Georg Wartenberg (1861–n. d.) war ein deutscher Klassischer Philologe und Gymnasiallehrer, der 1936 mit einer metrischen Übersetzung des mittelgriechischen Versepos Digenis Akritis (Διγενής Ακρίτης) hervortrat.
Wartenbergs Beschäftigung mit dem Text lässt sich bis in das Jahr 1897 zurückverfolgen, in dem er im Jahresprogramm des Berliner Lessing-Gymnasiums die Untersuchung Das mittelgriechische Heldenlied von Basileios Digenis Akritis veröffentlichte. Bereits dieser Untersuchung gab Wartenberg eine Übersetzungsprobe bei, mit der er „geschicktere Hände“ dazu anregen wollte, „den Schatz von Poesie zu heben, der hier bereit liegt“ (Wartenberg, 1897, 24). Die bescheidene Einschätzung seines eigenen Könnens hielt Wartenberg offenbar nicht davon ab, sich in den folgenden Jahren selbst an einer metrischen Übersetzung des vollständigen Textes zu versuchen, die 1936 in den von Nikolaos Bees herausgegebenen „Texten und Forschungen zur Byzantinisch-Neugriechischen Philologie“ erschienen. 1978 entstand auf der Grundlage dieser Übersetzung das WDR-Hörspiel Digenis Akritis oder Der zwiefach gezeugte Held. Eine erstaunliche Helden- und Abenteuergeschichte aus der Zeit des Byzantinischen Kaiserreichs (Regie: Friedhelm Ortmann).