Neuvermittelte Zugänge zur Hegelschen Philosophie über die Rezeption des Werks von John McDowell in Griechenland

  • Veröffentlicht 05.05.22

Weshalb erlauben die Arbeiten von John McDowell, eine bestimmte erkenntnistheoretische Interpretation des Hegelschen Denkens zu stützen, die das Interesse analytischer Philosophen weckt? Wie ist es dazu gekommen, dass McDowell in Griechenland durch das Studium seines Buches Mind and World so bekannt geworden ist? Welches sind die Kantischen, Hegelschen und Wittgensteinschen Koordinaten seines sich in Mind and World manifestierenden Denkens? Wer sind die jungen griechischen Philosophen, die die Aneignung bestimmter Argumente und Thesen McDowells für ihre Aufarbeitung hegelianischer Auffassungen nutzen? Worauf beruht ihr Interesse, worin besteht die Originalität dieser Philosophen im aktuellen Diskurs und welche Bedeutung kommt ihren Publikationen bei der Erforschung des deutschen Idealismus in Griechenland zu?

Inhalt

    Einführung – Anmerkungen zur Methodik

    Den griechisch-deutschen Begegnungen auf philosophischem Gebiet gebührt besonderes Interesse. Denn die Rezeptionsgeschichte deutscher Denkschulen und deren Einfluss auf das neugriechische Denken des 19., 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts bieten nicht allein im akademischen Raum reiches Material, dessen Studium vielfältige Einblicke ermöglicht und die Aufmerksamkeit auf verschiedenste Ausrichtungen und Ebenen der Diskussion zu lenken vermag, die genauerer Untersuchung wert sind. Dabei sollten keine fruchtbaren Verflechtungen ignoriert werden, die der Vermittlung durch andere Schulen, Traditionen und philosophische Gemeinschaften zu verdanken sind, wie etwa der Zugang zu Heidegger über den hier sich leichter erschließenden und breiter bekannten französischen Existentialismus – ein Sachverhalt, der den Begriff „indirekte Rezeption“ zu verwenden erlaubt. In der vorliegenden, knappgefassten Arbeit wird uns der jüngste Fall einer solchen Rezeptionsform beschäftigen, nämlich die Rezeption von Elementen aus der maßgeblichen Strömung des deutschen Idealismus, insbesondere des Hegel’schen Denkens, die die junge Generation griechischer Philosophen im universitären Bereich offensichtlich kreativ zu nutzen weiß. Katalysator dieser Entwicklung ist in Griechenland die Rezeption der Arbeiten des bedeutenden Repräsentanten zeitgenössischer angelsächsischer Philosophie John McDowell, der über seinen Dialog mit dem „kontinentalen Denken“ ganz wesentlich zur Umgestaltung der analytischen Tradition beigetragen hat (Virvidakis, 2019, 353-354).1In der zeitgenössischen philosophischen Diskussion ist vom beginnenden 20. Jahrhundert bis in unsere Tage hinein häufig vom Aufeinanderprall zweier Strömungen bzw. Traditionen, der analytischen und der kontinentalen, die Rede, denen jeweils unterschiedliche Schulen und Theorien zugeordnet werden. Wiewohl die erste gemeinhin mit der englischsprachigen Philosophie und die zweite mit der Entwicklung des Denkens in Deutschland und Frankreich in Verbindung gebracht wird, sind die Ursprünge analytischen Ansetzens auch in Werken deutscher und österreichischer Philosophen zu finden. Die Unterscheidungsmerkmale beider Traditionen lassen sich nicht mit letzter Genauigkeit definieren und betreffen weniger die Thematik und den Inhalt als vielmehr die Art des Philosophierens, die Methoden und den Stil der Texte, wobei die Analytiker besonderes Gewicht auf die Klarheit und Strenge der logischen Argumentation legen. Im allgemeinen gilt die Ansicht, dass das, was die Texte beider Traditionen untereinander verbindet, nicht bestimmte stabile, generelle Kennzeichen, sondern jeweilige „Familienähnlichkeiten“ und historisch begründete Einflüsse zwischen bestimmten Philosophen sind. Gegenwärtig machen sich Tendenzen bemerkbar, die Gegensätze zwischen beiden Strömungen zu überbrücken.

    Im hier anschließenden Text kann es uns nicht darum gehen, eine systematische Darstellung der Thematik und Argumentation McDowells zu vermitteln. Noch weniger darum, in eine kritische Beurteilung seiner Positionen einzusteigen. Wir werden uns mit einer zusammenfassenden Betrachtung bestimmter feststehender Koordinaten seines philosophischen Projekts begnügen, die eine fruchtbare Neuinterpretation der Fragestellung des deutschen Idealismus ermöglicht. Daran anschließend werden wir beschreiben, wie positiv man auf griechischer Seite auf seine Ideen eingegangen ist, und unsere Aufmerksamkeit darauf lenken, welche Rolle er bei der Beschäftigung mit den von ihm aufgeworfenen Fragen spielt und welche Antworten er einer Reihe junger Philosophen bei der Ausrichtung ihrer Forschungsarbeit anbietet. Diese Ausrichtung findet ihren Niederschlag in Publikationen, die auf die eine oder andere Weise in Zusammenhang mit Hegelschen Bezugspunkten stehen.2Ich möchte an dieser Stelle Kostas Pagondiotis dafür Dank sagen, dass er weiterhin eine führende Rolle bei Studium und Weitergabe des McDowellschen Denkens spielt, ebenso für seine Unterstützung bei der Zusammenstellung der Rezeptionsgeschichte der Werke des Philosophen in Griechenland. Sehr wertvoll waren auch die Informationen und Anregungen von Miltos Theodossiou, Evgenia Mylonaki und Gogo Fotiadi, die ich bei der Erstellung vorliegender Arbeit zu Rate zu ziehen Gelegenheit hatte. Gleiches gilt für die Kommentare von Kollegen, die die Erstpräsentation meines Texts auf der Tagung über Deutschgriechische Verflechtungen mitverfolgt haben. Schließlich habe ich auch Georgios Xiropaidis zu danken, der mein Verständnis für den deutschen Idealismus gefördert hat.

    Lesarten und Resonanz der Hegelschen Philosophie im Allgemeinen

    Es ist sehr schwierig, in wenigen Absätzen die jeweiligen Interpretationen Hegel’schen Denkens und seines einflussreichen Erbes zu skizzieren. Zumindest wenn man sich nicht auf die Untersuchung spezieller philosophischer Fragestellungen beschränken möchte, die sich auf den Übergang von Kants transzendentalem zu Hegels absolutem Idealismus beziehen, sondern einen Zugang anstrebt, der in die allgemeine Ideengeschichte eingeschrieben ist, sieht man sich genötigt, in eine bunte Fülle an Versionen des Hegelianismus als reifem Vermächtnis der europäischen Moderne einzutauchen. Das Unterfangen, einen tieferen Einblick in den dialektischen Gang der westlichen Welt bis hin zur vollen Verwirklichung des Sich-seiner-selbst-Innewerdens des Geistes zu nehmen, sowie die Ausgestaltung einer konkreten Konzeption von der progressiven Entfaltung der absoluten Idee in der Geschichte und in vielfältigen kulturellen Manifestationen in Kunst, Religion und Philosophie, haben häufig ihren Ursprung in der Übernahme holistischer Schemata, die sich direkt wie indirekt auf bestimmte Lesarten Hegel’scher Texte zurückführen lassen. Von der Phänomenologie des Geistes mit ihrer bedeutsamen anthropologischen Dimension über die eindrucksvolle systematische Konzeption der Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften bis hin zu den Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte bieten sich diese Texte für die Erkundung eines breiten Spektrums von möglichen Interpretationen an. Damit wird von der Mitte des 19. Jahrhunderts an bis hin zur heutigen postmodernen Infragestellung der großen Narrative der Weg für eine Fülle an fruchtbaren Untersuchungen so frei, wie er in gleichem Maße ablehnende Reaktionen provoziert.

    Neben dem Image des Schöpfers eines umstrittenen, letztlich ungestützt dogmatischen metaphysischen Gedankengebäudes, das auch von analytischen Philosophen wie Bertrand Russell und George Edward Moore gegen britannische Hegelianer ihrer Zeit unter Beschuss genommen wird, fällt allerdings auch ein anderes Image ins Auge: jenes eines überaus sorgfältigen Denkers, eines Hegel, der die kritische Philosophie überprüft, ausarbeitet und vertieft, der sich dabei bemüht, die Schwächen der kritischen Philosophie – auf erkenntnistheoretischer Ebene und nicht nur auf dieser Ebene – zu korrigieren, und der damit das Werk der unmittelbaren Nachfolger Kants fortsetzt und zu vervollständigen versucht. Auf der Grundlage neuer Sachverhalte und in neuer Diktion lässt John McDowell die damit verbundene erkenntnistheoretische Fragestellung noch einmal erstehen, wie sie sich im Rahmen der Entwicklung des deutschen Idealismus bis hin zu seiner ausgereiften Form erstmalig entfaltet hat. Seine allgemeinere Auseinandersetzung mit der ihn beschäftigenden Thematik, aber auch seine Positionierung im Einzelnen, verlaufen am Anfang parallel und tragen später bei zur Herausbildung einer positiven Haltung gegenüber der deutschen idealistischen Tradition innerhalb der analytischen Philosophie, die mit dem systematischen Studium Kants angefangen hatte. (Sellars 2005 [1956]; Pippin, 2008, 2011, 2018; Henrich, 2018; Virvidakis, 2004). Deutlicher an Hegel orientiert sich McDowells Kollege an der Universität Pittsburgh Robert Brandom. Dieser bewegt sich in der vom amerikanischen Philosophen Wilfrid Sellars aufgezeigten Richtung, der seine Kritik an Positionen des modernen Empirismus unter der Bezeichnung méditations hégéliennes gestellt hatte (Sellars 2005, 59). Seinem Lehrer Richard Rorty zufolge sind es Brandoms Arbeiten, die eine wahre hegelianische Wende der analytischen Philosophie signalisieren (Brandom, 1994, 2019; Rockmore 2001, 2005; Redding, 2007; Virvidakis, 2003; Chronis, 2015).

    In Griechenland, wo die starke Präsenz deutschen Denkens seit Beginn des 19. Jahrhunderts bis in unsere Tage hinein offenkundig ist, legt die vorherrschende Interpretation gemeinhin ihre Emphase auf die systematische metaphysische Ansicht, die sowohl der spekulativen Geschichtstheorie als auch der Rechtsphilosophie Hegels zugrundeliegt. Der Grad der Abhängigkeit von dieser Zugangsweise, aber auch von ihrer mehr oder weniger originellen Nutzung, findet auch über den akademischen Raum hinaus Niederschlag in spezifischen Untersuchungen zur Geschichte des neugriechischen Denkens (Argyropoulos, 1995, 1998). Was die uns zeitlich näher stehenden Entwicklungen betrifft, so ist die Vertrautheit mit Elementen der Hegel’schen Lehre leicht zu bemerken, sobald man einen prüfenden Blick auf die Konfrontation der dreißiger Jahre zwischen Anhängern des Idealismus und des Marxismus wirft, die sich auch nach dem Krieg mit führenden Akademikern bzw. anderen Intellektuellen mit deutscher Bildung wie Ioannis Theodorakopoulos, Panagiotis Kanellopoulos und Konstantinos Tsatsos auf der einen und Dimitris Glinos, Jannis Imvriotis und Charalambos Theodoridis auf der anderen Seite fortsetzt. Die Marxisten erkennen in der Regel an, in welch bedeutendem Maß ihr historischer und dialektischer Materialismus dem Werk Hegels verpflichtet ist. Aber auch in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts hört die traditionelle Lektüre von Texten des deutschen Idealismus von Kant bis Hegel nicht auf, Inspirationsquelle griechischer Philosophen zu sein und ihren Einfluss auf den Feldern der Soziologie und der politischen Wissenschaften zur Geltung zu bringen (Psychopedis, 2003; Faraclas & Karydas, 2006; Angelidis, Dimitriou, Lavranou, 2008). Natürlich begegnet man inzwischen auch Deutungen, die sich auf abweichende Formen erkenntnistheoretischen Zugangs stützen (Faraklas, 2000; Avgelis, 2017, 513-542).3Einen vollständigen Überblick über die griechisch-deutschen Verflechtungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bietet die Arbeit von Kostas Androulidakis, die hier im Compendium  der Deutsch-Griechischen Verflechtungen veröffentlicht ist („Die Präsenz der deutschen in der griechischen Philosophie. Das erste halbe Jahrhundert nach dem Zweiten Weltkrieg. Ein synoptischer Überblick“).

    Von Kant zu Hegel aus Wittgenstein’scher Perspektive

    Der kantianische Hintergrund und die sich darein verschränkenden Dimensionen des McDowellschen Denkens treten in dessen erstmals 1994 publizierten und seit 1996 in einer Neuausgabe kursierenden Monographie Mind and World ausführlicher zutage. Um deren Kernidee in wenigen Sätzen zusammenzufassen, ohne uns in Einzelthesen und -argumente zu verlieren, ließe sich hier feststellen, dass es sich um ein höchst kunstvolles Unterfangen handelt, die klassischen erkenntnistheoretischen und ontologischen Dualismen bzw. logischen Spannungsverhältnisse seit Descartes und ebenso Kant zu überwinden. Wenn wir der Auffassung sind, philosophisches Denken verlange nach rechtfertigender Begründung unserer Überzeugungen, also nach Positionierungen, Verknüpfungen und Schlussfolgerungen im „space of reasons“ und nicht bloß nach kausalgesetzlich im Reich der Natur fundierten Erklärungen, so erschwert uns das die Einsicht, über einen gesicherten Erkenntniszugang zur uns umgebenden Welt zu verfügen. Wir stellen fest, dass der neuere fundamentalistische Empirismus, demzufolge die Erkenntnis der außerhalb des Geistes gelegenen Realität auf bloßen Gegebenheiten unserer sinnlichen Wahrnehmung beruht, nicht in der Lage ist, den Inhalt der erforderlichen Gründe unserer Überzeugungen korrekt zu beschreiben. Um hier der einflussreichen Kritik Sellars’ am „Mythos des Gegebenen“ zu folgen (Sellars, 2005 [1956): die Existenz derartiger „Gegebenheiten“ mit begründender Funktion stellt eine unhaltbare philosophische Erfindung, einen „Mythos“ dar. Allerdings: machen wir uns andererseits ein rein kohärentistisches Modell von den Überzeugungen, die unsere Erkenntnis ausmachen, zu eigen, laufen wir Gefahr, uns ins Innere unserer geistigen Aktivitäten „einzusperren“ und die erforderliche „Reibung“ mit der realen Welt zu verlieren.

    Nach McDowell besteht das Mittel, dem Dilemma zu entrinnen, mit dem wir hier konfrontiert zu werden scheinen, darin, sich von allem traditionellem Empirismus loszusagen, jedoch ohne deshalb nun Zuflucht zur rationalistischen Isolation in einem Binnengefüge aus Überzeugungen und Aussagen zu suchen. Um indessen akzeptieren zu können, dass es uns durchaus möglich ist, letztlich jedwedes vorhandene Element der Realität zu unserem Erkenntnisgewinn heranzuziehen, müssen wir zuzustimmen bereit sein, dass zwischen dem Material der Erfahrung und unserem Geist kein unüberbrückbarer Abgrund besteht. Die Welt öffnet und erschließt sich uns, gerade weil sie essentiell intelligibel ist und der Inhalt unserer Erfahrung, vom ersten Augenblick der Wahrnehmung an, begrifflich ist. Und zu Derartigem könnte es nicht kommen, wenn die physische Realität jener geistigen Dimension vollständig fremd gegenüberstünde, die unseren „space of reasons“ ausmacht – oder umgekehrt, wenn sich erwiese, dass diese Dimension, ihrer spezifisch physischen Eigenschaften beraubt, ganz und gar auf den „space of reasons“ zurückzuführen wäre. Auf diese Weise führt McDowell einen Wahrnehmungsbegriff ein, den er „naturalisierten Platonismus“ nennt und einerseits vom „rampant platonism (zügellosen Platonismus)“ unterscheidet, der das Element des Geistigen komplett vom Element des Physischen trennen würde, andererseits vom „bald naturalism (kruden Naturalismus)“ unterscheidet, der bloß versucht, dies Element zu beseitigen, und dabei seine Nicht-Ableitbarkeit ignoriert. Die geistige bzw. gedankliche Dimension wird als etwas Organisches, als wesentlicher Teil der realen Wirklichkeit miteinbezogen und manifestiert sich als zweite Natur inmitten des Lebens menschlicher Gemeinschaft.

    Die hier entfaltete Problemstellung ist in der Tat insofern kantianisch, als der Versuch unternommen wird, die unüberbrückbaren Dichotomien und Antinomien zu überwinden, die, nach der Ansicht des Philosophen dem Fehlen einer hinreichend kritischen Vertiefung in die erkenntnistheoretischen Bedingungen von Ausgangsfragen geschuldet sind, deren vorschnelle Beantwortung uns in die Falle gleich zweier inakzeptabler Positionen tappen lässt. McDowell scheint damit auf der Suche nach transzendentalen Voraussetzungen für die Begreifbarkeit und Erkenntnis der Welt zu sein. Doch die von ihm erarbeiteten Lösungen zielen auf eine Überschreitung der dualistischen Schemata, die sich womöglich aus der vorausgegangenen Tradition erhalten haben (Geist-Welt bzw. Geist-Materie) bzw. erstmals in Kants eigenem bahnbrechenden Denken zutage getreten sind (Vernunft/Freiheit-Natur, Rezeptivität-Spontaneität, theoretische Vernunft-praktische Vernunft, Phaenomena-Noumena/Dinge an sich). In einigen Punkten kommen McDowells Vorschläge damit späteren idealistischen, insbesondere den Hegel’schen Synthesen sehr nahe. Wenn der Autor von Mind and World beispielsweise von der Feststellung ausgeht, dass die Spontaneität des Verstandes schon vom ersten Moment in das Feld derjenigen Rezeptivität eingreift, die die Sinnlichkeit kennzeichnet, dann betrachtet er es als unumgänglich, zu akzeptieren, dass entweder der „space of reasons“ grenzenlos oder aber die physische Welt wesentlich und vollständig konzeptualisierbar sei. So zögert er auch nicht, von der „Unbegrenztheit des Begrifflichen“ zu sprechen. Und genau an diesem Punkt lässt sich ihm vorhalten, dass er sich in Richtung eines problematischen Idealismus leiten lässt, wenn er einräumt, dass das Gefüge der realen Wirklichkeit letztendlich geistiger Natur sei und es nichts gebe, was radikal die Ebene der Begrifflichkeit überschreitet (McDowell, 2013; Virvidakis, 2005, 2006).

    Hervorzuheben ist dabei allerdings eine therapeutische, quietistische Auffassung des Philosophierens Wittgenstein’scher Provenienz, die bei McDowell zunehmend die Oberhand zu gewinnen scheint und teils ausdrücklich, teils unterschwellig in verschiedenen seiner Publikationen nach Mind and World Eingang findet (McDowell, 2003, 2009). Wiewohl er sehr häufig den Begriff des Transzendentalen bemüht, um seine Suche nach Bedingungen der Möglichkeit  a priori kundzutun, glaubt er nicht entsprechend daran, diese Suche würde zu einer besonderen Erkenntnis synthetischer Wahrheiten a priori führen. Oft spüren wir jene transzendentale „Unrast“ oder jenes „Unbehagen“, die philosophische Fragen in uns wachrufen, und die „tiefe“, nicht oberflächliche philosophische Reaktion muss auf transzendentale, aber auch dialektische Argumente rekurrieren, die uns eine transzendentale „Erleichterung“ verschaffen, indem sie das Problem im Wesentlichen auflösen und uns auf dasjenige zurückführen, was letztlich der gesunde Menschenverstand gemeinhin akzeptiert. Die philosophischen „Wahrheiten“, zu denen wir gelangen, wie auch die zentrale Idee des transzendentalen Empirismus, sind vielleicht nichts anderes als „Erinnerungen (reminders)“ an gängige Alltagsüberzeugungen wie zum Beispiel daran, dass sich unsere Welterkenntnis letzten Endes aus unserer Erfahrung speist. So dienen McDowells auf den ersten Blick strittige neohegelianische Thesen möglicherweise keinem anderen Zweck als einen transzendentalen philosophischen Prozess abzuschließen – nichts anderes als ein Verfahren, der „Fliegenfalle“ metaphysischer Theorien zu entkommen und zu innerer Ruhe zu gelangen, indem wir zurückkehren zu den intuitiven Einsichten des gesunden Menschenverstandes über unser Verhältnis zur uns umgebenden Welt. Die Lektüre bestimmter Abschnitte aus Hegels Werken wie der Phänomenologie des Geistes, auf die er zu sprechen kommt und dabei auch Kritik an alternativen Interpretationen Robert Pippins übt, fügen sich zu einer Sicht des Hegel’schen Idealismus als „Radikalisierung“ der Thesen Kants und als einer Abkehr von jeglichem fundamentalistischem philosophischem Anspruch (McDowell, 2009, 69-89; Virvidakis, 2010). Die Behauptung einer prinzipiell unbegrenzten Offenheit der Welt gegenüber dem begrifflichen Zugang des menschlichen Geistes hat dabei gar nicht den Status einer spiritualistischen metaphysischen Position. Vielmehr ist sie die Prämisse einer kunstvollen dialektischen Argumentation, Teil einer breitangelegten Strategie, Formen eines radikalen kartesianischen Skeptizismus aufzuheben, aber auch ungelösten Spannungen der kritischen Philosophie Kants zu begegnen.

    Kursorischer Überblick: McDowell in Griechenland

    Es dauert nicht lange, bis Mind and World in Griechenland veröffentlicht und eingehend studiert wird. Wenige Jahre nach seinem ersten Erscheinen gegen Ende der 90er wird es zum Lehrgegenstand vielbesuchter Postgraduiertenkollegs von Aristidis Baltas4Im Rahmen des gemeinsamen Aufbaustudiengangs „Geschichte und Philosophie der Wissenschaft und Technik“ der Technischen Universität Athen und der Abteilung für „Methodologie und Geschichte der Wissenschaft“ (heute umbenannt in die Abteilung für „Geschichte und Philosophie der Wissenschaft“) der Universität Athen. und weckt lebhaftes Interesse bei Studenten und Professoren mit analytischer Vorbildung, unter denen die meisten mit den Problemstellungen der Wissenschaftsphilosophie vertraut sind. Einige von ihnen machen sich an die Erstellung von Doktorarbeiten und publizieren Monographien und Forschungsartikel in griechischen und internationalen Zeitschriften, die in zahlreichen Fällen nicht nur mannigfaltige Interpretationsfragen zum Gegenstand haben, wie sie die Untersuchung McDowell’scher Texte aufwirft, sondern auch und insbesondere seiner theoretischen Sicht gelegentlich innewohnende idealistische Anspielungen mitsamt ihrer neuartigen Annäherung an Hegel thematisieren, die diese neue Perspektive ermöglicht.

    Die ergebnisreiche Aneignung und kreative Verarbeitung von Elementen, die innerhalb weniger Jahre zusammengetragen wurden, stehen im Licht einer Reihe günstiger Faktoren, die die ursprüngliche Reaktion des Kreises der Rezipienten wesentlich beflügelt. Der vielleicht wichtigste Umstand ist dabei der direkte, persönliche Beitrag des Autors von Mind and World. McDowell besucht häufig Griechenland und legt in einer Reihe von Symposien seine neuesten Positionen dar, die die Universität Pittsburgh, die Universität Athen und die Technische Universität Athen gemeinsam in Rethymno (in Zusammenarbeit mit der Universität Kreta), Delphi und Patras initiieren. Die Fortsetzung dieser Symposien, deren Thematik die Entwicklung seiner Arbeit widerspiegelt, verfestigt sich auf der griechischen Seite durch die Unterstützung der Universität Patras. Die Leiter des Organisationskomitees Kostas Pagondiotis und James Conant sorgen für die Auswahl bestimmter Themen aus verschiedenen Einzelbereichen wie Geistesphilosophie, Wahrnehmungsphilosophie und praktische Philosophie; die alljährlichen Symposien werden von 2010 bis 2019 unterbrechungslos durchgeführt,5Als bezeichnende Themen dieser Symposien seien an dieser Stelle genannt: Theoretical and Practical Self-Consciousness, Additive and Transformative Conceptions of Rationality, Ιntuitional Content and the Myth of the Given.bis die Corona-Epidemie ihre Vertagung erforderlich macht. Als Referenten werden u.a. bekannte Philosophen aus den USA und anderen Ländern eingeladen, die mit McDowell im Gespräch stehen und mit ihm kooperieren, wie Robert Brandom, Sebastian Rödl, Robert Pippin, Jennifer Hornsby, Adrian Haddock und Matthew Boyle.

    In vielen dieser (entsprechend auch außerhalb Griechenlands stattfindenden) Konferenzen, an denen er auch selbst teilnimmt, bietet sich McDowell Gelegenheit, detailliert Antwort auf kritische Anfragen griechischer Philosophen zu bestimmten seiner Thesen und Argumente zu geben, die sich auf die Theoriebeladenheit und den angeblichen propositionalen bzw. begrifflichen Inhalt der Erfahrung, aber auch auf das Unbehagen angesichts des Gespenstes des absoluten Idealismus, und schließlich auf eventuelle Vorbehalte gegen die quietistische Auffassung des Philosophierens beziehen (Pagondiotis, 2006; Virvidakis, 2006, 2010). Zu erwähnen wären hier auch Publikationen und vielerlei Meinungsaustausch aus Anlass des Erscheinens der griechischen Übersetzung von Mind and World (2013) und der kurz darauf erfolgten Ernennung McDowells zum Ehrendoktor der Universität Patras (Baltas, 2013; Pagondiotis, 2017-01; Hatzimoysis, 2017). Es wäre keine Übertreibung zu sagen, dass die hier beschriebenen Aktivitäten, die auch weiterbildende Reisen und Promotionsstudien einer ganzen Reihe junger Mitglieder der griechischen akademischen community an der philosophischen Abteilung der Universität Pittsburgh umfassen, zur Bildung eines philosophischen Zirkels beitragen, in dessen Rahmen bis heute Diskussionen fortgesetzt werden, die in hohem Maße von der Sichtweise McDowells inspiriert sind. Teilnehmer dieses Zirkels sind bzw. waren – in unterschiedlichen Stadien und Phasen – Stelios Virvidakis, Thodoris Dimitrakos, Miltos Theodossiou, Vasso Kindi, Aristidis Baltas, Evjenia Mylonaki, Kostas Pagondiotis, Thanos Samartzis, Lara Skourla, Dionysis Christias und Charis Chronis.

    Ein aufmerksames Studium der meisten diesbezüglichen Publikationen von Seiten griechischer Philosophen macht auch die weiterreichende Bedeutung der Übernahme des McDowell’schen Denkens sichtbar, auf die wir bereits eingegangen sind. Der steten Einwirkung verschiedener Varianten des transzendentalen Empirismus, für den McDowell eintritt, ist auch der Eigenbeitrag dieser Philosophen zu neuerlicher Aufarbeitung des deutschen, in Hegel gipfelnden Idealismus aus der Sicht moderner analytischer Philosophie zuzurechnen. In der Tat begegnet man originellen exegetischen und philosophischen Ansätzen, die von Promotionen ausgehen und die teilweise in englischsprachigen Arbeiten entwickelt werden, die in wissenschaftlichen Zeitschriften bzw. Sammelbänden mit internationaler Breitenwirkung veröffentlicht werden. In den Untersuchungen, die auch über die griechischen Grenzen hinaus Anerkennung verdienen, stechen als spezielle Themen hervor:
    ▪ Untersuchungen zum Auftauchen der Normativität durch die Entwicklung einer zweiten Natur, deren Begriff auch als Grundlage zum Verständnis des unterschiedlich verorteten Bezugsverhältnisses Geist-Natur und zur Etablierung eines „fleischgewordenen Idealismus“ in der Dichtung präsentiert wird (Polymenis, 2001, 2012)
    ▪ positives Eingehen auf die dialektische Wende der analytischen Philosophie (Chronis, 2001, 2015)
    ▪ Überprüfung der Hegel’schen Skeptizismus-Kritik und Berufung auf McDowells Kritik am transzendentalen Idealismus Kants mit dem Ziel der effektiveren Grundlegung eines realistischen Historizismus in der Wissenschaftsphilosophie (Dimitrakos, 2012, 2013; Dimitrakos, 10.07.2018)
    ▪ Verteidigung einer materialistischen [original deutsch:] Aufhebung6Der [im Original] als „Aufhebung“ definierte Hegelsche Begriff, den in andere Sprachen genau zu übersetzen schwierig ist, bedeutet „aufhebende Elimination“ und „überwindende Überschreitung“ von Gegensätzen im Rahmen der dialektischen Beseitigung gewisser Elemente, wiederum aber auch deren Bewahrung und Synthese auf höherer Ebene. der idealistischen Dialektik Hegels unter Rückgriff auf methodische Prinzipien und Thesen der Philosophie von Sellars (Christias, 2017).
    In den meisten Fällen wird die Wiederbelebung von Elementen aus Hegels Denken in der von McDowell genutzten Weise ohne weiteres deutlich.

    Schlussfolgerungen – Perspektiven

    Hier können wir den Überblick über ein kurzes Kapitel aus der jüngsten Geschichte neugriechischer Philosophie – das allerdings insofern offen bleibt, als sich die kreative Adaption und Neuentfaltung von Ideen aus dem klassischen deutschen Denken fortsetzt – dadurch zum Abschluss bringen, dass wir auf unsere Hinweise weiter aufmerksam machen und bestimmte allgemeinere Schlussfolgerungen dafür zusammentragen.
    Zunächst ist zu beobachten, dass die Verknüpfungen und Überschneidungen philosophischer Traditionen und Schulen zufälligen Ereignissen und Umständen geschuldet sein können, z.B. wenn die Rezeption und das Studium eines wichtigen, auf den ersten Blick aus abgelegener theoretischer Blickrichtung geschriebenen Buchs eine Vermittlerrolle bei der Weitergabe bestimmter Ideen, Begriffe und Argumente spielt. Denn hier wird ja die Verbindung zu Diskussionen, die sich mit einer der wichtigsten Perioden der deutschen Philosophiegeschichte befassen, nicht mit gängigem, punktuell gegenseitigem Transfer vollzogen, dem es lediglich darum zu tun ist, Einzelelemente aus dem ursprünglichen deutschen philosophischen „Zentrum“ an die Peripherie europäischen Denkens zu verpflanzen.

    Für uns im Auge zu behalten bleibt, auf welche Weise und in welche Richtungen die Nutzung der an entsprechend spezialisierte Fachleute gerichteten neuen Interpretationen weitergehen wird. Man fragt sich, wie weit sich die aus diesen Deutungen gezogenen Schlussfolgerungen in Sphären und Bezirke geistiger Kreativität auch jenseits des akademischen Raums ausbreiten werden (Polymenis, 2012). Und es wäre zu ermitteln, ob sich die jungen Forscher auch dem Studium des von denselben deutschen Philosophen bereitgestellten Materials zuwenden wollen, deren Thesen und Argumente als Vorbild für die Herausbildung der Positionen McDowells dienen – übrigens unter Einbezug der Künstler, Literaten, Gelehrten und Intellektuellen jener Epoche, die sich deutlich von philosophischem Denken inspirieren ließen. Sicherlich dürfen wir darüber nicht vergessen, dass es in der griechischen philosophischen Gemeinschaft (und nicht nur dort) an bereits etablierten Annäherungen an die Hegel’sche Lehre und ihr umfassenderes Erbe nicht gefehlt hat.7Vgl. die entsprechenden Bezugnahmen in der Arbeit von Kostas Androulidakis über die Präsenz deutscher Philosophie in Griechenland hier im ComDeG (Anm. 3). Wie auch immer, heutzutage wird der Gang der allseitigen Beziehungen, Kontakte und des Austauschs jenseits der Grenzen nationaler Gemeinschaften, Schulen und Traditionen immer umfassender und leichter. Dementsprechend macht sich eine Perspektive vielfältiger vergleichender Studien und anderer neuartiger Kombinationen gegenseitigen Aufeinander-Zugehens bemerkbar, die sich auf phänomenologische, hermeneutische und pragmatische Methoden stützen. Dieses Aufeinander-Zugehen wird von einer ganzen Reihe bekannter analytischer Philosophen in Griechenland zunehmend positiv aufgenommen. Auf diesem Wege lassen sich die griechisch-deutschen Verflechtungen fortschreitend ausweiten und mit griechisch-britannischen, griechisch-amerikanischen und griechisch-französischen Begegnungen analog vertiefen. Insofern scheint die Überzeugung, die die Chronik der Rezeption von McDowells Werk in unserem Land nahelegt, gerechtfertigt, dass eine indirekte Übernahme zuweilen interessanter und fruchtbarer ausfallen kann als die direkte.

    Zusammenfassung

    Von der kritischen Aneignung von Elementen der Frankfurter Schule bis zu den Lesarten der Phänomenologie des Geistes, die auf der anthropologischen Sichtweise von Alexandre Kojève aufbauen, sind die griechischen Philosophen des 20. Jahrhunderts über vielerlei Zugangswege mit der Tradition des deutschen Idealismus vertraut. In der vorliegenden Arbeit wird das Wiederaufflammen des Interesses am Übergang von den Thesen Kants zu jenen Hegels anhand der Untersuchung weitgehend analoger Positionen auf dem Boden der erkenntnistheoretischen Problematik heutiger analytischer Philosophie überprüfend nachvollzogen. Insbesondere wird der Verlauf der Rezeption des Werks Mind and World und weiterer, neuerer Arbeiten von John McDowell beschrieben, ebenso aber auch der Interpretation von Texten des deutschen Idealismus, die er unter Bezugnahme auf bis heute andauernde Diskussionen ins Gespräch bringt. Diese Diskussionen ermöglichen die Bearbeitung neuer, allgemeinerer Auseinandersetzungen mit dem philosophischen Erbe der jüngeren Vergangenheit und machen den Weg frei für eine kreative Konvergenz analytischer und kontinentaler philosophischer Methoden.

    Übersetzung aus dem Griechischen: Joachim Winkler

    Einzelnachweise

    • 1
      In der zeitgenössischen philosophischen Diskussion ist vom beginnenden 20. Jahrhundert bis in unsere Tage hinein häufig vom Aufeinanderprall zweier Strömungen bzw. Traditionen, der analytischen und der kontinentalen, die Rede, denen jeweils unterschiedliche Schulen und Theorien zugeordnet werden. Wiewohl die erste gemeinhin mit der englischsprachigen Philosophie und die zweite mit der Entwicklung des Denkens in Deutschland und Frankreich in Verbindung gebracht wird, sind die Ursprünge analytischen Ansetzens auch in Werken deutscher und österreichischer Philosophen zu finden. Die Unterscheidungsmerkmale beider Traditionen lassen sich nicht mit letzter Genauigkeit definieren und betreffen weniger die Thematik und den Inhalt als vielmehr die Art des Philosophierens, die Methoden und den Stil der Texte, wobei die Analytiker besonderes Gewicht auf die Klarheit und Strenge der logischen Argumentation legen. Im allgemeinen gilt die Ansicht, dass das, was die Texte beider Traditionen untereinander verbindet, nicht bestimmte stabile, generelle Kennzeichen, sondern jeweilige „Familienähnlichkeiten“ und historisch begründete Einflüsse zwischen bestimmten Philosophen sind. Gegenwärtig machen sich Tendenzen bemerkbar, die Gegensätze zwischen beiden Strömungen zu überbrücken.
    • 2
      Ich möchte an dieser Stelle Kostas Pagondiotis dafür Dank sagen, dass er weiterhin eine führende Rolle bei Studium und Weitergabe des McDowellschen Denkens spielt, ebenso für seine Unterstützung bei der Zusammenstellung der Rezeptionsgeschichte der Werke des Philosophen in Griechenland. Sehr wertvoll waren auch die Informationen und Anregungen von Miltos Theodossiou, Evgenia Mylonaki und Gogo Fotiadi, die ich bei der Erstellung vorliegender Arbeit zu Rate zu ziehen Gelegenheit hatte. Gleiches gilt für die Kommentare von Kollegen, die die Erstpräsentation meines Texts auf der Tagung über Deutschgriechische Verflechtungen mitverfolgt haben. Schließlich habe ich auch Georgios Xiropaidis zu danken, der mein Verständnis für den deutschen Idealismus gefördert hat.
    • 3
      Einen vollständigen Überblick über die griechisch-deutschen Verflechtungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bietet die Arbeit von Kostas Androulidakis, die hier im Compendium  der Deutsch-Griechischen Verflechtungen veröffentlicht ist („Die Präsenz der deutschen in der griechischen Philosophie. Das erste halbe Jahrhundert nach dem Zweiten Weltkrieg. Ein synoptischer Überblick“).
    • 4
      Im Rahmen des gemeinsamen Aufbaustudiengangs „Geschichte und Philosophie der Wissenschaft und Technik“ der Technischen Universität Athen und der Abteilung für „Methodologie und Geschichte der Wissenschaft“ (heute umbenannt in die Abteilung für „Geschichte und Philosophie der Wissenschaft“) der Universität Athen.
    • 5
      Als bezeichnende Themen dieser Symposien seien an dieser Stelle genannt: Theoretical and Practical Self-Consciousness, Additive and Transformative Conceptions of Rationality, Ιntuitional Content and the Myth of the Given.
    • 6
      Der [im Original] als „Aufhebung“ definierte Hegelsche Begriff, den in andere Sprachen genau zu übersetzen schwierig ist, bedeutet „aufhebende Elimination“ und „überwindende Überschreitung“ von Gegensätzen im Rahmen der dialektischen Beseitigung gewisser Elemente, wiederum aber auch deren Bewahrung und Synthese auf höherer Ebene.
    • 7
      Vgl. die entsprechenden Bezugnahmen in der Arbeit von Kostas Androulidakis über die Präsenz deutscher Philosophie in Griechenland hier im ComDeG (Anm. 3).

    Verwendete Literatur

    Galerie

    Zitierweise

    Stelios Virvidakis: «Neuvermittelte Zugänge zur Hegelschen Philosophie über die Rezeption des Werks von John McDowell in Griechenland», in: Alexandros-Andreas Kyrtsis und Miltos Pechlivanos (Hg.), Compendium der deutsch-griechischen Verflechtungen, 05.05.22, URI : https://comdeg.eu/essay/110652/.