Alexander Clarus Heinze (1806–1856) war ein deutscher Militärangehöriger und Politiker, der im Königreich Griechenland bis 1843 in verschiedenen militärischen Funktionen tätig war und später als Oberkommandierender des Dresdner Maiaufstands von 1849 wirkte.
Als Sohn eines Leipziger Privatgelehrten und Pädagogen besuchte Heinze zwischen 1823 und 1827 die sächsische Militärakademie. 1828 zog er nach Griechenland, um sich als Freiwilliger am dortigen Unabhängigkeitskrieg zu beteiligen. Nach der Gründung des griechischen Königreichs wurde er dort als Offizier dem regulären griechischen Heer eingegliedert. Ab 1835 war er als Hauptmann und Konservator bei der Zeughausdirektion in Nafplio tätig, 1837 wurde er in den Rang eines Artillerie-Majors, 1842 zum Stadtkommandanten von Patras befördert. In diesen Jahren arbeitete Heinze auch an der Erstellung eines dreisprachigen militärwissenschaftlichen Fachwörterbuchs, das allerdings erst 1846 in einer um das Neugriechische reduzierten französisch-deutschen Ausgabe erschien.
In Athen erlebte Heinze 1843 die sogenannte Revolution vom 3. September 1843 mit, in deren Folge er wie viele seiner Landsleute seinen Posten verlor und das Land verlassen musste. Trotz der persönlichen Nachteile, die er infolge des Verfassungsaufstandes hinzunehmen hatte, zeigte er sich in dem anonym publizierten Augenzeugenbericht, den er noch im selben Jahr in Leipzig bei Brockhaus veröffentlichte, von dessen politischen Zielsetzungen überzeugt und erhoffte sich von den Vorgängen in Athen eine Signalwirkung für ganz Europa: „Möge der dritte September in Athen, als leuchtendes Meteor am umwölkten Horizont des Orients, der europäischen Staatenpolitik abermals den Beweis liefern, daß die Stimme der Völker in Erlangung ihrer Rechte stets den sichern Weg zu den Herzen ihrer Regenten findet!“ (Heinze, 1843, VII) Diesem Ziel war auch das folgende Buch Der hellenische Nationalcongress zu Athen in den Jahren 1843 und 1844 (Leipzig, 1845) verpflichtet, in dem Heinze dem deutschsprachigen Publikum die offiziellen Sitzungsprotokolle, Debatten, Berichte und diesbezüglichen Kommentare in der griechischen Presse in deutscher Übersetzung zugänglich machte.
Im Sinne seiner politischen Überzeugungen schloss sich Heinze im europäischen Revolutionsjahr 1848/49 der demokratischen Bewegung in Sachsen an und zog im Januar 1849 als Abgeordneter in den sächsischen Landtag ein. Nachdem dieser infolge seiner Zustimmung zur Frankfurter Reichsverfassung aufgelöst worden war, geriet Heinze als Oberkommandierender des Dresdener Maiaufstandes für einen kurzen Moment ins Zentrum des politischen Geschehens, übergab sich aber, als er die Erfolglosigkeit dieses Unterfangens erkannte, bereits am 7. Mai in die Gewalt der Regierungstruppen. Den Rest seines Lebens verbrachte Heinze, des Hochverrats angeklagt, in Gefangenschaft. Er starb 1856 im Zuchthaus Waldheim an den Folgen eines Lungenödems.