Die Essays des Compendiums gliedern sich in Mikrogeschichten (narrative Detailuntersuchungen und Fallanalysen), Makrovorgänge (Praktiken und Netzwerke, Policies und Strukturen), Metanarrative (Konzepte, Deutungsmodelle, Stereotype) und Präsentationen (etwa Projektvorhaben bzw. Rezensionen).
Die enzyklopädischen Artikel liefern Kurzporträts von Personen, Institutionen, Medien, Objekten und Orten der deutsch-griechischen Verflechtungen.
In den Dossiers werden ausgewählte Essays und Artikel so zusammengebracht, dass sie eine kompakte Übersicht über bestimmte thematischen Schwerpunkte geben.
Neue Essays
Die Verfassung, die Bayern, die Parteien und die „aufgeklärten Nationen“
Auf der Grundlage der durch die Revolution geschaffenen Verfassungstradition widersetzen sich die Griechen dem Regime der von den Bayern eingeführten absoluten Monarchie, nachdem die Bayern unter dem Vorwand der «Unreife der Griechen» für eine konstitutionelle Regierung all das vergessen haben, was den Griechen und den ihnen die Unabhängigkeit garantierenden europäischen Mächten einst versprochen wurde. Der Erfolg der Revolution vom 3. September wird auch den «aufgeklärten Nationen» gutgeschrieben, die den Griechen halfen, sich vom «Bavarismus» zu befreien, was jedoch keineswegs heißt, dass diese «aufgeklärten Nationen» selbst von der «Reife» der Griechen für eine Verfassung überzeugt waren. Mit Blick auf die Diskussionen über eine Verfassung in der ersten Nationalversammlung 1843/44 lässt sich sagen, dass England und Frankreich in der Absicht, die Macht des Monarchen nicht zu sehr zu beschränken, eng mit Ludwig I. von Bayern zusammenarbeiteten. Auch die Führer der drei Parteien waren mit dieser Zusammenarbeit einverstanden, da sie der Überzeugung waren, dass die Verfassung ein Ergebnis des Konsenses zwischen dem bayerischen König und den Parteien darstellen müsse. Dieses Bündnis schuf nun aber eine neue Opposition innerhalb der Nationalversammlung, die die Bayern nunmehr ebenfalls zu den westlichen Mächten zählte und bei den Bevollmächtigten zwischen Verteidigern der Nation einerseits und «Fremden» andererseits unterschied.
Übersetzung aus dem Griechischen: Dennis Püllmann
Architektur und Politik: die Rolle des Architekten Ioannis Despotopoulos (Jan Despo) bei der Vertiefung der deutsch-griechischen Beziehungen in den 1960er Jahren
Der Essay untersucht anhand von drei Beispielen den Beitrag des Architekten Ioannis Despotopoulos zur Vertiefung der deutsch-griechischen Beziehungen in den 1960er Jahren. Diese sind: Seine Vermittlung zur Einladung des deutschen Stadtplaners Werner Hebebrand nach Griechenland zur Erstellung des Regulierungsplans für den Großraum Athen 1960-1962, sein Vortrag mit dem Titel „Die ideologische Prägung der Städte“ in der Akademie der Künste Berlin West im Jahr 1966 und die Realisierung der ordentlichen Mitgliederversammlung der Akademie der Künste Berlin West 1967 in Athen. Diese Beispiele verdeutlichen, wie Despo durch seine Mikrogeschichte optimale Bedingungen für einen bilateralen und gegenseitigen Austausch zwischen den Architektengemeinschaften der beiden Länder schaffen konnte.
Übersetzung aus dem Griechischen: Athanassios Tsingas
Η Medizinische Polizei στην Ελλάδα του Όθωνα: Γερμανικές επιρροές στην ελληνική δημόσια υγεία
Μέσα στο πλαίσιο των πολιτισμικών διασταυρώσεων και των διασταυρώσεων τεχνογνωσίας σε θέματα διοίκησης, ιδιαίτερο ενδιαφέρον έχει η εισαγωγή της αστυνομικής διακυβέρνησης από την βαυαρική Αυλή του Όθωνα. Ως επιστήμη (Polizeiwissenschaft), αλλά κυρίως ως διοικητική πρακτική, η αστυνομία, ιδίως, όπως αναπτύχθηκε από τον γιατρό και διοικητικό Johann Peter Frank, αποτέλεσε τον κορμό του οθωνικού Polizeistaat. Συγκεκριμένα, παρουσιάζεται η οργάνωση και η πράξη της υγειονομικής αστυνομίας, καθώς και οι βασικοί συντελεστές της (τα μέλη του Ιατροσυνεδρίου, οι καθηγητές της Ιατρικής Σχολής Αθηνών, οι νομοϊατροί). Σκοπός είναι να αναδειχτεί τόσο η συνέχεια των διοικητικών υγειονομικών πρακτικών, που διατηρούνται ως τον Μεσοπόλεμο περίπου, όσο και η έντονη παρουσία της «γερμανικής» ιατρικής και στατιστικής (ιατρική γεωγραφία) στην Ιατρική Σχολή και στην υγειονομική διοίκηση, χωρίς αυτό να σημαίνει ότι δεν αναγνωρίζεται ότι η δημόσια υγεία επί Όθωνα ήταν στην πραγματικότητα το αποτέλεσμα πολλαπλών διασταυρώσεων, μεταξύ των οποίων συγκαταλέγονται οι «γαλλικές» (νεο-ιπποκρατισμός και φυσιοκρατία) και οι «οθωμανικές» (εμπειρικοί γιατροί).
Neue Artikel
Wolfgang Cordan
Wolfgang Cordan (1909–1966), eigentlich Heinrich Wolfgang Horn, war ein deutscher Schriftsteller, der 1948 eine Auswahl der Gedichte von Konstantinos Kavafis besorgte. Wie die Kavafis-Übersetzer HeNikolaos Deloukas
Promotion Nikolaos Deloukas (1912-1993) war von 1938 bis 1940 als Promotionsstudent an der Universität Hamburg eingeschrieben. Fakultät: Staats- und Rechtswissenschaftliche Fakultät HauptfMoriz Carrière
Moriz Carrière (1817–1895) war ein deutscher Philosoph, Kunsthistoriker und Schriftsteller. 1842 gab Carrière gemeinsam mit seinen Berliner Studienfreunden Heinrich Bernhard Oppenheim und DaNeue Dossiers
Die deutsch-griechischen Verflechtungen zur Zeit König Ottos
In keiner Phase der jüngeren und jüngsten Geschichte Griechenlands hat die Einführung staatlicher Institutionen zu einer vergleichbaren gesellschaftlichen und kulturellen Transformation beigetragen wie in den drei Jahrzehnten unter der Herrschaft von König Otto.
Die deutschen Philhellenismen
Das Dossier umfasst verschiedene Felder der deutsch-griechischen Verflechtungen, die bislang für gewöhnlich unter dem einheitlichen Begriff des deutschen Philhellenismus (bzw. des Mishellenismus) subsummiert wurden. Den ersten Angelpunkt der Konferenz bildet die Neubewertung der Rezeptionen von 1821 in den deutschsprachigen Ländern und die Mobilisierung, die sie in Verbindung mit den politischen Bewegungen nördlich der Alpen hervorriefen. In diesen Bewegungen waren freilich von vornherein eine politische und eine kulturelle Komponente miteinander verflochten, die politische Bewegung des Philhellenismus und die aus der einschlägigen Literatur bekannte „Tyrannei Griechenlands über Deutschland“. Selbstverständlich darf die Rolle der griechischen Gemeinden des deutschsprachigen Raumes in diesem Zusammenhang nicht vergessen werden. Den zweiten Angelpunkt bildet die Untersuchung der Transformationen, die diese politisch-kulturelle Verflechtung in den 200 Jahren nach dem Ausbruch der Griechischen Revolution erfuhr.
Deutsch-griechische Verflechtungen vom Deutschen Kaiserreich bis zum Einmarsch der Wehrmacht in Griechenland
Die Sehnsucht der gebildeten Deutschen nach dem, was sie als die Wiege ihrer persönlichen und gesellschaftlichen Identität ansahen, blieb auch in diesen Jahren unvermindert, während sich die Griechen, die auf dem Wege der Bildung zu gesellschaftlicher Reputation gelangen wollten, hauptsächlich (wenn auch nicht ausschließlich) durch die Augen der Deutschen sahen.
