Call for Papers: "Die deutschen Philhellenismen"

Einreichung der Vortragsexposés (ca. 500 Wörter): bis 28. Februar 2021 an folgende E-Mail-Adresse: z.stoikou@fu-berlin.de

Die Konferenz findet im Rahmen der Tätigkeiten statt, die von der griechischen Initiative 1821-2021 für Veranstaltungen im Ausland organisiert werden. Diese Initiative, die aus der systematischen Kooperation gemeinnütziger, kultureller und wissenschaftlicher Stiftungen Griechenlands und der griechischen Nationalbank hervorgegangen ist, wurde mit Blick auf das 200. Jubiläum der griechischen Revolution ins Leben gerufen. Ziel der Tätigkeiten ist es, die Bedeutsamkeit dieses Ereignisses sowohl für die griechische wie auch für die europäische Geschichte aufzuzeigen und die historische Forschung rund um dieses Ereignis in den Ländern zu fördern, die zur Griechischen Revolution beigetragen haben.

Einen weiteren Rahmen der Konferenz bildet die Entwicklung des Online-Compendiums der deutsch-griechischen Verflechtungen (ComDeG), das schon in ganzer Funktionalität online ist: comdeg.eu. Das Online-Compendium ist ein zweisprachiges, frei zugängliches Referenzwerk, das eine breite Öffentlichkeit mit verlässlichen Informationen über die historischen, kulturellen und wissenschaftlichen Verflechtungen versorgt, die den deutsch- und den griechischsprachigen Raum seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert miteinander verbinden. Hierzu trägt eine Vielzahl wissenschaftlicher Fachdisziplinen bei, die das gesamte Spektrum der Geistes- und Sozialwissenschaften umfasst.

Die bewusste Entscheidung für den Plural der Verflechtungsgeschichten spiegelt sich nicht nur in der programmatischen Interdisziplinarität des Projektes wider, sondern bestimmt auch die Architektur des Compendiums. Dessen Essays sind in vier Typen unterteilt: Mikrogeschichten, Makrovorgänge, Metanarrative und Präsentationen. Hierbei handelt es sich um unterschiedliche perspektivische Fokussierungen auf das historische Material, die es erlauben, die unterschiedlichen Faktoren aufzuzeigen, die sich zu verschiedenen Zeiten miteinander verflochten und zu einer vielseitigen gemeinsamen Geschichte zusammengefügt haben.

Mit der Konferenz „Die deutschen Philhellenismen“ setzen wir die Reihe wissenschaftlicher Veranstaltungen zur Produktion von Essays für das Online-Compendium fort. Ziel ist dabei nicht nur die Systematisierung und Aufbereitung des bestehenden Fachwissens für eine breitere Öffentlichkeit. Gleichzeitig geht es auch um die Aufdeckung unbekannter und umstrittener Aspekte, aus denen sich Perspektiven für die künftige Forschung ergeben.

Das Ziel der Konferenz besteht darin, die Felder der deutsch-griechischen Verflechtungen zu untersuchen, die bislang für gewöhnlich unter dem einheitlichen Begriff des deutschen Philhellenismus (bzw. des Mishellenismus) subsummiert wurden. Den ersten Angelpunkt der Konferenz bildet die Neubewertung der Rezeptionen von 1821 in den deutschsprachigen Ländern und die Mobilisierung, die sie in Verbindung mit den politischen Bewegungen nördlich der Alpen hervorriefen. In diesen Bewegungen waren freilich von vornherein eine politische und eine kulturelle Komponente miteinander verflochten, die politische Bewegung des Philhellenismus und die aus der einschlägigen Literatur bekannte „Tyrannei Griechenlands über Deutschland“. Selbstverständlich darf die Rolle der griechischen Gemeinden des deutschsprachigen Raumes in diesem Zusammenhang nicht vergessen werden. Den zweiten Angelpunkt bildet die Untersuchung der Transformationen, die diese politisch-kulturelle Verflechtung in den 200 Jahren nach dem Ausbruch der Griechischen Revolution erfuhr.

Datum: 03.11.2021-06.11.2021
Ort: Berlin

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