ΕΠΙΤΟΜΗ

Τα Δοκίμια της Επιτομής διακρίνονται σε τέσσερις κατηγορίες, τις Μικροϊστορίες (θεματικά και χρονικά εστιασμένες μελέτες περίπτωσης), τις Μακροδιαδικασίες (πρακτικές διαμεσολάβησης, δίκτυα, πολιτικές και δομές), τα Μετα-αφηγήματα (έννοιες, ερμηνευτικά σχήματα, στερεότυπα) και τις Παρουσιάσεις (λ.χ. ερευνητικά προγράμματα ή και βιβλιοκρισίες).
Τα εγκυκλοπαιδικά Άρθρα προσφέρουν σύντομες πληροφορίες για πρόσωπα, θεσμούς, τόπους, μέσα και αντικείμενα των ελληνογερμανικών διασταυρώσεων.
Οι Φάκελοι συγκεντρώνουν επιλεγμένα δοκίμια και άρθρα ώστε να προσφερθεί εποπτική εικόνα για συγκεκριμένες θεματικές ενότητες.

Νέα δοκίμια

Wilhelm Müller und die deutschen Philhellenismen

Der vorliegende Essay unternimmt den Versuch, die Vielgestaltigkeit und teilweise widersprüchlichen Ausdrucksformen des deutschen Philhellenismus zur Zeit des griechischen Unabhängigkeitskrieges anhand des Lebens- und Schaffensweges eines maßgeblichen deutschen „Philhellenen der Feder“ zu beleuchten. Der heute vor allem als Autor der Winterreise bekannte Wilhelm Müller erwarb sich seinen Beinamen als „Griechen-Müller“ sowohl durch seine flammenden Griechenlieder wie durch seine philhellenische Berichterstattung und die Übersetzung neugriechischer Volkslieder. Er partizipierte aber auch am deutschen Byronismus und versuchte sich daran, den poetischen Weltschmerz des britischen Dichters und dessen Tod in Griechenland für seine eigene Feder produktiv zu machen. Die verschiedenen Aspekte von Müllers philhellenischem Denken und Handeln wurden im Rahmen seiner klassisch-philologischen Ausbildung, seiner politischen Sozialisation während der deutschen Befreiungskriege und im Zuge der anschließenden Restaurationszeit, seiner griechisch-italienischen Reiseerfahrungen und seiner romantischen Ansichten über Griechenland, das griechische Volksleben und die griechische Volksliteratur kontextualisiert. In diesem Zusammenhang wurde zum einen Müllers Verbundenheit mit bekannten philhellenischen Denkfiguren wie der Kontinuität der Antike im neugriechischen Volksleben und der Wiedergeburt der griechischen Nation im Kampf um ihre politische Unabhängigkeit, zum anderen deren Transgression im Rahmen von Müllers Byron-Rezeption und seinem konsequenten Eintreten für den Eigenwert der lebendigen Gegenwart aufgezeigt. Am Ende dieser Untersuchung steht eine Betrachtung über Müllers Nachleben in der deutsch-griechischen Erinnerung an den Philhellenismus und dessen Protagonisten, ein bislang noch wenig bearbeiteter Themenkomplex, der der zukünftigen Forschung ein interessantes Arbeitsfeld eröffnet.

Aspekte der altgriechischen Kunst in der deutschen visuellen Kultur des 19. und 20. Jahrhunderts

Kunst und Architektur mit Bezügen zur klassischen Antike werden als Teile des kulturellen Systems des Philhellenismus im Kontext zweier unterschiedlicher historischer Perioden der neueren deutschen Geschichte untersucht, in denen sie durch neue Konzeptualisierungen unterschiedlich behandelt wurden. Es sollte gezeigt werden, dass der Philhellenismus ein fließendes ideologisches Phänomen war, das durch seine Teile semantisiert wurde und umgekehrt, dass die Kunst als Bestandteil des Philhellenismus durch ihre jeweilige Form zu interpretieren ist. Der erste Untersuchungszeitraum betrifft die Herrschaft Ottos in Griechenland und der zweite das NS-Regime in Deutschland, wobei der Schwerpunkt auf dem Zeitraum der Übernahme und Inszenierung der Olympischen Sommerspiele in Berlin liegt. In beiden Fällen griffen die Machthaber auf Elemente der antiken griechischen Bildkultur zurück und nutzten diese für die Verwirklichung ihrer Ziele. Unter Otto wurde die malerische Abbildung antiker Ruinen gefördert, die meist als Teil des modernen Lebens Griechenlands dargestellt wurden, wodurch die Kontinuität der griechischen Kultur hervorgehoben und das Gefühl des nationalen Zusammenhalts gestärkt wurde, während der Bau antik anmutender Architektur in München auf vielfältige Weise dazu beitrug, Ottos Prestige zu stärken, sowohl in den Augen seines Volkes als auch in denen der Großmächte. Die nationalsozialistische Regierung hingegen konzentrierte sich mehr auf die Grundsätze der klassischen Kunst und verlieh diesen einen symbolischen Gehalt mit Verweisen auf die besonderen Werte ihrer totalitären Ideologie. Antike Kunst und Architektur dienten der Visualisierung ihrer kulturellen und ideologischen Propaganda, die vor allem über Druckerzeugnisse, Plakate, Kino und Fernsehen ins Bild gesetzt wurde.

Übersetzung aus dem Griechischen: Lea Kyveli Chryssanthopoulou

Der Brecht der Linken und der Dichtung im Griechenland der 50er Jahre

Die Studie bietet einen Überblick über die Brechtrezeption am griechischen Theater der 1950er Jahre und die Auswirkungen, die dies kulturelle Ereignis auf die griechisch-deutschen Verflechtungen zeitigte. Sie stellt dabei die Inszenierung des Kaukasischen Kreidekreises durch Karolos Koun von 1957 als Schlüsselereignis in den Mittelpunkt und gliedert es in den historischen und kulturellen Kontext dieser Tage ein. Die grundsätzliche hermeneutische Linie der Studie ist an der Antinomie innerhalb der griechischen Intelligenz, nämlich zwischen der politischen Dimension Brechts und seiner überlegenen Ästhetik, d.h. zwischen dem Linken Brecht und dem Poeten Brecht festgemacht. Auf der Ebene der griechisch-deutschen Beziehungen wird den politischen und kulturellen bzw. kulturpolitischen Verbindungen Griechenlands mit West- und Ostdeutschland sowie der Einwirkung dieser internationalen Kontakte auf die Brechtrezeption in Griechenland nachgegangen. Die Studie zeigt die gemeinsamen Schnittmengen zwischen der einheimischen Linken und den kulturpolitischen Ambitionen Ostdeutschlands und macht daneben darauf aufmerksam, wie die politischen und ästhetischen Desiderate, die die Brechtrezeption ins Leben rief, mit breiter gelagerten sozialpolitischen Dimensionen der Nachkriegszeit korrespondierte. Schließlich wird ein Überblick über die Vielfalt der Facetten und Ausformungen Brechts und der Brechtrezeption in Griechenland von der Moderne bis zur Postmoderne bereitgestellt.

Übersetzung aus dem Griechischen: Joachim Winkler

Νέα άρθρα

Nikos Manoussis Nikos Manoussis, geb. 1923 in Istanbul, kam 1950 in die DDR, wo er in den 1950er und 1960er Jahren als Grafiker und Übersetzer tätig war. 1952–1956 studierte Manoussis an der Dresdener Hoch
Andromache Anagnostopoulos Andromache Anagnostopoulos (Lebensdaten unbekannt) war eine deutsch-griechische Schauspielerin und Rezitatorin. Die Tochter des Leipziger Gastwirts Georg Andreas Anagnostopoulos studierte bei Loth
Wilhelm LangeWilhelm Lange (1849–1907) ist als deutscher Übersetzer aus dem Englischen, Russischen und Norwegischen bekannt. Vermutlich ist ihm auch die Übersetzung von Dimitrios Vikelas’ Roman Lukis Laras (

Νέοι φάκελοι

Die deutsch-griechischen Verflechtungen zur Zeit König Ottos

In keiner Phase der jüngeren und jüngsten Geschichte Griechenlands hat die Einführung staatlicher Institutionen zu einer vergleichbaren gesellschaftlichen und kulturellen Transformation beigetragen wie in den drei Jahrzehnten unter der Herrschaft von König Otto.

Die deutschen Philhellenismen

Das Dossier umfasst verschiedene Felder der deutsch-griechischen Verflechtungen, die bislang für gewöhnlich unter dem einheitlichen Begriff des deutschen Philhellenismus (bzw. des Mishellenismus) subsummiert wurden. Den ersten Angelpunkt der Konferenz bildet die Neubewertung der Rezeptionen von 1821 in den deutschsprachigen Ländern und die Mobilisierung, die sie in Verbindung mit den politischen Bewegungen nördlich der Alpen hervorriefen. In diesen Bewegungen waren freilich von vornherein eine politische und eine kulturelle Komponente miteinander verflochten, die politische Bewegung des Philhellenismus und die aus der einschlägigen Literatur bekannte „Tyrannei Griechenlands über Deutschland“. Selbstverständlich darf die Rolle der griechischen Gemeinden des deutschsprachigen Raumes in diesem Zusammenhang nicht vergessen werden. Den zweiten Angelpunkt bildet die Untersuchung der Transformationen, die diese politisch-kulturelle Verflechtung in den 200 Jahren nach dem Ausbruch der Griechischen Revolution erfuhr.

Deutsch-griechische Verflechtungen vom Deutschen Kaiserreich bis zum Einmarsch der Wehrmacht in Griechenland

Die Sehnsucht der gebildeten Deutschen nach dem, was sie als die Wiege ihrer persönlichen und gesellschaftlichen Identität ansahen, blieb auch in diesen Jahren unvermindert, während sich die Griechen, die auf dem Wege der Bildung zu gesellschaftlicher Reputation gelangen wollten, hauptsächlich (wenn auch nicht ausschließlich) durch die Augen der Deutschen sahen.