Stefan Paul Herrmann (1905–1958) war ein deutscher Historiker, Lektor und Sachbuchautor, der 1938 eine Bearbeitung des Romans Die Päpstin Johanna (H Πάπισσα Ιωάννα) von Emmanouil Roidis veröffentlichte.
Dass es sich bei der 1938 veröffentlichten Ausgabe des historischen Romans weniger um eine Übersetzung als um eine freie Nacherzählung handelt, wird bereits durch die Angabe „nach: Emmanuel D. Rhoïdis“ auf dem Buchcover angedeutet, aber auch durch das Fehlen einer Übersetzerangabe. Demzufolge ist der Herausgeber Stefan Paul Herrmann, der das Buch mit einer kleinen historisch-philologischen Vorrede versieht, vermutlich auch der Urheber der deutschen Bearbeitung, die eine sehr freie Wiedergabe des griechischen Textes darstellt. Als Grundlage dieser Bearbeitung könnte womöglich Paul Friedrichs 1904 erschienene deutsche oder eine andere frühere Übersetzung gedient haben. Über das Interesse des historischen Romans für die zeitgenössischen deutschen Leser bemerkt Herrmann, der später zu einem erfolgreichen Autor historischer Sachbücher wurde (Das große Buch der Entdeckungen erschien 1987 in 17. Auflage): „Sein ganzes Interesse ist kultureller Art. Denn was sonst nur ein jahrelanges Studium geben kann: ein ungeschminktes, klares Bild jenes Zeitraumes, den wir als Mittelalter bezeichnen, – das vermittelt dieses Buch auf kaum dreihundert Seiten. Und das kennzeichnet Emmanouil D. Rhoïdis’ dichterische Darstellungskraft. Scherz, Satire und Ironie sind seine erzählerischen Mittel; aber wie es nur ein Deutscher sonst könnte, weiß er seinem Buch eine sehr nachdenkliche ‚tiefere Bedeutung‘ zu geben.“ (Rhoïdis, 1938, 7)