Die Essays des Compendiums gliedern sich in Mikrogeschichten (narrative Detailuntersuchungen und Fallanalysen), Makrovorgänge (Praktiken und Netzwerke, Policies und Strukturen), Metanarrative (Konzepte, Deutungsmodelle, Stereotype) und Präsentationen (etwa Projektvorhaben bzw. Rezensionen).
Die enzyklopädischen Artikel liefern Kurzporträts von Personen, Institutionen, Medien, Objekten und Orten der deutsch-griechischen Verflechtungen.
In den Dossiers werden ausgewählte Essays und Artikel so zusammengebracht, dass sie eine kompakte Übersicht über bestimmte thematischen Schwerpunkte geben.
Neue Essays
Revolutionen gegen die „Wiener Ordnung“ um 1820
Der Beitrag beschäftigt sich mit dem breiteren Kontext der griechischen Revolution, insbesondere mit den Revolutionen im westlichen Mittelmeerraum und der Wiener Ordnung. Er skizziert gegensätzliche Deutungen der Friedensordnung nach 1815 und verweist auf die prinzipielle Ambivalenz der Situation zwischen Revolutionsfurcht und einer (begrenzten) Veränderungsbereitschaft.
Unbewältigte Trauer: Griechische Intellektuelle der 1910er Jahre mit deutschem Studienhintergrund
Anlass zu diesem Essay geben zwei Problemfelder, die eine Generation griechischer Intellektueller mit deutschem universitären Hintergrund und zugleich wichtigen Rollen im politischen, akademischen und sozialen Leben Griechenlands in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts beschäftigten: die Ausformung ihrer persönlichen Identität und die daraus resultierende Konfrontation persönlicher und politischer Dilemmata. Ihre Verehrung für deutsche Bildung und deutsche Kultur allgemein benachteiligte sie in ihrem Bemühen, aus der politischen Geschichte ihrer Zeit und insbesondere aus den zwei Weltkriegen hervorgegangene Herausforderungen zu verarbeiten. Die Schwierigkeit, sich mit einem widersprüchlichen Deutschlandbild zurechtzufinden, ließ sie in einen meist unabgeschlossenen Prozess der Trauer geraten. Das Phänomen wird in diesem Aufsatz vornehmlich in Bezug auf die Haltung griechischer Intellektueller während des Ersten Weltkrieges narrativiert, die in Deutschland studiert hatten. Zur Erleichterung des Verständnisses der historischen Zusammenhänge werden die Konturen dieser Zusammenhänge mit entsprechenden Informationen nachgezeichnet. These ist hier, dass die unvollständige Verarbeitung widersprüchlicher Gefühle zu einem Spektrum möglicher Herangehensweisen an Probleme persönlicher und politischer Identität führte, das sich meist als eindeutig unzureichend erwies. Dazu kam es hauptsächlich aufgrund einer unbewältigten Trauer über den Verlust eines kohärent positiven Deutschlandbildes.
Übersetzung aus dem Griechischen: Joachim Winkler
Ελληνική ουδετερότητα και προσλήψεις της Γερμανίας στην ελληνική κοινή γνώμη στις αρχές του Α΄ Παγκοσμίου Πολέμου
Η πολιτική της ουδετερότητας στον Α΄ Παγκόσμιο Πόλεμο τείνει να παρουσιάζεται στην ελληνική ιστοριογραφία ως μια στρατηγική επιλογή εκ των άνω, κάτι που αντιστοιχούσε αποκλειστικά στις προδιαθέσεις και προτιμήσεις του βασιλιά Κωνσταντίνου και ενός κύκλου προσκείμενου σε αυτόν. Όμως η αξιοποίηση αρχείων και άλλων πρωτογενών πηγών όπως o τύπος, αναδεικνύει και μια διάσταση υποστήριξης της ουδετερότητας εκ των κάτω, μια ευρύτερη κοινωνική πρόσληψή της ως θεμιτής επιλογής. Αυτή φαίνεται ότι διαμορφώθηκε στο διάστημα από την έκρηξη του Α΄ Παγκοσμίου Πολέμου έως τις αρχές του 1915, όταν η Entente πρότεινε στην Ελλάδα την έξοδό της στον πόλεμο ενόψει της εκστρατείας των Δαρδανελίων.
Neue Artikel
Bernhard Schmidt
Bernhard Schmidt (1837–1917) war ein deutscher klassischer Philologe mit Forschungsinteresse an der neugriechischen Volkskultur und Volksliteratur. Nach Studien in Jena, Berlin und Bonn, dieJeorjios S. Konstantopoulos
Promotion Jeorjios S. Konstantopoulos (1919-;) war von 1938 bis 1943 als Promotionsstudent an der Universität Hamburg eingeschrieben. Fakultät: Staats- und Rechtswissenschaftliche FakultätBernd Jentzsch
Der Schriftsteller und Lektor Bernd Jentzsch (geb. 1940) war vor seiner Aussiedlung aus der DDR in der Mitte der 1970er Jahre als Nachdichter an mehreren ostdeutschen Sammlungen neugriechischer LyrikNeue Dossiers
Die deutsch-griechischen Verflechtungen zur Zeit König Ottos
In keiner Phase der jüngeren und jüngsten Geschichte Griechenlands hat die Einführung staatlicher Institutionen zu einer vergleichbaren gesellschaftlichen und kulturellen Transformation beigetragen wie in den drei Jahrzehnten unter der Herrschaft von König Otto.
Die deutschen Philhellenismen
Das Dossier umfasst verschiedene Felder der deutsch-griechischen Verflechtungen, die bislang für gewöhnlich unter dem einheitlichen Begriff des deutschen Philhellenismus (bzw. des Mishellenismus) subsummiert wurden. Den ersten Angelpunkt der Konferenz bildet die Neubewertung der Rezeptionen von 1821 in den deutschsprachigen Ländern und die Mobilisierung, die sie in Verbindung mit den politischen Bewegungen nördlich der Alpen hervorriefen. In diesen Bewegungen waren freilich von vornherein eine politische und eine kulturelle Komponente miteinander verflochten, die politische Bewegung des Philhellenismus und die aus der einschlägigen Literatur bekannte „Tyrannei Griechenlands über Deutschland“. Selbstverständlich darf die Rolle der griechischen Gemeinden des deutschsprachigen Raumes in diesem Zusammenhang nicht vergessen werden. Den zweiten Angelpunkt bildet die Untersuchung der Transformationen, die diese politisch-kulturelle Verflechtung in den 200 Jahren nach dem Ausbruch der Griechischen Revolution erfuhr.
Deutsch-griechische Verflechtungen vom Deutschen Kaiserreich bis zum Einmarsch der Wehrmacht in Griechenland
Die Sehnsucht der gebildeten Deutschen nach dem, was sie als die Wiege ihrer persönlichen und gesellschaftlichen Identität ansahen, blieb auch in diesen Jahren unvermindert, während sich die Griechen, die auf dem Wege der Bildung zu gesellschaftlicher Reputation gelangen wollten, hauptsächlich (wenn auch nicht ausschließlich) durch die Augen der Deutschen sahen.
