Fritz Boehm

  • Veröffentlicht 15.09.20
02.09.1880,
  • Berlin
— 20.11.1943,
  • Berlin
  • Klassischer Philologe
  • Übersetzer
  • Volkskundler

Friedrich Wilhelm Victor „Fritz“ Boehm (1880–1943) war ein deutscher Klassischer Philologe, Pädagoge und Volkskundler, der in Zusammenarbeit mit Hedwig Lüdeke neugriechische Volkslieder übersetzte.

Der Sohn des Historikers und Gymnasiallehrers Willy Boehm (1846–1882) studierte Klassische Philologie an der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität und war danach an verschiedenen Berliner Gymnasien als Lehrer tätig. Daneben war Boehm ein engagierter Volkskundler, war zweiter Vorsitzender des Berliner Vereins für Volkskunde, Leiter der Berliner Zentralstelle des Atlas der deutschen Volkskunde und Herausgeber der Zeitschrift für Volkskunde, und legte selbst auf diesem Gebiet mehrere Studien vor.

Im Rahmen dieser Tätigkeit erforschte und übersetzte Boehm in den 1930er und 1940er Jahren mit seiner Freundin Hedwig Lüdeke neugriechische Volkslieder, die diese 1935–1939 von ihren Reisen nach Griechenland, Zypern und auf den damals italienischen Dodekanes mitbrachte. Nachdem Boehm bei einem Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg zu Tode gekommen war, stellte Lüdeke die Manuskript gebliebene Sammlung Die neugriechische Totenklage fertig und veröffentlichte diese 1947 im Berliner Minerva-Verlag. Ein weiteres gemeinsames Buchprojekt zu den neugriechischen Akritenliedern wurde 1994 von der Athener Akademie herausgegeben.

Verwendete Literatur

Zitierweise

Marco Hillemann: «Fritz Boehm», in: Alexandros-Andreas Kyrtsis und Miltos Pechlivanos (Hg.), Compendium der deutsch-griechischen Verflechtungen, 15.09.20, URI : https://comdeg.eu/artikel/94658/.