Die Essays des Compendiums gliedern sich in Mikrogeschichten (narrative Detailuntersuchungen und Fallanalysen), Makrovorgänge (Praktiken und Netzwerke, Policies und Strukturen), Metanarrative (Konzepte, Deutungsmodelle, Stereotype) und Präsentationen (etwa Projektvorhaben bzw. Rezensionen).
Die enzyklopädischen Artikel liefern Kurzporträts von Personen, Institutionen, Medien, Objekten und Orten der deutsch-griechischen Verflechtungen.
In den Dossiers werden ausgewählte Essays und Artikel so zusammengebracht, dass sie eine kompakte Übersicht über bestimmte thematischen Schwerpunkte geben.
Neue Essays
Revolutionen gegen die „Wiener Ordnung“ um 1820
Der Beitrag beschäftigt sich mit dem breiteren Kontext der griechischen Revolution, insbesondere mit den Revolutionen im westlichen Mittelmeerraum und der Wiener Ordnung. Er skizziert gegensätzliche Deutungen der Friedensordnung nach 1815 und verweist auf die prinzipielle Ambivalenz der Situation zwischen Revolutionsfurcht und einer (begrenzten) Veränderungsbereitschaft.
Μια Νεότητα στην Ελλάδα 1837-1840. Το ταξίδι του νόστου του ελληνιστή Ernst Curtius
Τα πηγαία μηνύματα από την περίοδο ίδρυσης του ελληνικού κράτους, ιδιαίτερα από τη νέα πρωτεύουσα, την Αθήνα, οι οποίες βρίσκοντες καταγεγραμμένες στις επιστολές του Ernst Curtius, περιέχουν πολύτιμες εικόνες από τη σκοπιά ενός νεαρού επιστήμονα. Οι αναφορές αυτές, που σε καμία περίπτωση δεν υπηρετούν κάποιον συγκεκριμένο σκοπό, μεταφέρουν αδογμάτιστες απόψεις, απαλλαγμένες σε μεγάλο βαθμό από οποιαδήποτε ιδεολογία. Παρότι η κριτική ανάγνωση αυτής της ιστορικής αλληλογραφίας έχει συγκεκριμένα όρια, η σημασία της επιβεβαιώνεται από τη σύγκριση με τις αντιλήψεις του ώριμου κλασικού φιλολόγου Εrnst Curtius: Μεταξύ των επιστημονικών απόψεων του Curtius και της οπτικής που υιοθέτησε κατά τη διάρκεια των νεανικών του χρόνων υφίσταται μια στενή συγγένεια. Συγκεκριμένα θέματα που αντηχούν στις νεανικές αυτές παρατηρήσεις βρίσκουν αργότερα συχνά μια θέση στις ομιλίες του. Τα βασικά χαρακτηριστικά της πνευματικής του στάσης, όπως και η ευαισθησία του, αντλούν από τις εμπειρίες που βίωσε στο ταξίδι του στην Ελλάδα κατά τη διάρκεια των νεανικών του χρόνων, που ολοφάνερα τον σφράγισε. Το σώμα των επιστολών που παρουσιάζεται εδώ εμπεριέχει εντυπώσεις από τόπους, εικόνες της πόλης, γεγονότα και τοπία, συνοδευόμενες από σχόλια. Η σπουδαιότητα των παρατηρήσεων δεν περιορίζεται στα ενδιαφέροντα του κλασικού φιλολόγου. Το εύρος τους καλύπτει σημαντικές πολιτικές, κοινωνιολογικές και λαογραφικές-εθνολογικές όψεις της ελληνικής ζωής κατά τη δεκαετία του 1830.
Griechisch-deutsche rassenanthropologische Begegnungen (1886–1950)
Dieser Essay beleuchtet die griechisch-deutschen anthropologischen Verflechtungen in einem Zeitraum, der mit der Etablierung und Wirkung anthropologischer Institutionen in Griechenland zusammenfällt: des Anthropologischen Museums (1886), der Hellenischen Anthropologischen Gesellschaft (1924), des Universitätslehrstuhls für Physische Anthropologie (1925) bzw. der Abschaffung des Lehrstuhls (1950). Einen besonderen Schwerpunkt legt der Essay auf die griechisch-deutschen anthropologischen Begegnungen während der letzten Jahre der Weimarer Republik, des Aufstiegs des NS-Regimes und des Zweiten Weltkriegs. In diesem historischen Kontext dominierte in der deutschen Anthropologie bzw. NS-Rassenwissenschaft die Idee einer vermeintlich überlegenen nordisch-germanischen Rasse und im Rahmen desselben Diskurses wurde den gegenwärtigen Griechen kulturelle und rassische Minderwertigkeit zugeschrieben. Der wichtigste griechische Anthropologe und Inhaber aller anthropologischen akademischen Positionen (1925-1950), Ioannis Koumaris, stand vor ambivalenten Loyalitäten: einerseits aufgrund seiner Affinität zur deutschen Anthropologie und Rassenwissenschaft; und anderseits aufgrund seines griechischen Patriotismus. Welche Reichweite erlangt diese Ambivalenz während des Zweiten Weltkriegs, der Besatzung Griechenlands durch die Wehrmacht und der Judenverfolgung? Welche Konsequenzen hat seine Fixierung auf die Definition der „hellenischen Rasse“ durch nationalsozialistische rassenwissenschaftliche Begriffe für sein akademisches Kapital und die anthropologischen Institutionen, die er leitet?
Neue Artikel
Wilhelm Müller
Wilhelm Müller (1794-1827) war ein deutscher Dichter, Philologe, Literaturkritiker und Übersetzer, der sich aufgrund seiner regen Unterstützung des griechischen Freiheitskampfes schon zu LebzeitenJosef Mindler
Joseph Mindler (1808–1868), auch gräzisiert Ιωσήφ Μίνδλερ, besorgte die erste vollständige deutsche Übersetzung der Hymne an die Freiheit (Ύμνος εις την ΕλευθερAntonios Manarakis
Antonios Manarakis (geb. 1820, gest. nach 1889) war ein griechischer Deutschlehrer und Übersetzer griechischer Literatur ins Deutsche. Der von der Insel Syros stammende Manarakis kam als StipendiaNeue Dossiers
Die deutsch-griechischen Verflechtungen zur Zeit König Ottos
In keiner Phase der jüngeren und jüngsten Geschichte Griechenlands hat die Einführung staatlicher Institutionen zu einer vergleichbaren gesellschaftlichen und kulturellen Transformation beigetragen wie in den drei Jahrzehnten unter der Herrschaft von König Otto.
Die deutschen Philhellenismen
Das Dossier umfasst verschiedene Felder der deutsch-griechischen Verflechtungen, die bislang für gewöhnlich unter dem einheitlichen Begriff des deutschen Philhellenismus (bzw. des Mishellenismus) subsummiert wurden. Den ersten Angelpunkt der Konferenz bildet die Neubewertung der Rezeptionen von 1821 in den deutschsprachigen Ländern und die Mobilisierung, die sie in Verbindung mit den politischen Bewegungen nördlich der Alpen hervorriefen. In diesen Bewegungen waren freilich von vornherein eine politische und eine kulturelle Komponente miteinander verflochten, die politische Bewegung des Philhellenismus und die aus der einschlägigen Literatur bekannte „Tyrannei Griechenlands über Deutschland“. Selbstverständlich darf die Rolle der griechischen Gemeinden des deutschsprachigen Raumes in diesem Zusammenhang nicht vergessen werden. Den zweiten Angelpunkt bildet die Untersuchung der Transformationen, die diese politisch-kulturelle Verflechtung in den 200 Jahren nach dem Ausbruch der Griechischen Revolution erfuhr.
Deutsch-griechische Verflechtungen vom Deutschen Kaiserreich bis zum Einmarsch der Wehrmacht in Griechenland
Die Sehnsucht der gebildeten Deutschen nach dem, was sie als die Wiege ihrer persönlichen und gesellschaftlichen Identität ansahen, blieb auch in diesen Jahren unvermindert, während sich die Griechen, die auf dem Wege der Bildung zu gesellschaftlicher Reputation gelangen wollten, hauptsächlich (wenn auch nicht ausschließlich) durch die Augen der Deutschen sahen.
