Johann Friedrich Heinrich Schlosser (1780–1851) war ein deutscher Jurist, Privatgelehrter, Schriftsteller und Übersetzer. Er gilt als der erste deutsche Übersetzer der Hymne an die Freiheit (Ύμνος εις την Ελευθερίαν) von Dionysios Solomos.
Während des Studiums der Rechtswissenschaften in Halle, Jena und Göttingen lernte der Sohn einer angesehenen Frankfurter Bürgerfamilie in Jena Schiller und Goethe kennen, mit dem ihn fortan eine lebenslange Freundschaft verband. Nach der Rückkehr in seine Heimatstadt arbeitete Schlosser ab 1803 u. a. als Jurist, Landgerichtsrat und Schuldirektor, bevor er sich 1823 ins Privatleben zurückzog. Fortan war er vor allem als Schriftsteller und Übersetzer tätig. Sein Sommerlandsitz Stift Neuburg bei Heidelberg war ein wichtiger Treffpunkt der Heidelberger Romantiker.
Mit seinem Freund Goethe verband Schlosser das gemeinsame Interesse für die neugriechischen Volkslieder. Bereits 1825 hatte Schlosser nach Fauriels Sammlung Chants populaires de la Grèce moderne (1824/25) eine Auswahl dieser Lieder sowie die bei Fauriel abgedruckten Strophen der Hymne an die Freiheit von Dionysios Solomos übersetzt und zur Publikation vorbereitet. Die Veröffentlichung dieser Ausgabe wurde jedoch womöglich durch die Zensur verhindert, sodass Schlossers Übersetzungen erstmals 1856 in dem aus seinem Nachlass herausgegebenen Band Wanderfrüchte: Sammlung auserlesener Poesien aller Zeiten in Uebertragungen erschienen.