Chlodwig Plehn

  • Veröffentlicht 16.09.20
28.10.1900,
  • Rawitsch (Posen)
— 10.06.1977,
  • Breslau
  • Journalist
  • Übersetzer

Chlodwig Plehn (1900–1977) war ein deutscher Journalist, Übersetzer neugriechischer Literatur und Autor mehrerer Bücher über Griechenland.

Nach dem Besuch des Gymnasiums studierte Plehn Philologie in Breslau und Köln und war zwischen 1924 und 1965 als Journalist in verschiedenen Lokalzeitungen tätig, zuletzt beim Burgdorfer Kreisblatt.

Seit 1962 Gründungsvorsitzender der Deutsch-Griechischen Gesellschaft Hannover, verfasste Plehn in den 1960er und 1970er Jahren mehrere Bücher über Griechenland und betätigte sich als Übersetzer neugriechischer Literatur. Den Auftakt bildete die Sammlung Das Lied des Parnass (1964), deren Übersetzungen in enger Zusammenarbeit mit Plehns Ehefrau Erika entstanden. Mit seiner Anthologie, die vornehmlich klassische Lyrik des 19. und frühen 20. Jahrhunderts enthielt, richtete sich Plehn ausdrücklich an „Griechenlandfahrer“, denen er auf dem Wege der Dichtung die „Seele“ und „Vorstellungswelt des griechischen Menschen“ vermitteln wollte (Plehn, 1964, 5–6). Neben dieser Sammlung übersetzte er u. a. Nikos Kazantzakis’ Roman Brudermörder (Erstausg. 1969; Originaltitel: Οι αδερφοφάδες) und die griechischen Texte der Kazantzakis-Ausgabe Einsame Freiheit: Biographie aus Briefen und Aufzeichnungen des Dichters (Erstausg. 1972).

Während der Zeit der griechischen Militärdiktatur (1967–1974) bezeigte sich Plehn nicht nur als entschiedener Sympathisant des Athener Regimes, sondern nutzte seine Stellung als Vorsitzender der Deutsch-Griechischen Gesellschaft Hannover auch dazu, die Bonner Junta-Botschaft über Sitzungsinterna der Vereinigung der Deutsch-Griechischen Gesellschaften zu informieren (Sösemann, 1994, 494–497).

Verwendete Literatur

Zitierweise

Marco Hillemann: «Chlodwig Plehn», in: Alexandros-Andreas Kyrtsis und Miltos Pechlivanos (Hg.), Compendium der deutsch-griechischen Verflechtungen, 16.09.20, URI : https://comdeg.eu/artikel/97437/.