden sind. Die Erschaffung sich räumlich konkretisierender Narrative, mit denen Bilder, Textausschnitte und Archivmaterial zueinander in Bezug gesetzt wurden, vollzog sich auf der Basis von Konnektionen, die sich nicht zu kausalen und zeitlich-historischen Zusammenhängen fügten, sondern sich assoziativ zwischen den Exponaten ergaben und mehrere Zeithorizonte zugleich eröffneten. Diese Mechanik setzte eine Verflechtungsgeschichte in Szene, die sich am Wandel der Maßstäbe orientierte, auf freier narrativer Verknüpfung aufbaute und sich auf eine Vielzahl zeitlicher Bezugnahmen stützte.

Übersetzung aus dem Griechischen: Joachim Winkler

Iakovos Polylas und die Rezeption Friedrich Schillers in der neugriechischen Literatur

In diesem Essay werden die theoretischen Anleihen von Iakovos Polylas bei den ästhetischen Reflexionen von Friedrich Schiller untersucht. Es zeigt sich, dass Polylas Schiller vor allem durch Hegel rezipierte, der Schiller als Wegbereiter des Übergangs vom subjektiven zum objektiven Idealismus und als Begründer einer neuen klassisch-romantischen Ästhetik betrachtete, die die Einseitigkeit von Klassik und Romantik überwindet. Per Rückgriff auf die Theorie von Schillers Pathetischerhabenem betrachtete Polylas Solomos als einen idealen Menschen, dessen Leben und Werk als Vehikel zur ästhetischen und moralischen Bildung der griechischen Nation dienen konnte. In diesem Sinne folgte Polylas Schiller in der Auffassung, dass nur die hohe Kunst den Menschen ganzheitlich kultivieren und zum Träger einer neuen und besseren Menschheit und Gesellschaft machen könne.

Griechische Doktorand(inn)en an der Universität Hamburg von der Gründung der Universität 1919 bis 1941

Anhand der verfügbaren Archivalien (Promotionsbücher, erhaltene Dissertationsexemplare, Promotionsakten, ggf. Personalakten) werden die Daten zu den griechischen Studierenden und insbesondere Doktorand*innen an der Universität Hamburg in den Zwischenkriegsjahren gesammelt und ausgewertet. Entscheidend für die Aufnahme in die Untersuchung ist das Jahr der ersten Immatrikulation, zahlreiche Vorgänge reichen in die 1940er Jahre. Das Archiv der Deutsch-Griechischen Gesellschaft Hamburg wird ebenfalls herangezogen, um die Verquickung privater und universitärer Interessen in der Freien und Hansestadt nachzuzeichnen. Ausgewertet werden Lebensläufe, Angaben zu Betreuern, Gutachtern und Prüfern, ggf. auch Gutachten und sonstige Vorgänge. Genau genommen gibt es nur eine einzige Doktorandin, und ihr Verfahren endete nicht erfolgreich. Falls verfügbar gilt ein besonderes Augenmerk solchen Informationen, die sich einerseits auf die Attraktivität der Universität Hamburg, bestimmte Fächer und bestimmte Professoren und andererseits auf die Einstellung der Doktorand*innen zum Nationalsozialismus und ggf. auch auf das Umerzählen des eigenen Lebenslaufes nach 1945 beziehen. Besondere Aufmerksamkeit galt auch Informationen bzgl. Stipendien. Um weitere Untersuchungen der Art anzuregen wird auf die Methoden und die Art der Archivalien selbst mit beabsichtigter Ausdrücklichkeit eingegangen.

Namensliste aus Anhang 1: Daten zu den Promotionsverfahren, in denen eine Doktorprüfung stattgefunden hat

Die folgende Namensliste beruht auf der im Anhang 1 des Essays gegebenen Dokumentation der Promotionsverläufe der hier aufgeführten Doktorand*innen. Die ausführliche Dokumentation der Promotionsverläufe ist in den personenbezogenen Artikeln zu finden, die auf der Grundlage des Anhangs für das Online-Compendium der deutsch-griechischen Verflechtungen erstellt wurden. Die Nennungen erfolgen bei allen Fakultäten nach der chronologischen Folge der Matrikeleinträge; wenn keine Matrikeleinträge vorliegen nach dem Semester lt. Lebenslauf, in dem das Studium in Hamburg aufgenommen wurde.

Philosophische Fakultät
1.     Basil Exarchos (SoSe 1928)
2.     Emanuel G. Sarris (SoSe 1929)
3.     Euripides Constantopoulos (WS 1929/30)
4.     Matoula Constantopoulos (WS 1931/32)
5.     Ioannes Ioannides (SoSe 1934)
6.     Georgios Dimitrakos (WS 1935/36)
7.     Peter Coulmas (1939)
8.     Dr. iur. Demetrios S. Constantopoulos (1938/39)

Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät
1.     Constantin S. Constantopoulos (WS 1925/26)
2.     Kyriakos Spiliopoulos (SoSe 1926)
3.     Leon Pisani (1926/27; Sose 1929)
4.     Dimitrios Dimitriou (WS 1927/28)
5.     Ch[aralambos N.] Fragistas (SoSe 1929)
6.     Alexander Tsirintanis (SoSe 1929)
7.     Stamatios Woiwodas (SoSe 1929)
8.     Spyro Malamos (WS 1932/33)
9.     Phaedon Sachsamanoglou (SoSe 1934/35)
10.  Demetrios S. Constantopoulos (WS 1933/34)
11.  Demetrios Sp. Emmanuel (WS 1933/34)
12.  Stylianos Karakantas (SoSe 1935)
13.  Theodor Deligeorgios (SoSe 1936)
14.  Nikolaos Woiwoidas (SoSe 1936)
15.  Aemilios Bendermacher (SoSe 1938)
16.  Georgios S. Constantopoulos (SoSe 1938)
17.  Nikolaos Deloukas (SoSe 1938)
18.  Euthymios Papageorgiou (WS 1938/39)

Medizinische Fakultät
1.     Sergios Serefis (WS 1922/22)
2.     Nikolas Kerestetzopoulos-Koursis (WS 1922/23)
3.     Basilios Malamos (WS 1925/26)
4.     Athanasios Domenikos (SoSe 1927)
5.     Triantafillos Dimitriou (WiSe 1929/30)
6.     Athanasios Karajannis (WS 1931/32)
7.     Angelos Pistofidis (WS 1935/36)
8.     Panagiotis Grigoriadis (WS 1937/38)
9.     Konstantinos Nikolaides (WS 1937/38)
10.  Panagiotis Nassuphis (SoSe 1937)

Namensliste aus Anhang 2: Einträge Griechinnen/Griechen bzw. griechische Namen im Matrikelportal aus den Jahren bis einschließlich 1941; keine Dissertation/Promotion nachgewiesen

1.     Kouremetis, Gregor (WS 1920/21)
2.     Agallopulos, Christos (WS 1921/22)
3.     Kyriakos, Lysandros (WS 1921/22)
4.     Spiliopoulos, Georges (WS 1921/22)
5.     Damassiotis, Stelios (im Matrikelportal: Hellios) (SoSe 1922)
6.     Konniniotes, Christos (SoSe 1922)
7.     Bitsakis, Elefteri (WS 1922/23)
8.     Spiliopulos, Spyridon (WS 1922/23)
9.     Valavaniotis, Christos (im Matrikelportal: Nalavaniotis) (SoSe 1923)
10.  Niarchos, Demetrius (WS 1923/24)
11.  Tzannides, Alexander (SoSe 1924)
12.  Alexandrides, Konstantin (SoSe 1925)
13.  Palaeologos, Georg (SoSe 1925)
14.  Evangelides, Alexander (WS 1926/27)
15.  Papajanni, Michel (SoSe 1928)
16.  Floros, Paul (WS 1928/29)
17.  Papasacharin, Johann (SoSe 1929)
18.  Philippopoulos, Denis (d.i. Dionysios) (WS 1929/30)
19.  Kokkinopoulos, Dimitrios (SoSe1929/30)
20.  Mavroidis, Jean (SoSe 1920)
21.  Christodoulou, A.(WS 1930/31)
22.  Vlachopoulos, Ch. (WS 1930/31)
23.  Wassiliou, Philon (WS 1930/31)
24.  Pippas, Demosthenes (SoSe 1931)
25.  Skura, Helene (SoSe 1931)
26.  Kostopanagiotis, Vasileios (WS 1931/32)
27.  Gedeon, Sophie (SoSe 1932)
28.  Chryssoverghi, A. (WS 1932/33)
29.  Dimitriou, Ir. (WS 1932/33)
30.  Damtsas, Alexander (WS 1933/34)
31.  Nantzu, Elly (SoSe 1934)
32.  Chronis, Johs. (WS 1934/35)
33.  Thomaides, Xenophon (1934/35)
34.  Gasis, Andreas (SoSe 1935)
35.  Lambadaridis, Gregorios (WS 1935/36)
36.  Vassilakis, Christos (WS 1935/36)
37.  Konstantinides, Demetrius (SoSe 1936)
38.  Mousenidis, Kyriakos (SoSe 1936)
39.  Diamantopoulos, Theodoros (WS 1936/37)
40.  Karapalis, Paschalis (WS 1936/37)
41.  Peraticos, Michael (WS 1936/37)
42.  Sourmelis, Antonios (im Matrikelportal: Soyrmelis) (WS 1936/37)
43.  Karipi, Hero (SoSe 1937)
44.  Anagnostidis, Nikolaos (WS 1937/38)
45.  Kyriazis, Konstantin (SoSe 1938)
46.  Bondonris, Konstantin (wahscheinlich Μποντονρής, Κ.) (WS 1938/39)
47.  Jannopoulos, Konstantin (WS 1938/39)
48.  Papagerakis, Johannis (WS 1938/39)
49.  Belesos, Nikon (wahrscheinlich Μπελέζος, Νίκων) (SoSe 1939)
50.  Konstantopoulou, Stavroula (SoSe 1939)
51.  Laskar, Kostas (SoSe 1939)
52.  Papadopoulos, Miltiades (SoSe 1939)
53.  Petropulos, Georg (SoSe 1939)

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In keiner Phase der jüngeren und jüngsten Geschichte Griechenlands hat die Einführung staatlicher Institutionen zu einer vergleichbaren gesellschaftlichen und kulturellen Transformation beigetragen wie in den drei Jahrzehnten unter der Herrschaft von König Otto.

Die deutschen Philhellenismen

Das Dossier umfasst verschiedene Felder der deutsch-griechischen Verflechtungen, die bislang für gewöhnlich unter dem einheitlichen Begriff des deutschen Philhellenismus (bzw. des Mishellenismus) subsummiert wurden. Den ersten Angelpunkt der Konferenz bildet die Neubewertung der Rezeptionen von 1821 in den deutschsprachigen Ländern und die Mobilisierung, die sie in Verbindung mit den politischen Bewegungen nördlich der Alpen hervorriefen. In diesen Bewegungen waren freilich von vornherein eine politische und eine kulturelle Komponente miteinander verflochten, die politische Bewegung des Philhellenismus und die aus der einschlägigen Literatur bekannte „Tyrannei Griechenlands über Deutschland“. Selbstverständlich darf die Rolle der griechischen Gemeinden des deutschsprachigen Raumes in diesem Zusammenhang nicht vergessen werden. Den zweiten Angelpunkt bildet die Untersuchung der Transformationen, die diese politisch-kulturelle Verflechtung in den 200 Jahren nach dem Ausbruch der Griechischen Revolution erfuhr.

Deutsch-griechische Verflechtungen vom Deutschen Kaiserreich bis zum Einmarsch der Wehrmacht in Griechenland

Die Sehnsucht der gebildeten Deutschen nach dem, was sie als die Wiege ihrer persönlichen und gesellschaftlichen Identität ansahen, blieb auch in diesen Jahren unvermindert, während sich die Griechen, die auf dem Wege der Bildung zu gesellschaftlicher Reputation gelangen wollten, hauptsächlich (wenn auch nicht ausschließlich) durch die Augen der Deutschen sahen.