Compendium

Die Essays des Compendiums gliedern sich in Mikrogeschichten (narrative Detailuntersuchungen und Fallanalysen), Makrovorgänge (Praktiken und Netzwerke, Policies und Strukturen), Metanarrative (Konzepte, Deutungsmodelle, Stereotype) und Präsentationen (etwa Projektvorhaben bzw. Rezensionen).
Die enzyklopädischen Artikel liefern Kurzporträts von Personen, Institutionen, Medien, Objekten und Orten der deutsch-griechischen Verflechtungen.
In den Dossiers werden ausgewählte Essays und Artikel so zusammengebracht, dass sie eine kompakte Übersicht über bestimmte thematischen Schwerpunkte geben.

Neue Essays

Die deutschen Ehrendoktoren der Universität Athen von den Balkankriegen bis zum Zweiten Weltkrieg

Der Essay untersucht die Rolle der Universität Athen als Chance zur Entwicklung der deutsch-griechischen Beziehungen mittels des Instrumentariums der Ehrendoktorwürde. In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts, in einer Zeit intensiver Umstrukturierungen auf der politischen und diplomatischen Ebene, beleuchtet das Studium der verliehenen Ehrendoktorwürden die internationale Dimension der Universität Athen und zeigt die besonderen Beziehungen auf, die sich zwischen ihr und der politischen Macht bis zur Autonomie und der akademischen Freiheit entwickeln. In der hier untersuchten Zeitspanne wurde insgesamt 324-mal die Ehrendoktorwürde verliehen, zahlenmäßig am meisten vertreten sind die Deutschen. Grundlage dieser Untersuchung war das Material des Historischen Archivs der Universität Athen und das des griechischen Außenministeriums; dabei lag der Schwerpunkt auf der detaillierten Vorstellung der von der Universität Athen ernannten deutschen Ehrendoktoren und den maßgeblichen Kriterien jeder Ernennung in Bezug auf die politischen Umstände der Zeit. Ziel war es, den privilegierten Bereich der Hochschulbildung als einen Ort der deutsch-griechischen Begegnungen zu erkunden, als einen Bereich, der maßgeblich sowohl unter dem Einfluss der politischen Krisen in Griechenland als auch dem der diplomatischen Beziehungen beider Länder stand. Gleichzeitig wurden die wachsende Emanzipation der Universität von der staatlichen Bevormundung und die institutionelle Stärkung der Hochschule nachgezeichnet.

Übersetzung aus dem Griechischen: Athanassios Tsingas

Η ιστορία μιας μετονομασίας: Aπό το Οθώνειο στο Εθνικό Πανεπιστήμιο (1837–1862)

Στο παρόν δοκίμιο παρουσιάζεται ο τρόπος που ένας θεσμός όπως το πανεπιστήμιο μεταφέρεται από ένα περιβάλλον σε ένα άλλο, αποκτώντας μια νέα ταυτότητα. Στο κείμενο διερευνώνται αρχικά οι σχέσεις του νέου ιδρύματος με το οθωνικό καθεστώς και τον ίδιο τον Όθωνα. Στη συνέχεια διερευνώνται οι σχέσεις του Αθήνησι με τα γερμανόφωνα πρότυπά του, εστιάζοντας σε τρεις θεματικές: στην οργάνωση και διοίκηση του ανώτατου εκπαιδευτικού ιδρύματος, στη φυσιογνωμία του καθηγητικού προσωπικού του αλλά και στη φιλοσοφία του προγράμματος σπουδών και στα προσφερόμενα μαθήματα. Διερευνώντας τις συγκεκριμένες θεματικές, αποτυπώνεται όχι μια μηχανική μεταφορά αλλά ένας συνεχής διάλογος ανάμεσα στα γερμανόφωνα πρότυπα και την ελληνική εφαρμογή τους, μια διαδικασία επιλεκτικής πρόσληψης και προσαρμογής στοιχείων με βάση τα πολιτικά και κοινωνικά χαρακτηριστικά της εκάστοτε συγκυρίας. Σε αυτή την κατεύθυνση, το Πανεπιστήμιο υπήρξε ένα προνομιακό πεδίο συναινέσεων αλλά και συγκρούσεων του βαυαρικού καθεστώτος με τις τοπικές ελίτ, ένας κεντρικός θεσμός, απότοκος των ελληνογερμανικών σχέσεων. Η μετονομασία του από Οθώνειο σε Εθνικό, απόρροια και της συμβολής του φοιτητικού κινήματος που συγκροτήθηκε πολιτικά στους κόλπους του, σηματοδοτούσε το πέρασμά του σε μια νέα περίοδο, στην οποία όμως διατηρήθηκαν για πολύ οι ισχυρές καταβολές του.

Alexandros Mavrokordatos: ein Revolutionär an den Höfen Münchens und Berlins (1834-1837)

Der vorliegende Text bietet einen inhaltlichen Überblick über das Tagebuch von Alexandros Mavrokordatos aus seiner Dienstzeit als Diplomat in Deutschland: Er wurde vom Regentschaftsrat zum Botschafter Griechenlands am bayerischen und preußischen Hof bestimmt. Zusammen mit seiner Familie etablierte er sich nach abenteuerlicher Reise in München, wo er, Fahrten nach Berlin eingeschlossen, zwischen 1834 und 1837 seinen Pflichten nachging. Hauptsächlich auf der Grundlage seines systematisch von ihm geführten Tagebuchs wird zu verdeutlichen unternommen, wie er im Einklang mit den ihm erteilten Anweisungen für die Interessen des neugeschaffenen Staats einzutreten bemüht war. Ebenso erlaubt es das Tagebuch, ein ausreichendes Bild davon zu erstellen, wie Mavrokordatos‘ Leben in deutscher Umgebung ausgesehen hat. Ferner unterrichtet es uns über die offiziellen wie inoffiziellen Kontakte mit bayerischen und preußischen Regierungsinstitutionen und den dort akkreditierten Botschaftern anderer Länder sowie über die Art und Weise, mit der man ihm allseits begegnete. Auch Mavrokordatos‘ Beziehungen zu in München und Berlin angesiedelten Griechen werden angeführt, desgleichen deutsche Errungenschaften, an deren Übernahme in Griechenland ihm gelegen war. Viele Tagebuchnotizen geben seine Eindrücke von Sehenswürdigkeiten wieder, z.B. Bau- und Kunstwerken, die er gesehen hatte, und von der Lebensart der Deutschen. An anderen Stellen wieder trifft man auf Einträge darüber, wie er seine freie Zeit verbrachte, welchen Vergnügungen er nachging, was seinen Alltag ausmachte, über das Verhältnis zu seiner Frau und über die tragischen Momente des Todes seiner Kinder. Als Politiker legt er schließlich seine Reaktionen auf die Ereignisse in Griechenland nieder. Der Text bietet überdies wenige, aber interessante Bewertungen Mavrokordatos‘ über den griechischen Freiheitskampf. Zur Sprache kommt schließlich auch seine Beunruhigung über das, was in Griechenland vor sich geht, und es wird sichtbar, auf welche Weise die politischen und sozialen Gegebenheiten in Deutschland seine Wahrnehmung der Form der politischen Ordnung in Griechenland beeinflussen.

Übersetzung aus dem Griechischen: Joachim Winkler

Neue Artikel

Panajotis NassoufisPromotion und Habilitation Panajotis Nassoufis (1910-;) war von 1937 bis 1944 als Promotionsstudent und als Habilitationsstudent an der Universität Hamburg eingeschrieben. Fakultät: Medizinisc
Μαρί Εσπεράνς φον ΣβαρτςΗ Μαρί Εσπεράνς φον Σβαρτς (Marie Esperance von Schwartz, 1818–1899), το γένος Brandt, περισσότερο γνωστή με το καλλιτεχνικό της ψε
Γιόχαν Γκέοργκ φον ΧάανΟ Γιόχαν Γκέοργκ φον Χάαν (Johann Georg von Hahn, 1811–1869) έπαιξε σημαντικό διαμεσολαβητικό ρόλο ανάμεσα στο γερμανόφωνο

Neue Dossiers

Die deutsch-griechischen Verflechtungen zur Zeit König Ottos

In keiner Phase der jüngeren und jüngsten Geschichte Griechenlands hat die Einführung staatlicher Institutionen zu einer vergleichbaren gesellschaftlichen und kulturellen Transformation beigetragen wie in den drei Jahrzehnten unter der Herrschaft von König Otto.

Die deutschen Philhellenismen

Das Dossier umfasst verschiedene Felder der deutsch-griechischen Verflechtungen, die bislang für gewöhnlich unter dem einheitlichen Begriff des deutschen Philhellenismus (bzw. des Mishellenismus) subsummiert wurden. Den ersten Angelpunkt der Konferenz bildet die Neubewertung der Rezeptionen von 1821 in den deutschsprachigen Ländern und die Mobilisierung, die sie in Verbindung mit den politischen Bewegungen nördlich der Alpen hervorriefen. In diesen Bewegungen waren freilich von vornherein eine politische und eine kulturelle Komponente miteinander verflochten, die politische Bewegung des Philhellenismus und die aus der einschlägigen Literatur bekannte „Tyrannei Griechenlands über Deutschland“. Selbstverständlich darf die Rolle der griechischen Gemeinden des deutschsprachigen Raumes in diesem Zusammenhang nicht vergessen werden. Den zweiten Angelpunkt bildet die Untersuchung der Transformationen, die diese politisch-kulturelle Verflechtung in den 200 Jahren nach dem Ausbruch der Griechischen Revolution erfuhr.

Deutsch-griechische Verflechtungen vom Deutschen Kaiserreich bis zum Einmarsch der Wehrmacht in Griechenland

Die Sehnsucht der gebildeten Deutschen nach dem, was sie als die Wiege ihrer persönlichen und gesellschaftlichen Identität ansahen, blieb auch in diesen Jahren unvermindert, während sich die Griechen, die auf dem Wege der Bildung zu gesellschaftlicher Reputation gelangen wollten, hauptsächlich (wenn auch nicht ausschließlich) durch die Augen der Deutschen sahen.