Die Essays des Compendiums gliedern sich in Mikrogeschichten (narrative Detailuntersuchungen und Fallanalysen), Makrovorgänge (Praktiken und Netzwerke, Policies und Strukturen), Metanarrative (Konzepte, Deutungsmodelle, Stereotype) und Präsentationen (etwa Projektvorhaben bzw. Rezensionen).
Die enzyklopädischen Artikel liefern Kurzporträts von Personen, Institutionen, Medien, Objekten und Orten der deutsch-griechischen Verflechtungen.
In den Dossiers werden ausgewählte Essays und Artikel so zusammengebracht, dass sie eine kompakte Übersicht über bestimmte thematischen Schwerpunkte geben.
Neue Essays
Οι αναγνώσεις του έργου του Νικολάου Γύζη (1842–1901) μεταξύ Αθήνας και Μονάχου
Μετά το θάνατο του Νικoλάου Γύζη το 1901, ο ελβετός τεχνοκριτικός William Ritter δημοσίευσε μια σειρά κειμένων για το ζωγράφο, μέσα από τα οποία συγκρότησε μια σειρά από αισθητικά και τεχνοτροπικά χαρακτηριστικά του ύστερου αλληγορικού και θρησκευτικού έργου του Γύζη γύρω από την έννοια του «αττικισμού». Τα χρόνια που ακολούθησαν, το περιεχόμενο των κειμένων αυτών μεταφράστηκε και αναπαράχθηκε στον ελληνικό τύπο, ενώ έλληνες τεχνοκριτικοί και διανοούμενοι, επικαλούμενοι την εγκυρότητα του Ritter, ασπάστηκαν τις ιδέες του και τις επεξεργάστηκαν με τέτοιο τρόπο ώστε να υπερασπιστούν και να δώσουν κύρος στα δικά τους αφηγήματα περί ελληνικότητας. Παράλληλα με την παραπάνω διαδικασία, το ύστερο θρησκευτικό έργο του Γύζη είχε γίνει αντικείμενο συζήτησης σε μέλη του κύκλου του George, ενώ μαθήτριες και μαθητές του ζωγράφου άρχισαν να δραστηριοποιούνται στη Θεοσοφική Εταιρεία της Γερμανίας. Στο πλαίσιο των παραπάνω ωσμώσεων, το 1910 ο Rudolf Steiner έδωσε μια διάλεξη για τον καλλιτέχνη, το περιεχόμενο της οποίας δεν έγινε, ενδεχομένως, ποτέ γνωστό στην Ελλάδα. Το γεγονός πως οι αισθητικές επιλογές του Ritter και του Steiner εγγράφονται σε διαφορετικά κοσμοθεωρητικά σχήματα, θα μπορούσε εν μέρει να εξηγήσει τους λόγους για τη δυσκολία της υποδοχής και απορρόφησης των ιδεών του Steiner στην Ελλάδα.
„Shenzi Ulaya“ – Deutsch-griechische Verflechtungen von der Bagdadbahn zum kolonialen Deutsch-Ostafrika
Deutsch-griechische Verflechtungen zwischen 1871 und 1941 bestehen auch abseits der nationalen Geschichtsschreibungen der Staaten Griechenland und Deutschland. Zwischen den Jahren 1900 und 1914 lassen sich diese vor allem anhand imperialer Infrastrukturprojekte des Deutschen Reiches im Osmanischen Reich – Bau der Bagdadbahn – und der Kolonie Deutsch-Ostafrika (DOA) – Bau der Zentralbahn –nachzeichnen. Bei beiden Infrastrukturprojekten waren Griechen als Subunternehmer unverzichtbar für die deutschen Baufirmen. Als größte europäische Minderheit in der kolonialen Gesellschaft DOAs nahmen Griechen als „weiße Subalterne“ zudem eine konflikthafte Zwischenstellung im Spannungsfeld zwischen colonizer und colonized vor allem im Kontext von Arbeit ein, was ein weiteres Schlaglicht auf deutsch-griechische Verflechtungen wirft.
Akteur:innen deutsch-griechischer Übersetzungskulturen: aus dem Griechischen ins Deutsche
Den Ausgangspunkt des hier vorgestellten Forschungsprojektes bildete die Feststellung, dass die beiderseitigen Übersetzer:innen nach wie vor zu den ‚großen Unbekannten‘ der deutsch-griechischen Verflechtungen gehören, obwohl ihre Bedeutung für den transnationalen Transfer von Wissen, Ideen und Meinungen unumstritten ist. Das Ziel des Projektes bestand darin, diese Vermittlergruppe in kollektivbiographischer Perspektive zu untersuchen.
Auf deutscher Seite standen die ersten Verbindungen mit dem modernen Griechenland und der neugriechischen Sprache zu Beginn des 19. Jahrhundert im Zeichen philhellenischen Engagements und literarisch-wissenschaftlicher Interessen. Bei den Übersetzer:innen dieses Zeitraums handelte es sich vorwiegend um klassische Philologen und andere Personen mit altphilologischer Ausbildung. Im weiteren Verlauf des Jahrhunderts wurde diese Übersetzergruppe durch die ersten Neogräzisten, Sprachlehrer:innen und Menschen mit bilateralen Lebens-, Bildungs- und Berufswegen ergänzt.
Die deutsch-griechischen Beziehungen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts waren von der Erfahrung zweier Weltkriege und multipler Krisen, aber auch von zunehmenden institutionellen Verflechtungen geprägt, an denen die Übersetzer:innen dieses Zeitraums vielfach partizipierten. So waren viele von ihnen als Archäologen, Lehrer, Sprach- oder Kulturmittler zumindest zeitweise an deutschen Institutionen in Griechenland oder an griechenlandbezogenen Einrichtungen in Deutschland tätig, wodurch zugleich ihre übersetzerische Tätigkeit geprägt wurde.
Nach dem Zweiten Weltkrieg spaltete sich das griechisch-deutsche Übersetzungsfeld in unterschiedliche Teilbereiche auf, die einerseits der politischen Teilung des deutschsprachigen Raumes in Ost und West, andererseits der Entstehung eines deutschsprachigen und eines griechischsprachigen Übersetzungsraumes entsprachen. Zu den parallelen Entwicklungen dieser Räume zählt etwa die starke Zunahme weiblicher Übersetzerinnen, aber auch die zunehmende Anzahl von Übersetzer:innen mit griechischem oder deutsch-griechischem Familienhintergrund und/oder interkulturellen Lebens- und Berufswegen. Ein besonderes Merkmal der ostdeutschen Übersetzungskultur stellte, abgesehen von der politischen Einbettung des Übersetzungsbetriebs, die Vielzahl kollaborativer Übersetzungsprojekte dar, die üblicherweise von der Zusammenarbeit griechischer und deutscher Muttersprachler geprägt war. Im westdeutschen Zusammenhang entwickelten sich die Lehrstühle der universitären Neogräzistik und die griechischen Zweigstellen von Kultur- und Bildungsinstituten wie dem Deutschen Archäologischen Institut, dem Goethe Institut oder den Deutschen Schulen zu wichtigen Ausbildungs- und Produktionszentren der griechisch-deutschen Übersetzung. Der 1982 gegründete Romiosini Verlag stellte für lange Zeit die wichtigste Vermittlungsinstanz griechischer und griechenlandbezogener Bücher im deutschsprachigen Raum dar und fungierte zugleich als Zentrum eines breit gefächerten Übersetzungsnetzwerks.
In den vergangenen 30 Jahren haben sich viele der vorerwähnten Trends entweder verstetigt oder gar verstärkt, wobei vor allem das zunehmend interkulturelle Bildungs- und Berufsprofil der Übersetzer:innen hervorzuheben ist. Zu einem Anwachsen der systematischen oder gar hauptberuflichen Übersetzer:innen ist es allerdings im Unterschied zu den Entwicklungen auf der deutsch-griechischen Übersetzungsseite auch in diesem Zeitraum nicht gekommen. Die Gründe hierfür dürften in der begrenzten Aufnahmebereitschaft des deutschen Buch- und Literaturmarktes für ‚kleinere‘ Literaturen und Sprachen, aber auch in den „verpassten Chancen“ bisheriger Förderinitiativen und letztlich wohl auch in der oftmals akzidentiellen Verbindung der jeweiligen Personen mit der Übersetzung sein. Zugleich stellt die Übersetzung zwischen den Sprachen und Kulturen auch heute noch für viele der daran beteiligten Personen eine Berufung dar, was in den letzten Jahren zu einer verstärkten Selbstorganisation und Vernetzung der Übersetzer:innen untereinander geführt hat.
Neue Artikel
Christian Gottfried Nees von Esenbeck
Christian Gottfried Nees von Esenbeck (1776–1858) war ein deutscher Mediziner, Botaniker, Philosoph und Politiker, der in Johann Peter Pauls (1782– n. d.) deutscher Teilübersetzung von FaurieMartin Jordan
Martin Jordan (1917–1997) war ein deutscher Theologe und Übersetzer griechischer Literatur ins Deutsche. Nach seiner Konversion zum orthodoxen Christentum nahm Jordan 1950 ein Theologiestudium aNeue Dossiers
Die deutsch-griechischen Verflechtungen zur Zeit König Ottos
In keiner Phase der jüngeren und jüngsten Geschichte Griechenlands hat die Einführung staatlicher Institutionen zu einer vergleichbaren gesellschaftlichen und kulturellen Transformation beigetragen wie in den drei Jahrzehnten unter der Herrschaft von König Otto.
Die deutschen Philhellenismen
Das Dossier umfasst verschiedene Felder der deutsch-griechischen Verflechtungen, die bislang für gewöhnlich unter dem einheitlichen Begriff des deutschen Philhellenismus (bzw. des Mishellenismus) subsummiert wurden. Den ersten Angelpunkt der Konferenz bildet die Neubewertung der Rezeptionen von 1821 in den deutschsprachigen Ländern und die Mobilisierung, die sie in Verbindung mit den politischen Bewegungen nördlich der Alpen hervorriefen. In diesen Bewegungen waren freilich von vornherein eine politische und eine kulturelle Komponente miteinander verflochten, die politische Bewegung des Philhellenismus und die aus der einschlägigen Literatur bekannte „Tyrannei Griechenlands über Deutschland“. Selbstverständlich darf die Rolle der griechischen Gemeinden des deutschsprachigen Raumes in diesem Zusammenhang nicht vergessen werden. Den zweiten Angelpunkt bildet die Untersuchung der Transformationen, die diese politisch-kulturelle Verflechtung in den 200 Jahren nach dem Ausbruch der Griechischen Revolution erfuhr.
Deutsch-griechische Verflechtungen vom Deutschen Kaiserreich bis zum Einmarsch der Wehrmacht in Griechenland
Die Sehnsucht der gebildeten Deutschen nach dem, was sie als die Wiege ihrer persönlichen und gesellschaftlichen Identität ansahen, blieb auch in diesen Jahren unvermindert, während sich die Griechen, die auf dem Wege der Bildung zu gesellschaftlicher Reputation gelangen wollten, hauptsächlich (wenn auch nicht ausschließlich) durch die Augen der Deutschen sahen.
