Wilhelm Lange (1849–1907) ist als deutscher Übersetzer aus dem Englischen, Russischen und Norwegischen bekannt. Vermutlich ist ihm auch die Übersetzung von Dimitrios Vikelas’ Roman Lukis Laras (1883) zuzuschreiben, obwohl es sich dabei um die einzige publizierte Übersetzung Langes aus dieser Sprache handelt.
Indizien, die für eine Identität des Vikelas-Übersetzers mit dem bekannten Übersetzer Lange sprechen, sind u. a. die Angabe seines Wohnortes Berlin im Vorwort der Ausgabe sowie die Veröffentlichung des Romans im Leipziger Reclam-Verlag, in dem dieser seit den 1870er Jahren regelmäßig veröffentlichte. Außerdem gibt sich der Übersetzer im Vorwort und in den Anmerkungen des Romans als Kenner der russischen und skandinavischen Literaturen zu erkennen, während sich seine Kenntnisse über die griechische Literatur und Geschichte im Wesentlichen auf die deutschsprachige Sekundärliteratur (Boltz, Hertzberg, Sanders) stützen.
Über die Hintergründe der Übersetzung, die laut Titelblatt „aus dem Neugriechischen“ angefertigt worden sei, lässt sich auf Grundlage der vorhandenen Kenntnisse keine genauere Aussage treffen. Die deutsche Übersetzung desselben Titels von Wilhelm Wagner, die nur einige Jahre zuvor (1879) erschienen war, scheint Lange unbekannt gewesen zu sein.