Promotion
Matoula Konstantopoulou (1912-;) war von 1931 bis 1939 als Promotionsstudentin an der Universität Hamburg eingeschrieben.
- Fakultät: Philosophische Fakultät
- Hauptfach: Erziehungswissenschaft
- Wintersemester 1931/32; Sommersemester 1938
- Auslandsmatrikel, Nr. 45
- Große Matrikel, Nr. 19
Datum der mündlichen Doktorprüfung: 4. August 1939 (die Dissertation war nicht fertig gestellt)
Gutachter: Flitner, Wilhelm (Erziehungswissenschaft); Prüfer: Flitner, Wilhelm (Pädagogik); Prüfer: von Mercklin, Eugen (Archäologie); Prüfer: Rudolph, Hans (Alte Geschichte)
Titel der Dissertation: Die Erinnerung an die altgriechische Vorzeit in der neugriechischen Bildung (Volksbildung)
Lebenslauf
Ich, die griechische Staatsbürgerin Matoula S. Constantopoulos, bin am 12. April 1912 in Andritsaina der Provinz Olympia geboren, als Tochter des Lehrers Spyridon Constantopoulos und seiner Ehefrau Amalia geb. Papanikolaou. Ich besuchte 11 Jahre die Staatsschulen in derselben Stadt und absolvierte erfolgreich im Jahre 1929. Am Ende des Jahres 1931 habe ich mich an der Hansischen Universität einschreiben lassen, wo ich bis zum W.S. 1934/35 als ordentliche Studentin arbeitete. Nach erfolgter Exmatrikulation studierte ich an derselben Universität bis zum W.S. 1935/36 als Gasthörerin, wann ich aus finanziellen Gründen mein Studium unterbrechen musste und nach meiner Heimat fahren. Seit dem S.S. 1938 studiere ich wieder in Hamburg als Stipendiatin des griechischen Staates und gedenke im Studienjahre 1939 zu promovieren.« (StAHH, 364-13, Prom. Phil. Fak. 758, o.N.)
Kommentar
Matoula Constantopoulos hatte am 4. August 1939 »wegen der augenblicklichen Lage« Zulassung zur mündlichen Prüfung beantragt, obwohl ihre Dissertation noch nicht fertig gestellt war; der Antrag ist maschinenschriftlich, die Begründung ist handschriftlich nachgetragen (StAHH, 364-13, Prom. Phil. Fak. 758, o.N.) Diese »Notprüfung« hat sie am 19. September 1939 bestanden (der Prüfungsbogen mit Protokoll liegt in der Promotionsakte, StAHH, 364-13, Prom. Phil. Fak. 758, o.N.) Im Promotions-Meldebuch gibt es einen Vermerk, demzufolge die Arbeit bis zum 31. März 1940 nachgereicht werden muss. Dasselbe geht auch aus einer Bescheinigung über die bestandene mündliche Prüfung mit Datum dem 20. September 1939 des Dekans Jäger hervor (eine Ausführung davon in der Promotionsakte, StAHH, 364-13, Prom. Phil. Fak. 758, o.N.) In der Promotionsakte gibt es Schreiben von Demetrios Constantopoulos an den Dekan der Philosophischen Fakultät mit Daten dem 30. März 1940 und dem 30. Juni 1940, in denen er im Auftrag seiner in Griechenland weilenden Schwester eine Verlängerung der Frist für die Einreichung der Dissertation beantragt; Jäger bewilligte eine solche Verlängerung zunächst bis zum 30. Juni 1940, dann bis zum 31. Dezember 1940 mit Vermerk: »Weitere Verlängerung ausgeschlossen.« (Belege: StAHH, 364-13, Prom. Phil. Fak. 758, o.N.) Der Eintrag »abgelehnt« im Promotionsmeldebuch lässt darauf schließen, dass die Arbeit eingereicht, vom Gutachter Flitner aber nicht zur Annahme empfohlen wurde; die Promotionsakte bietet keinen Beleg, dass die Einreichung jemals erfolgt ist (ein Gutachten Flitners wäre ein solcher Beleg); einen Beleg über das Gegenteil bietet sie ebenfalls nicht.
Notiz: Die Dokumentation des Promotionsverlaufs wurde von Prof. Dr. Ulrich Moennig im Rahmen des Essays Griechische Doktorand(inn)en an der Universität Hamburg von der Gründung der Universität 1919 bis 1941 erstellt.