Compendium

Die Essays des Compendiums gliedern sich in Mikrogeschichten (narrative Detailuntersuchungen und Fallanalysen), Makrovorgänge (Praktiken und Netzwerke, Policies und Strukturen), Metanarrative (Konzepte, Deutungsmodelle, Stereotype) und Präsentationen (etwa Projektvorhaben bzw. Rezensionen).
Die enzyklopädischen Artikel liefern Kurzporträts von Personen, Institutionen, Medien, Objekten und Orten der deutsch-griechischen Verflechtungen.
In den Dossiers werden ausgewählte Essays und Artikel so zusammengebracht, dass sie eine kompakte Übersicht über bestimmte thematischen Schwerpunkte geben.

Neue Essays

Der deutsche Rechtseinfluss auf das griechische Zivilrecht zur Zeit König Ottos Rezeption und Fortentwicklung

Die drei Jahrzehnte unter der Herrschaft von König Otto in Griechenland (1832–1862) zeichnen sich unter anderem durch die ersten starken Spuren des heute fast zwei Jahrhunderte andauernden deutschen Rechtseinflusses auf das griechische Zivilrecht aus. Dieser Einfluss erlebte während der Bayernherrschaft verschiedene Aspekte, Phasen und Schwankungen. Unter der Führung der Regentschaft während der Minderjährigkeit des Königs Otto bewirkte vor allem Georg Ludwig von Maurer, Staatsmann und Rechtshistoriker in Bayern, bis zu seiner Abberufung 1834 wegweisende Verbesserungen des griechischen Rechtswesens, namentlich die umfangreiche Kodifizierung des griechischen Rechts, die sich unter anderem an deutschen Vorbildern orientierte und in Griechenland mehr als ein Jahrhundert galt, und die Sammlung der in Griechenland geltenden Gewohnheitsrechtsnormen, die nach Maurer als Grundlage für die Ausarbeitung eines Zivilgesetzbuches (Volksgesetzbuch) genommen werden sollten. Weitere deutsche Juristen wie Gottfried Feder und Emil Herzog führten die Bestrebungen zur Ausarbeitung einer zeitgemäßen griechischen Gesetzgebung wesentlich fort. Zum Beitrag der deutschen Juristen gehörte zudem die Gründung des Areopags (Areios Pagos) und des Staatsrates (Symvoulio tis Epikrateias). Von großer Bedeutung für die griechische Rechtsentwicklung war vor allem die königliche Verordnung vom 23. Februar 1835 „Über das Zivilgesetzbuch“, in der die Anfertigung eines bürgerlichen Gesetzbuches angeordnet wurde. Zugleich wurde darin die vorläufige Geltung der Hexabiblos, einer vom griechischen Richter Konstantinos Armenopoulos im Jahre 1345 ausgearbeiteten Gesetzessammlung des damals geltenden römisch-byzantinischen Rechts in griechischer Sprache, sowie die Fortgeltung des Gewohnheitsrechts verfügt. Dass aber die erste Berührung des griechischen Rechts mit dem deutschen Rechtsdenken ein festes Fundament fand und sich der deutsche Rechtseinfluss auf das griechische Zivilrecht zur Zeit König Ottos allmählich in Griechenland durchsetzen konnte, ist hauptsächlich einem griechischen Universitätsprofessor mit deutscher Rechtsausbildung zu verdanken: Pavlos Kalligas schuf die Grundlage für den noch heute andauernden deutschen Einfluss auf das griechische Zivilrecht, indem er die Einführung der damals in Deutschland blühenden Pandektistik favorisierte und die „Theorie der Urquellen“ für die Interpretation der königlichen Verordnung vom 23. Februar 1835 aufstellte. Der Einfluss des deutschen Rechtsdenkens ist aber nicht nur auf die Tätigkeit der deutschen und griechischen Juristen zurückzuführen, sondern er wurde auch dadurch gefördert, dass sowohl das deutsche wie auch das griechische Recht im Wesentlichen auf denselben römisch-rechtlichen Grundlagen fußten. Dass den Schöpfern des heute geltenden Zivilgesetzbuches von 1946 beim Inhalt und bei der Formulierung der einzelnen Artikel zum größten Teil das deutsche Bürgerliche Gesetzbuch von 1900 als Vorbild diente, geht unter anderem auf die Anfänge des deutschen Rechtseinflusses auf das griechische Zivilrecht zur Zeit König Ottos zurück.

Zwischen Athen und München: Zur Rezeption des malerischen Schaffens von Nikolaos Gysis (1842-1901)

Nach Nikolaos Gysis’ Tod im Jahre 1901 publizierte der Schweizer Kunstkritiker William Ritter über den Maler eine Abfolge von Texten, in denen er unter dem Stichwort „Attizismus“ eine Reihe ästhetischer und maltechnischer Eigenheiten des allegorischen und religiösen Spätwerks Gysis’ zusammenstellte. In den folgenden Jahren wurden Übersetzungen dieser Texte in der griechischen Presse veröffentlicht, die dazu führten, dass sich griechische Kunstkritiker und Intellektuelle Ritters Ideen unter Berufung auf sein Prestige zu eigen machen und sie dergestalt weiterentwickelten, dass sie der Untermauerung und Legitimierung ihrer eigenen Narrative über Hellenizität dienlich sein konnten. Parallel dazu war Gysis’ letztes Werk unter Mitgliedern des Kreises um Stefan George zum Diskussionsthema geworden und Schülerinnen und Schüler des Malers begannen damit, in der Deutschen Theosophischen Gesellschaft aktiv zu werden. Im Rahmen dieser Osmoseprozesse hielt Rudolf Steiner einen Vortrag über den Künstler, dessen Inhalt in Griechenland womöglich nie bekannt geworden ist. Der Umstand, dass die ästhetischen Präferenzen Ritters und Steiners in unterschiedliche Weltanschauliche Denkstrukturen eingebettet sind, könnte teilweise erklärlich machen, wieso Steiners Ideen in Griechenland auf solche Rezeptions- und Aneignungsschwierigkeiten gestoßen sind.

Übersetzung aus dem Griechischen: Joachim Winkler

Ο ρόλος της Ομοσπονδιακής Δημοκρατίας της Γερμανίας στις σχέσεις της Ελλάδας με το ΝΑΤΟ και τις Ευρωπαϊκές Κοινότητες κατά την περίοδο 1974-1981

Μετά τη δικτατορία, όταν η Ελλάδα υπέβαλε αίτημα ένταξης στις Ευρωπαϊκές Κοινότητες, η Ομοσπονδιακή Δημοκρατία της Γερμανίας ήταν η πιο ισχυρή χώρα της Δυτικής Ευρώπης. Η συνεργασία της με την Αθήνα ήταν προϋπόθεση, για να ευοδωθεί η ελληνική στρατηγική της ταχύτερης δυνατής ένταξης. Κατά τη διάρκεια των ενταξιακών διαπραγματεύσεων με τις Ευρωπαϊκές Κοινότητες έλαβε χώρα μια παράλληλη διαπραγμάτευση για την πλήρη επαναφορά της Ελλάδας στο ΝΑΤΟ, ιδίως μέσω του καγκελάριου Χέλμουτ Σμιτ και του αντικαγκελάριου και υπουργού εξωτερικών Χανς-Ντίτριχ Γκένσερ. Η Γαλλία έπαιξε μικρότερο ρόλο και στις δύο διαπραγματεύσεις εξαιτίας της δικής της προβληματικής σχέσης με το ΝΑΤΟ, από το στρατιωτικό σκέλος του οποίου απείχε από το 1966 (έως το 2007). Μολονότι ο Καραμανλής δεν αποδέχθηκε να επανέλθει η Ελλάδα στο στρατιωτικό σκέλος της συμμαχίας, όσο ήταν πρωθυπουργός, ούτε να εξαρτηθεί η ένταξη στις Ευρωπαϊκές Κοινότητες από την επανένταξη στο ΝΑΤΟ, άμβλυνε ήδη το 1976 την τεταμένη σχέση τόσο με την Τουρκία όσο και με τη συμμαχία, για να αποδείξει στους «Εννέα» ότι τα ελληνοτουρκικά προβλήματα δεν θα τους επιβάρυναν. Ταυτόχρονα, απέφυγε την «κοινοτικοποίηση» του Κυπριακού μέσω της διαμεσολάβησης που προσέφεραν τόσο η γερμανική όσο και η γαλλική ηγεσία θωρακίζοντας τη διεθνή του διάσταση. Η κυβέρνηση Σμιτ επιτάχυνε μετά το 1977 την ενταξιακή πορεία της Ελλάδας. Φρόντισε να εναρμονίσει τη γερμανική Ostpolitik με τα «δημοκρατικά» και γεωπολιτικά πλεονεκτήματα της Ελλάδας, κυρίως στη Μεσόγειο. Η συνεννόηση Καραμανλή και Σμιτ ευνοήθηκε από τη συν-αντίληψη ότι η «Ευρώπη» όφειλε να αποκτήσει μια διακριτή από τις Η. Π. Α. ταυτότητα μέσα στη Δύση. Η παρούσα ανάλυση φωτίζει τον ρόλο της Ομοσπονδιακής Δημοκρατίας της Γερμανίας στις διαπραγματεύσεις Ελλάδας-Ευρωπαϊκών Κοινοτήτων και Ελλάδας-ΝΑΤΟ, τις γερμανικές στρατηγικές για το ΝΑΤΟ και τις Ευρωπαϊκές Κοινότητες, καθώς και τις διμερείς σχέσεις σε συνάρτηση με τις πολιτικές ασφάλειας και δημοκρατίας.

Neue Artikel

Ρούντολφ ΠρέσμπερΟ Χέρμαν Όττο Ρούντολφ Πρέσμπερ (Rudolf Presber, 1868–1935) ήταν γερμανός δημοσιογράφος και συγγραφέας λογοτεχνικών κα
Paul Mitzschke Paul Gottfried Mitzschke (1853–1920) war ein deutscher Historiker, Archivar und Übersetzer neugriechischer Literatur. Nach dem Studium der Philologie und Geschichte in Leipzig, Göttingen un
Ludwig LangeLudwig Lange (1808–1868) war ein Architekt, Architekturtheoretiker und Landschaftszeichner. Als Reisebegleiter des Landschaftsmalers Carl Rottmann (1797–1850) reiste er 1834 nach Griechenland, wo

Neue Dossiers

Die deutsch-griechischen Verflechtungen zur Zeit König Ottos

In keiner Phase der jüngeren und jüngsten Geschichte Griechenlands hat die Einführung staatlicher Institutionen zu einer vergleichbaren gesellschaftlichen und kulturellen Transformation beigetragen wie in den drei Jahrzehnten unter der Herrschaft von König Otto.

Die deutschen Philhellenismen

Das Dossier umfasst verschiedene Felder der deutsch-griechischen Verflechtungen, die bislang für gewöhnlich unter dem einheitlichen Begriff des deutschen Philhellenismus (bzw. des Mishellenismus) subsummiert wurden. Den ersten Angelpunkt der Konferenz bildet die Neubewertung der Rezeptionen von 1821 in den deutschsprachigen Ländern und die Mobilisierung, die sie in Verbindung mit den politischen Bewegungen nördlich der Alpen hervorriefen. In diesen Bewegungen waren freilich von vornherein eine politische und eine kulturelle Komponente miteinander verflochten, die politische Bewegung des Philhellenismus und die aus der einschlägigen Literatur bekannte „Tyrannei Griechenlands über Deutschland“. Selbstverständlich darf die Rolle der griechischen Gemeinden des deutschsprachigen Raumes in diesem Zusammenhang nicht vergessen werden. Den zweiten Angelpunkt bildet die Untersuchung der Transformationen, die diese politisch-kulturelle Verflechtung in den 200 Jahren nach dem Ausbruch der Griechischen Revolution erfuhr.

Deutsch-griechische Verflechtungen vom Deutschen Kaiserreich bis zum Einmarsch der Wehrmacht in Griechenland

Die Sehnsucht der gebildeten Deutschen nach dem, was sie als die Wiege ihrer persönlichen und gesellschaftlichen Identität ansahen, blieb auch in diesen Jahren unvermindert, während sich die Griechen, die auf dem Wege der Bildung zu gesellschaftlicher Reputation gelangen wollten, hauptsächlich (wenn auch nicht ausschließlich) durch die Augen der Deutschen sahen.