Ernst Meyer (1898–1975) war ein deutscher Althistoriker, der in den 1920er Jahren den ersten der auf vier Bände angelegten Geschichte der griechischen Staatswirtschaft (Ιστορία της ελληνικής δημόσιας οικονομίας) des griechischen Nationalökonomen Andreas Andreadis übersetzte.
Nach dem Studium der Alten Geschichte, Klassischen Philologie, Archäologie und Orientalistik in Hamburg, Kiel und Göttingen wurde Meyer 1923 in Göttingen promoviert und habilitierte sich bereits ein Jahr später an der Universität Kiel. Bevor er 1927 als Professor für Alte Geschichte nach Zürich berufen wurde, hielt sich Meyer 1924–1925 als Stipendiat des Deutschen Archäologischen Instituts für ein Jahr in Athen auf. In dieser Zeit machte er u. a. die Bekanntschaft von Andreas Andreadis, der womöglich auch den Anstoß zur Übersetzung der Geschichte der griechischen Staatswirtschaft gab.
Nachdem Meyer bereits 1928 einen Teilabschnitt daraus veröffentlicht hatte, erschien 1931 der komplette Band: Von der Heroenzeit bis zu Schlacht bei Chaironeia. Wie Erich Ziebarth im Vorwort des Buches herausstellte, handelte es sich um eines der wenigen wissenschaftlichen Werke, die aus dem Neugriechischen ins Deutsche übersetzt wurden. Das im selben Vorwort kolportierte Lob des Verfassers über Meyers hervorragende, gut lesbare Übersetzung scheint durch die positive deutsche Rezeption des Bandes bestätigt zu werden, der 1965 in unveränderter Neuauflage erschien.