Die Essays des Compendiums gliedern sich in Mikrogeschichten (narrative Detailuntersuchungen und Fallanalysen), Makrovorgänge (Praktiken und Netzwerke, Policies und Strukturen), Metanarrative (Konzepte, Deutungsmodelle, Stereotype) und Präsentationen (etwa Projektvorhaben bzw. Rezensionen).
Die enzyklopädischen Artikel liefern Kurzporträts von Personen, Institutionen, Medien, Objekten und Orten der deutsch-griechischen Verflechtungen.
In den Dossiers werden ausgewählte Essays und Artikel so zusammengebracht, dass sie eine kompakte Übersicht über bestimmte thematischen Schwerpunkte geben.
Neue Essays
„Unparteiische Justiz, unparteiische Zeugen“: die griechischen Entlastungszeugen im Prozess gegen Max Merten
Im Februar 1959 fand vor dem Athener Sondermilitärgericht gegen Kriegsverbrechen der Prozess gegen den Kriegsverbrecher Max Merten statt. Merten, der im Mai 1957 in Athen eher zufällig festgenommen wurde, war während der Besatzungszeit als Offizier der deutschen Wehrmacht in Thessaloniki stationiert. Den Anklagepunkten zufolge, die gegen ihn erhoben wurden, war er für die Deportation von 50.000 Juden aus Makedonien in das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau sowie für die Plünderung jüdischer Vermögen und die Zerstörung jüdischer Denkmäler verantwortlich. Das gegen ihn eröffnete Gerichtsverfahren stellte seinerzeit eines der meistdiskutierten Ereignisse dar und bewegte die ganze Nation, die gespannt seiner Bestrafung entgegensah. Doch außer den Richtern und den Zeugen der Anklage erschien im Gerichtssaal auch eine Reihe von Zeugen, die in den Jahren der Besatzung eine dubiose und zwielichtige Rolle gespielt hatten. Sie eilten herbei, um dem wegen Kriegsverbrechen angeklagten Merten eine helfende Hand zu reichen. Zweck des Aufsatzes war es, auf den Aspekt der Entlastungszeugen zu fokussieren und durch die Nachzeichnung ihrer Lebenswege die Gründe verständlich zu machen, die diese Menschen dazu bewogen haben, für Merten auszusagen.
Übersetzung aus dem Griechischen: Theo Votsos
Ο Γιάκομπ Φίλιπ Φαλμεράυερ (Jakob Philipp Fallmerayer) ως περιηγητής του Άθω
Το Αθωνικό οδοιπορικό του Φαλμεράυερ, που δημοσιεύθηκε το 1842, παρουσιάζεται εδώ ως παράδειγμα ενός γερμανόφωνου λόγου (Diskurs) περί Ελλάδας, ο οποίος επικεντρώνεται στη βυζαντινή παράδοση και συνυπάρχει με τον ενθουσιασμό για την αρχαιότητα. Αναλύεται η ιδιαιτερότητα του Άθω ως ταξιδιωτικού προορισμού τόσο γενικά, όσο και στο έργο του Φαλμεράυερ ειδικότερα. Ιδιαίτερη έμφαση δίνεται στη λειτουργία των διεξοδικών φυσικών περιγραφών, οι οποίες αφενός υιοθετούν την τυπική για τον λόγο περί Ελλάδας αντίληψη της φύσης ως εγγυήτριας της ιστορικής συνέχειας, αφετέρου επιδιώκουν να αποδώσουν την υπερφυσική διάσταση του ιερού βουνού, επιστρατεύοντας συχνά τον τόπο του ανείπωτου. Η ταξιδιωτική αφήγηση του Φαλμεράυερ αποτελεί εκτός των άλλων ένα πρώιμο παράδειγμα του ενθουσιασμού για τον Άθω στην λογική της απόδρασης από τα εγκόσμια, της κριτικής του δυτικού πολιτισμού και της αναζήτησης ενός εναλλακτικού τρόπου ζωής, στον αντίποδα της νεωτερικής, προοδευτικής κοινωνίας. Αποτελεί δηλαδή πρόδρομο αυτής της τάσης, η οποία μάλιστα πρόκειται να ενισχυθεί στο γύρισμα του αιώνα. Τέλος, το οδοιπορικό του Φαλμεράυερ για τον Άθω είναι ιδιαίτερο και λόγω του σεβασμού με τον οποίο αντιμετωπίζει τον ορθόδοξο τρόπο σκέψης, τον οποίο, μαζί με τον ενθουσιασμό του για τη φύση, επιχειρεί να κοινωνήσει στους αναγνώστες του. Καταλήγοντας, το παρόν δοκίμιο αναδεικνύει την καταστατική αμφιθυμία του συγγραφέα: Ο Φαλμεράυερ αυτοπροσωπογραφείται αφενός ως Δυτικοευρωπαίος που έχει κουραστεί από τον πολιτισμό, που είναι σε θέση να εκτιμήσει την απομόνωση του Αγίου Όρους, και που αναγνωρίζει τη μοναδικότητα του τοπίου του Άθω. Αφετέρου εμφανίζεται ως ο δυτικός λόγιος που υποκινείται από τη φιλομάθεια του, που θέλει να γνωρίσει τη ξένη χώρα και τους ανθρώπους της και που, στην προσπάθειά του να τους κατανοήσει και να τους περιγράψει, παρατηρεί και αποτυπώνει με ακρίβεια τις ιδιαιτερότητες και τον τρόπο σκέψης τους.
Μετάφραση από τα Γερμανικά: Αντώνης Οικονόμου
Deutsche Versöhnungspolitik 2014-2019 und die Rolle der griechischen Märtyrergemeinden (Opferdörfer)
Es wird die deutsche Versöhnungspolitik gegenüber Griechenland in der Zeit 2014-2019 aus einer politikwissenschaftlichen Sicht beleuchtet und dabei auf einschlägige Literatur des jüngeren akademischen Felds der Versöhnungsforschung eingegangen. Es werden Versäumnisse und Charakteristika der letzten 70 Jahre bilateraler Beziehungen dargestellt und der vollzogene deutsche Politikwechsel beschrieben. Symbolische Gesten wie Gedenkreden und Kranzniederlegungen, aber auch pragmatische Ansätze wie die Schaffung des deutsch-griechischen Zukunftsfonds und die Etablierung des deutsch-griechischen Jugendwerks werden diskutiert. Im Fokus stehen nicht nur die deutsche Versöhnungspolitik, sondern auch die griechischen Märtyrerstädte und -dörfer, die Empfänger dieser Politik sein sollen. Damit wird gezeigt, welche Chancen und Grenzen deutsche symbolische Gesten für eine gemeinsame Erinnerungskultur und für einen Versöhnungsprozess haben. Zur Eingrenzung der Thematik werden die jüdischen Gemeinden Griechenlands sowie die Reparationsdebatte nicht behandelt. Der Beitrag untersucht einen lang-ausgebliebenen Annäherungsprozess. Dieser Prozess ist auf die Aufmerksamkeit und das Engagement unterschiedlicher Akteure aus beiden Ländern angewiesen und stellt einen Knotenpunkt deutsch-griechischer Verflechtungen dar.
Neue Artikel
Kyriakos Spiliopoulos
Promotion Kyriakos Spiliopoulos (1905-;) war von 1926 bis 1928 als Promotionsstudent an der Universität Hamburg eingeschrieben. Fakultät: Staats- und Rechtswissenschaftliche Fakultät HauptLudwig Thiersch
Ludwig Thiersch (1825–1909), ein Münchener Maler aus evangelischem, griechenland- und antikenbegeisterten Elternhaus, fand ab 1852 sowohl in seiner Eigenschaft als Lehrer der Malerei an der AthenerNonna Nielsen-Stokkeby
Luise Anna Hertha, genannt Nonna Nielsen-Stokkeby (1918–2003), geb. Katterfeld, war als Mitarbeiterin von Danae Coulmas an mehreren deutschen Übersetzungen aus der griechischen Literatur beteiligt.Neue Dossiers
Die deutsch-griechischen Verflechtungen zur Zeit König Ottos
In keiner Phase der jüngeren und jüngsten Geschichte Griechenlands hat die Einführung staatlicher Institutionen zu einer vergleichbaren gesellschaftlichen und kulturellen Transformation beigetragen wie in den drei Jahrzehnten unter der Herrschaft von König Otto.
Die deutschen Philhellenismen
Das Dossier umfasst verschiedene Felder der deutsch-griechischen Verflechtungen, die bislang für gewöhnlich unter dem einheitlichen Begriff des deutschen Philhellenismus (bzw. des Mishellenismus) subsummiert wurden. Den ersten Angelpunkt der Konferenz bildet die Neubewertung der Rezeptionen von 1821 in den deutschsprachigen Ländern und die Mobilisierung, die sie in Verbindung mit den politischen Bewegungen nördlich der Alpen hervorriefen. In diesen Bewegungen waren freilich von vornherein eine politische und eine kulturelle Komponente miteinander verflochten, die politische Bewegung des Philhellenismus und die aus der einschlägigen Literatur bekannte „Tyrannei Griechenlands über Deutschland“. Selbstverständlich darf die Rolle der griechischen Gemeinden des deutschsprachigen Raumes in diesem Zusammenhang nicht vergessen werden. Den zweiten Angelpunkt bildet die Untersuchung der Transformationen, die diese politisch-kulturelle Verflechtung in den 200 Jahren nach dem Ausbruch der Griechischen Revolution erfuhr.
Deutsch-griechische Verflechtungen vom Deutschen Kaiserreich bis zum Einmarsch der Wehrmacht in Griechenland
Die Sehnsucht der gebildeten Deutschen nach dem, was sie als die Wiege ihrer persönlichen und gesellschaftlichen Identität ansahen, blieb auch in diesen Jahren unvermindert, während sich die Griechen, die auf dem Wege der Bildung zu gesellschaftlicher Reputation gelangen wollten, hauptsächlich (wenn auch nicht ausschließlich) durch die Augen der Deutschen sahen.
