Architektur und Politik: die Rolle des Architekten Ioannis Despotopoulos (Jan Despo) bei der Vertiefung der deutsch-griechischen Beziehungen in den 1960er Jahren

Von Loukas Bartatilas | Zuletzt bearbeitet 30.09.2022

Was können die Mikrogeschichten einzelner Menschen, die als Mittler zwischen zwei Kulturen – hier der deutschen und der griechischen – fungieren, zu den breiteren politischen und bilateralen Beziehungen im Griechenland der Nachkriegszeit beitragen? Wie wirkte der sehr bedeutende, aber bisher wenig bekannte Architekt Jan Despo außerhalb Griechenlands und welche Bedeutung hatte er für die deutsch-griechischen Verflechtungen? Inwieweit haben die Prinzipien der Organisation westeuropäischer Städte in der Nachkriegszeit die städtebauliche Planung Athens beeinflusst?

Inhalt

Einführung

Dieser Essay befasst sich mit dem Architekten Jan Despo1 und der Rolle, die er in den deutsch-griechischen Beziehungen auf dem Gebiet der Architektur in den 1960er Jahren gespielt hat. Dazu werden– um einen architektonischen Begriff zu verwenden – „kleinmaßstäbliche“ Beispiele seines Wirkens im breiten Spektrum der deutsch-griechischen Beziehungen jener Zeit vorgestellt. Es geht also um spezifische Aktionen und Initiativen eines Architekten, der von der starken sozialen Verantwortung seines Berufs überzeugt war. Inhaltlich wird der Essay von drei Aspekten bestimmt: Der erste ist, dass sich der Essay nicht an ein architektonisches Fachpublikum wendet, sondern interdisziplinär ausgerichtet ist. Er zeichnet sich durch eine eingehende Untersuchung von Themen aus, die im Zusammenhang mit den deutsch-griechischen Beziehungen stehen. Der zweite Aspekt betrifft die Art und Weise, mit der diese Beziehungen untersucht werden. Die Untersuchung findet in zwei Richtungen statt: vom Allgemeinen zum Spezifischen und umgekehrt. Die erste Richtung folgt dem deutsch-griechischen Kontext jener Zeit, den damaligen umspannenden politischen Entwicklungen. Diese beeinflussten direkt andere Bereiche der deutsch-griechischen Beziehungen wie zum Beispiel die Architektur. Die zweite Richtung konzentriert sich dagegen auf die Art und Weise, in der eine Person, hier der Architekt Jan Despo, eine Reihe von Aktivitäten entwickelte, die die deutsch-griechischen Beziehungen jener Zeit im weiteren Sinne stärkten. Der Unterschied besteht darin, dass die Aktivitäten von Despo nicht von allgemeineren politischen Entwicklungen diktiert wurden. Vielmehr waren sie davon geprägt, wie er sich selbst und generell die Rolle des Architekten im gesellschaftlichen Rahmen definierte. Der dritte Aspekt basiert auf folgender Erkenntnis: Bei den deutsch-griechischen Beziehungen wird in der Regel davon ausgegangen, dass Griechenland die Maßnahmen des stärkeren Deutschland einfach hinnehmen muss. Selbst wenn wir diese Aussage als zutreffend akzeptieren, bleibt dennoch die Frage offen, welche Einflüsse Griechenland auf Deutschland hatte, bzw. Griechinnen und Griechen auf Deutsche. In der folgenden Untersuchung wird diese Dimension besonders berücksichtigt. Bevor jedoch die drei Beispiele über das Wirken des Architekten Despo im Einzelnen vorgestellt werden, ist es notwendig, kurz auf die biografischen Daten und das allgemeine Werk dieses bedeutenden Architekten einzugehen. Dadurch wird der breitere Kontext seines Werkes und seiner Referenzen verständlich.

Jan Despo

Jan Despo2 ist eine Persönlichkeit, in der sich das 20. Jahrhundert widerspiegelt. Dies gilt nicht nur, weil er in diesem Jahrhundert gelebt hat (1903-1992), sondern vor allem, weil die wichtigen historischen Ereignisse Europas und Griechenlands ihn und sein Werk beeinflusst haben.

Jan Despo wurde 1903 in Smyrna geboren und wuchs auf der Insel Chios auf. Anfang der 1920er Jahre gehörte er als vielversprechender junger Mann zum Kreis der venizelisch-radikalen Pädagogen und Künstler jener Zeit. Zu diesen zählten Miltos Kountouras,3 Alexandros Delmouzos, Dimitrios Tombros, Markos Tsirimokos und andere, jedoch alle älter als Despo. Einige von ihnen hatten in Deutschland studiert. Im Rahmen der deutsch-griechischen Beziehungen auf den Gebieten der Bildung und Künste stellte sich also eine Kontinuität der Generationen ein. Im turbulenten Jahr 1922 und kurz vor der sogenannten Kleinasiatischen Katastrophe schlug Despo seinen akademischen Weg in Deutschland ein. Dort fand er sich „nach unglaublichen Abenteuern“ (Despotopoulos, 2019) in Weimar am renommierten Staatlichen Bauhaus wieder.4 Anschließend studierte er Architektur in Hannover und verbrachte zwei Jahre in Berlin, bevor er 1930 nach Griechenland zurückkehrte. Die unmittelbaren Erfahrungen im gesellschaftlichen und politischen Klima der Weimarer Republik haben ihn ideologisch geprägt und auch sein Werk entscheidend beeinflusst. In den 1930er Jahren war er vorrangig als Architekt tätig, hauptsächlich entwarf und realisierte er Sanatorien.5 Während der nationalsozialistischen Besatzungszeit Griechenlands begann er seine Lehrtätigkeit an der Nationalen Technischen Universität Athen (NTUA).6 Gleichzeitig wurde er in einem Kreis linksliberaler, sozialistischer und ehemaliger venizelistischer Intellektueller und Wissenschaftler aktiv. Diese Gruppe plante im Klima des Widerstands bereits für die Zeit nach der Befreiung Griechenland. Ebenso wirkte er in der Redaktion der wissenschaftlichen Zeitschrift Antaios mit und veröffentlichte Texte zum Wiederaufbau in der Nachkriegszeit (Despotopoulos, 1945). Außerdem war er stellvertretender Vorsitzender der Wissenschaftlichen Gesellschaft zur Erforschung der neugriechischen Probleme – Wissenschaft-Wiederaufbau.7 Viele der Mitglieder kamen aus dem Umfeld der Zeitschrift Antaios. Er teilte sich das Amt des Vizepräsidenten mit dem Arzt und Akademiker Petros Kokkalis, der auch in Deutschland studiert hatte und nach dem Krieg ebenfalls enge Verbindungen zu Deutschland unterhielt, jedoch zur DDR.

Wegen der Eskalation des griechischen Bürgerkriegs nach den Dezemberereignissen 1944 und dem Abkommen von Varkiza wurde Despo im Oktober 1946 im Rahmen des sogenannten Programms zur Sanierung des öffentlichen Dienstes wegen seiner politischen Überzeugungen von der NTUA entlassen.8 Die Gefahr der Verbannung war so greifbar, dass er Anfang 1947 nach Schweden floh.9 Schlüsselfigur seiner Flucht war Fred Forbat, ein Freund aus dem Bauhausumfeld und vom Congrès Internationaux d’Architecture Moderne (CIAM) der Zwischenkriegszeit, der seit 1938 in Schweden lebte.10 Despos Flucht hat im Kontext der deutsch-griechischen Beziehungen eine zusätzliche Bedeutung, da es sich um den bisher einzig bekannten Fall eines griechischen Universitätsprofessors handelt, dem während des griechischen Bürgerkriegs mit Hilfe seiner deutschen Vernetzung die Flucht ins Ausland gelang. Dieses Ereignis steht übrigens im Einklang mit der Geschichte anderer griechischer Intellektueller, die etwa zur gleichen Zeit mit dem legendären Schiff Mataroa nach Frankreich entkommen sind (Manitakis, 2018). Von Schweden aus, wo er sich die nächsten 14 Jahre aufhielt,11 beteiligte sich Despo aktiv am Architekturdialog der 1950er Jahre über den Wiederaufbau westeuropäischer Städte. Außerdem knüpfte er erneut Kontakt zu den innovativen westdeutschen Architekten jener Zeit. Seine Wahl zum Professor an der Akademie der Bildenden Künste München 1960 manifestierte sein reges deutsches Netzwerk und gipfelte 1964 in der Wahl zum außerordentlichen Mitglied der Akademie der Künste Berlin West.12 In Griechenland wurde er 1959 für den städtebaulichen Entwurf des Athener Kulturzentrums ausgezeichnet, von dem er selbst nur den Bau des Odeion Athinon, also des Athener Konservatoriums, realisierte, das auch sein bekanntestes Werk blieb. Er starb im Oktober 1992 in Athen.

Bei Despos Vita, die in direktem Zusammenhang mit dem anfangs zitierten Weltbild steht, ist augenfällig, dass er zum Teil aus freien Stücken, zum Teil aufgrund der Umstände fast sein ganzes Leben lang zwischen Griechenland und Deutschland pendelte. Er war also mit der Entwicklung Deutschlands in den dreißig Jahren zwischen 1920 und 1950 bestens vertraut. Er war auch einer der ersten Mittler zwischen den beiden Ländern und Kulturen, und kam in beiden Umgebungen gleichermaßen gut zurecht. Aufgrund seiner langjährigen Kenntnisse des deutschen Alltags handelte er zwanglos im Rahmen der deutsch-griechischen Nachkriegsbeziehungen, und nicht etwa, weil die offizielle Politik der 1950er Jahre etwas Bestimmtes von ihm verlangte. Das erste Beispiel, das Despos Rolle bei der Vertiefung der deutsch-griechischen Beziehungen in den 1960er Jahren verdeutlicht, ist verbunden mit der deutsch-griechischen Zusammenarbeit der Nachkriegszeit. Despo erreichte, dass der deutsche Stadtplaner Werner Hebebrand nach Athen gerufen wurde, um als außerordentlicher Berater des griechischen Ministeriums für öffentliche Arbeiten den Generalbebauungsplan für Groß-Athen auszuarbeiten (Rithmistiko Schedio tis Meizonos Periochis Athinon). Das zweite Beispiel steht für die symbolische oder intellektuelle Unterstützung Deutschlands durch einen Griechen. Dies betrifft Despos Vortrag mit dem Titel „Die ideologische Prägung der Städte“, den er 1966 in Berlin hielt. Das dritte Beispiel zeigt den gleichberechtigten Austausch zwischen Griechenland und Deutschland auf, der sich für beide Seiten als nützlich erwies: Die ordentliche Mitgliederversammlung der Abteilung Baukunst der Berliner Akademie der Künste Berlin West, die im April 1967 in Athen stattfand, nur wenige Tage vor dem Putsch der Obristen. Im Folgenden werden diese drei Beispiele ausführlicher dargestellt.

Despos Kontakt zu Werner Hebebrand

Während seines Aufenthalts in Schweden unterhielt Despo Kontakte zu griechischen Kollegen und informierte sich allgemein über den Stand der Dinge in Griechenland. Ein beständiger Ansprechpartner war dabei der Architekt Prokopis Vassiliadis, der sein Assistent an der NTUA in den Jahren 1943-1946 gewesen war. Vassiliadis war seit 1952 Direktor der Siedlungsabteilung des Ministeriums für öffentliche Arbeiten,13 mit anderen Worten die rechte Hand des späteren Premierministers Konstantinos Karamanlis, als dieser noch Minister für öffentliche Arbeiten war. Die 1950er Jahre waren eine Zeit, in der Athen modernisiert wurde, um den Status einer westeuropäischen Hauptstadt zu erlangen. In dieser Zeit wurden noch heute ikonische Projekte der Stadtentwicklung geplant und umgesetzt, wie z. B. die Hotels Hilton und Mont Parnes, die Ferienanlagen in Vouliagmeni, der Flughafen Ellinikon und die Erschließungen rund um den Fels der Akropolis und den gegenüberliegenden Philopappos-Hügel.14 Gleichzeitig war es aber auch die Zeit der massiven Binnenmigration, die zur demografischen Explosion Athens beitrug. Die akute Wohnungsnot, die sich aus dem massiven Bevölkerungszustrom in die Hauptstadt ergab, machte die Planung der Stadterweiterung durch einen aktualisierten Stadtplan, den sogenannten Generalbebauungsplan für Groß-Athen zwingend. Um diese städtebauliche Herausforderung zu meistern, ersuchte Vassiliadis auf Empfehlung von Despo die Unterstützung des deutschen Architekten Werner Hebebrand.

Hebebrand war einer der bekanntesten Stadtplaner Deutschlands.15 1925 bis 1930 hatte er unter dem Architekten Ernst May am Projekt Neues Frankfurt gearbeitet, einem der wichtigsten und renommiertesten Architekturprojekte der Weimarer Republik.16 1930 folgte Hebebrand May im Rahmen des sogenannten Fünfjahresprogramms in die Sowjetunion, um dort die neuen sozialistischen Städte zu entwerfen.17 In der Sowjetunion arbeitete er zunächst als Stadtplaner und dann als Architekt für den Bau einer Reihe von Volkskrankenhäusern in der gesamten Sowjetunion. 1937 wurde er vom stalinistischen Regime verhaftet und kehrte nach sechs Monaten Haft nach Nazi-Deutschland zurück, wo er seine architektonische Tätigkeit fortsetzte. Ab 1952 war er als Oberbaudirektor der Stadt Hamburg für die Planung der Stadterweiterung zuständig, insbesondere des Stadtteils City-Nord. Dieses Werk fand große Anerkennung, da es die Grundsätze der damaligen Stadtplanung repräsentierte.18 Hebebrand und Despo lernten sich auf der vorbereitenden Konferenz der CIAM 1952 in der schwedischen Stadt Sigtuna kennen und standen seitdem in engem Kontakt.19 Damit Despo eine Professur in München antreten konnte, schrieb ihm Hebebrand sogar ein Empfehlungsschreiben. Darin erklärte er, dass es im Namen eines gemeinsamen europäischen Geistes sehr wichtig sei, dass Despo an einer deutschen Institution lehre.20 Der Briefwechsel der beiden begann im April 1959. Ihre Korrespondenz wird im Archiv der Akademie der Künste Berlin aufbewahrt21 und in diesem Essay erstmals öffentlich gemacht. Despo, der noch in Stockholm lebte, teilte Hebebrand in seinen Briefen mit, dass das griechische Ministerium für öffentliche Arbeiten beabsichtige, ein Institut für Stadt- und Randplanung einzurichten.22 Zu diesem Zweck sollte ein Expertenausschuss eingesetzt werden, der die ersten Schritte des Instituts beratend begleiten sollte. Despo berichtete Hebebrand auch, dass seine Teilnahme von griechischer Seite sehr erwünscht sei, umso mehr, wenn sie Teil der damaligen deutsch-griechischen Zusammenarbeit sein würde.23 In seiner Antwort beglückwünschte Hebebrand ihn zunächst zu den Initiativen, die Despo, selbst fern von Griechenland, ergriffen hatte, um seinem Land zu helfen.24 Im Januar 1960 informierte Despo Hebebrand in einem weiteren Brief – offensichtlich nachdem Vassiliadis den Besuch Hebebrands offiziell vorgeschlagen hatte –, dass Panajotis Kanellopoulos, der stellvertretende Ministerpräsident, eine Reise nach Bonn plane, bei der Despo dabei sein sollte. Im Rahmen der deutsch-griechischen Zusammenarbeit waren Gespräche mit deutschen Wirtschaftsvertretern geplant.25 Aus einem späteren Schreiben geht hervor, dass Despo und Hebebrand bei dieser Reise mit Vizekanzler Ludwig Erhard, dem renommierten Architekten Franz Joseph (Sep) Ruf und dem griechischen Botschafter Thomas Ypsilantis zusammengekommen waren und die Frage des Athener Wiederaufbaus besprochen hatten.26

Je näher die griechischen Wahlen von 1961 rückten, desto mehr widersetzte sich die Opposition mit Nachdruck jedem Vorhaben der Regierung Karamanlis. Im Oktober 1960 schrieb Despo Hebebrand, dass es eine Reihe von Zeitungsartikeln gebe, in denen Parallelen zwischen der Bundesrepublik und Nazideutschland gezogen würden, und dass sein nächster Besuch in Athen wahrscheinlich nicht einfach werden dürfte.27 Er war der Meinung, dass eine solche Entwicklung, also die Wiederbelebung der Erinnerung an die nationalsozialistische Besatzungszeit, verhängnisvoll für die deutsch-griechischen Beziehungen sein könnte, die zu diesem Zeitpunkt auf eine neue Grundlage, die sogenannte Realpolitik jener Zeit, gestellt werden sollte. Despo betonte, dass Verallgemeinerungen dieser Art Hebebrand nicht stören sollten, da er ja ein verbürgter und aufrichtiger Demokrat sei.28 Damit bezog Despo sich wohl auf Hebebrands Haltung und Erfahrung im Frankfurt der Zwischenkriegszeit, in der Weimarer Republik und der vorstalinistischen Sowjetunion. Spätere Briefwechsel zwischen den beiden Architekten, aber auch zwischen Hebebrand und Solon Gikas,29 dem Minister für öffentliche Arbeiten, zeigen, dass über die Presse versucht wurde, Hebebrands Beteiligung am Generalbebauungsplan für Groß-Athen zu klären. Um den heutigen Sprachgebrauch zu bemühen: Das war eine bewusste Verbreitung von Fake News, bei der „andere Kreise“, wie Despo sich ausdrückte, sowohl aus der Politik als auch aus der Architektur bewusst den Eindruck erwecken wollten, Hebebrand sei als Privatperson eingeladen worden, um das Projekt gegen Bezahlung zu übernehmen. Das war natürlich nicht der Fall. Aus der Korrespondenz geht klar hervor, dass Hebebrands Leistung für das griechische Ministerium zu seinen Aufgaben als Oberbaudirektor in Hamburg gehörte.30 Anfang 1963 und ohne dass es eine klare Entwicklung beim Generalbebauungsplan für Groß-Athen gegeben hätte, verwies Despo auf die Absicht des Ministeriums, amerikanische Stadtplaner aktiv mit einzubeziehen.31 Das zeigt, dass es zu dieser Zeit besser um die amerikanisch-griechischen Beziehungen stand als um die deutsch-griechischen. Im selben Brief prophezeite Despo, dass aufgrund der politischen Lähmung des Landes kein Projekt, das sich mit der Lösung der großen Probleme des Landes befasse, vorankommen werde. Der Generalbebauungsplan für Groß-Athen wurde schließlich 1965 ausgearbeitet. Hebebrand starb ein Jahr später in Hamburg.

Despos Vortrag mit dem Titel: „Die ideologische Prägung der Städte“

Das zweite Beispiel für die Vertiefung der deutsch-griechischen Beziehungen ist Despos Vortrag mit dem Titel: „Die ideologische Prägung der Städte“.32 Despo wurde 1964 zum außerordentlichen Mitglied der Abteilung Baukunst der Akademie der Künste Berlin West gewählt. In seinem Dankesschreiben an Max Taut, den Vorsitzenden der Abteilung Baukunst der Akademie, schrieb er, dass er seine Wahl nicht nur als eine persönliche Auszeichnung, sondern auch als Ehre für sein Land betrachte.33 Dies ist ein weiteres Beispiel dafür, dass er sich als Mittler zwischen den beiden Ländern betrachtete, und auch, wie sehr er sich seinem Land verpflichtet fühlte. 1965 wurde er gebeten, bei der ordentlichen Mitgliederversammlung der Akademie einen Vortrag zu halten, eine Aufgabe, mit der jedes Mitglied beauftragt wird.34 Er sollte diesen Beitrag im Rahmen der Berliner Bauwoche halten, die im September 1966 stattfinden sollte.35

Das Jahr 1966 war ein entscheidender Wendepunkt im Kalten Krieg. Die Berliner Mauer stand bereits, die Stadt war geteilt und versuchte, bestmöglich mit der Situation umzugehen. Damals wurden zwei für diese Zeit typische städtebauliche Projekte realisiert, eines im Osten und eines im Westen der Stadt, die die Wechselwirkung zwischen Architektur und Kaltem Krieg veranschaulichten. Im Ostteil entstand in monumentalem Format die Karl-Marx-Allee. Im Westteil wurde die Neuplanung des kriegszerstörten Hansaviertels im Tiergarten realisiert (Bürgerverein Hansaviertel e.V., 2017). Namhafte Architekten aus der ganzen Welt waren eingeladen worden, das Viertel neu zu entwerfen. Die Gebäude sollten durch ihre architektonische und städtebauliche Gestaltung ein Symbol der freien Welt sein.36 Im Zentrum des Quartiers entstand das Ensemble der Akademie der Künste, das Theatersaal, Ausstellungs- und Multifunktionsräume umfasste.37 Die Entscheidung, ein Kulturgebäude inmitten des Viertels zu platzieren, spiegelte die Grundsätze der damaligen Stadtplanung wider, das Zentrum durch ein Gebäude zu definieren, in dem der moderne Bürger intellektuell reflektieren und sich weiterbilden konnte. Despo hielt in diesem Gebäude seinen Vortrag,38 der auch direkt im Radio übertragen wurde.39

Kurzgefasst ging es in seinem Vortrag um die Bedeutung der Zentren von Städten und Siedlungen seit der Vorgeschichte.40 Er konzentrierte sich auf die städtebauliche Planung des antiken Athen und der griechischen Poleis wie Priene, Milet usw. Daher analysierte er das Konzept der Agora. Dazu erklärte er, dass auf der Agora, also im Zentrum der Stadt, jedes Individuum, das dort sprechen durfte, zum Bürger avancierte. Weiter führte er aus, dass die Agora bei den Römern zum Forum wurde, ohne ihre zentrale Rolle zu verlieren. In der christlichen Zeit und insbesondere in den byzantinischen Städten entwickelte sich die Kirche zum sozialen Mittelpunkt der Stadt. Mit anderen Worten, Despo stellte fest, dass die Struktur der Siedlungen von der Vorgeschichte bis zum Mittelalter mehr oder weniger unverändert geblieben war. Erst mit Aufkommen des Frühkapitalismus stellte sich die Auffassung ein, der Mensch sei ein Individuum und eine Handelsware, meinte Despo. Er behauptete, eine Umkehrung dieser Entwicklung und eine Rückbesinnung auf die zeitlose Sozialstruktur der Stadt – allerdings in Form der modernen Gesellschaft – zeichnete sich erst in der Zwischenkriegszeit ab und vor allem in den ersten Nachkriegsjahren, insbesondere im sozialdemokratischen Schweden. Dort hätten die Kulturzentren ihre soziale Rolle für die Gemeinschaft zurückerhalten und den Charakter eines modernen und demokratischen Marktplatzes, einer neuen Agora, angenommen (Despo, 1963).

Zurück zum Hansaviertel: Schon die bloße Existenz des Ensembles der Akademie der Künste als Zentrum dieses für die westdeutsche Nachkriegszeit symbolträchtigen Viertels schuf die Voraussetzung für eine moderne Agora im altgriechischen Sinne des Wortes. 1966, zum Zeitpunkt des Vortrags, war die Erinnerung an den Nationalsozialismus für die deutsche Gesellschaft noch eine offene Wunde. Der Mai 1968, der die Debatte über die Zeit des Nationalsozialismus massiv ins Rollen brachte, stand noch bevor. Schaut man aus heutiger Sicht auf die damaligen Gegebenheiten und Despos Vortrag, so kann man durchaus behaupten, dass er durch die städtebauliche Retrospektive und unter Bezugnahme auf die leidgeprüfte Gesellschaft Deutschlands signalisierte, dass das, was sich im Hansaviertel bereits abzeichnete, demokratische Tendenzen waren. Damit unterstrich er indirekt den politischen Wandel der Bundesrepublik vom Faschismus und Nationalsozialismus zur Demokratie. Die Akademie der Künste beschloss, den Vortrag in einem Buch zu veröffentlichen, wahrscheinlich als eine Geste der Anerkennung für Despos Beitrag zur öffentlichen Debatte in der Bundesrepublik.41 Diese Veröffentlichung erfolgte tatsächlich 1973 (Despo, 1973).

Die Mitgliederversammlung der Akademie der Künste Berlin West in Athen

Drittes und letztes Beispiel für die Vertiefung der deutsch-griechischen Beziehungen ist die Mitgliederversammlung der Abteilung Baukunst der Akademie der Künste Berlin West 1967 in Athen. Die Reise der Mitglieder nach Athen fand zwischen dem 3. und dem 10. April 1967 statt, nur zwei Wochen vor dem Putsch der Obristen.42 Aus dem Archiv der Akademie der Künste Berlin geht hervor, dass bereits 1965 die Möglichkeit diskutiert wurde, eine ordentliche Mitgliederversammlung außerhalb Deutschlands abzuhalten.43 Auf Vorschlag des Architekten Sep Ruf, der uns von der Zusammenkunft mit Hebebrand in Bonn bekannt ist, wurde einstimmig beschlossen, die Mitgliederversammlung in Athen abzuhalten. Das war ein Beschluss mit großer symbolischer Bedeutung, da in Athen die erste Akademie gegründet wurde.44 Es ging offensichtlich um eine Bekundung der Akademie zum Philhellenismus und war ein weiterer Beweis für den anhaltenden Einfluss des antiken griechischen Erbes auf die deutsche Geisteswelt. Es wird also deutlich, dass Griechenland zwar auf politischer und wirtschaftlicher Ebene die Unterstützung Westdeutschlands für den Wiederaufbau nach dem Krieg benötigt haben mag, die Bundesrepublik aber ebenso nach dem Nationalsozialismus nach einer Verbindung mit dem demokratischen und antiken griechischen Geist strebte. In beiden Fällen war Despo das Bindeglied.

Despo übernahm die notwendigen Absprachen und Vorbereitungen, damit die Mitgliederversammlung in Athen stattfinden konnte.45 Er nahm sofort Kontakt zu zwei seiner Bekannten aus der Zwischenkriegszeit auf. Zunächst zu Panajotis Kanellopoulos, dem Despo den Vorschlag ihres gemeinsamen Freundes Sep Ruf überbrachte. Despo bat Kanellopoulos um Unterstützung, da die Veranstaltung der Akademie der Künste Berlin West in Athen, wie er schrieb, „von großer Bedeutung für das Land“ sei.46 Danach kontaktierte Despo Konstantinos Tsatsos,47 bekannten Politiker und Mitglied der Akademie von Athen, um die beiden Akademien zusammenzubringen. Beide Männer reagierten mit großer Begeisterung auf Despos Anfrage. Schließlich beteiligte sich die griechische Regierung selbst am Projekt, indem sie den Mitgliedern der Abteilung Baukunst der Akademie der Künste Berlin West eine offizielle Einladung aussprach.48 Es wurde sogar beschlossen, zwei Mitglieder anderer Abteilungen der Akademie der Künste als Ehrengäste nach Athen kommen zu lassen. Einer von ihnen war der geschätzte Philosoph Martin Heidegger. Er hielt sogar einen Vortrag an der Akademie von Athen, der gemäß der Unterlagen des Archivs der Akademie der Künste den vorläufigen Titel „Wie stehen wir zur modernen griechischen Welt?“ trug.49 Dieser Titel wurde später geändert und lautete dann „Die Herkunft der Kunst und die Bestimmung des Denkens“.50

Zu diesem Vortrag wurden wichtige Persönlichkeiten der Künste jener Zeit eingeladen wie Jorgos Seferis, Odysseas Elytis, Angelos Terzakis, Jannis Moralis und Nikos Engonopoulos.51 Panajotis Kanellopoulos selbst war ebenfalls anwesend, und zwar in seiner Eigenschaft als Premierminister. In seiner Einleitung würdigte der frühere griechische Bildungsminister und Generalsekretär der Akademie von Athen, Ioannis Theodorakopoulos, die Geistesverwandtschaft der beiden Länder in den Bereichen Kunst, Musik und Philosophie.52 Oskar Schlitter, der deutsche Botschafter in Athen, ließ es sich danach nicht nehmen, die anwesenden Mitglieder der Akademie zu einem Festbankett in seine Residenz einzuladen.53 Schließlich stand eine dreitägige Rundfahrt zu den antiken Stätten Delphi, Epidaurus, dem antiken Olympia und den byzantinischen Klöstern Dafni und Hosios Loukas auf dem Programm.54 Die Akademie der Künste Berlin West beförderte Despo auf der folgenden planmäßigen Mitgliederversammlung vom außerordentlichen zum ordentlichen Mitglied.55 Zu dieser Entscheidung hatten offensichtlich der enorme Erfolg die Mitgliederversammlung in Athen und die Ehrungen beigetragen, die Griechenland den Mitgliedern der Akademie hatte zuteilwerden lassen, für die Despo gesorgt hatte. Da sich die Militärdiktatur gerade etabliert hatte, durfte Despo nicht nach Berlin ausreisen und konnte somit der Mitgliederversammlung nicht beiwohnen.56 Man befürchtete, dass er das Land verlassen würde.57

Nachwort

Zusammenfassend kann man also anhand der drei Beispiele sagen, dass Despo den Rahmen einer vielleicht sehr erfolgreichen, aber ausschließlich berufsgebundenen Tätigkeit eines Architekten sprengten. Sie zeugen von seiner Weltsicht und der Haltung, die seiner Meinung nach ein Architekt in der Gesellschaft spielen sollte.58 Darüber hinaus trug er mit seiner Arbeitsmoral zur Bereicherung der deutsch-griechischen Beziehungen bei. Durch sein Eingreifen in das Zeitgeschehen – sei es durch seine Zusammenarbeit mit Hebebrand, sei es durch die Analyse der besonderen Umstände des Kalten Krieges in Berlin West in seinem Vortrag oder durch das Einbeziehen der griechischen Regierung bei der Veranstaltung in Athen – fügte er dem traditionsreichen Bauwerk der intellektuellen Beziehungen zwischen Griechenland und Deutschland einen kleinen, aber bedeutenden Baustein hinzu.

Zusammenfassung

Der Essay untersucht anhand von drei Beispielen den Beitrag des Architekten Ioannis Despotopoulos zur Vertiefung der deutsch-griechischen Beziehungen in den 1960er Jahren. Diese sind: Seine Vermittlung zur Einladung des deutschen Stadtplaners Werner Hebebrand nach Griechenland zur Erstellung des Regulierungsplans für den Großraum Athen 1960-1962, sein Vortrag mit dem Titel „Die ideologische Prägung der Städte“ in der Akademie der Künste Berlin West im Jahr 1966 und die Realisierung der ordentlichen Mitgliederversammlung der Akademie der Künste Berlin West 1967 in Athen. Diese Beispiele verdeutlichen, wie Despo durch seine Mikrogeschichte optimale Bedingungen für einen bilateralen und gegenseitigen Austausch zwischen den Architektengemeinschaften der beiden Länder schaffen konnte.

Übersetzung aus dem Griechischen: Athanassios Tsingas

Einzelnachweise

  1. Ioannis Despotopoulos wurde in Deutschland Jan Despo genannt. Der Essay folgt Despotopoulos´ Wunsch, im internationalen Kontext diese Version seines Namens zu nutzen.
  2. * Zum gleichen Thema, aber mit einem anderen Ansatz, vgl. auch den Essay von L. Dima Deutsch-griechische Verbindungen von Architekten und Stadtplanern beim Wiederaufbau der Nachkriegszeit.
    [2] Eine ausführliche Biografie von Jan Despo finden Sie bei Bartatilas, 2019.1.
  3. Zu Despos Beziehung zu Kountouras vgl. Kountouras, 1921, Ioannis-Despotopoulos-Archiv, Archiv Neohellenischer Architektur (im Folgenden: ANA) – Benaki-Museum.
  4. Zu Despos ersten Erfahrungen in Deutschland vgl. Bartatilas, 2019.2.
  5. Über Despos Arbeiten zu Sanatorien vgl. Athanasiou, 2019
  6. Despo reichte seine Bewerbung für eine Professur am 3. Oktober 1941 ein und wurde auch ernannt, nahm aber seine Lehrtätigkeit erst viel später auf, nämlich zum Wintersemester 1943. Zur Chronik seiner Wahl während der Besatzungszeit vgl. Dima, 2015.
  7. Die Gesellschaft Wissenschaft-Wiederaufbau, bekannt auch als EP.-AN., wurde am 3. September 1945 gegründet. Ihre sechs gesetzten Ziele wurden in der Ausgabe 8 der Zeitschrift Antaios, Athen 20.09.1945, S. 184, veröffentlicht. Generalsekretär der EP.-AN. war Nikos Kitsikis, der damalige Rektor der NTUA, Präsident Dimitris Kavvadas, Vizepräsidenten Jan Despo und Petros Kokkalis, Schatzmeister Dimitris Batsis.
  8. Rizospastis, 1946, Ausschnitt aus dem Ioannis-Despotopoulos-Archiv, ANA – Benaki Museum.
  9. Anderen gelang die Flucht nicht, wie z.B. seinem Cousin ersten Grades, dem bekannten Universitätsprofessor Konstantinos Despotopoulos.
  10. Zu Despos Beziehung zu Forbat und dessen Verhältnis zu Griechenland vgl. Forbat, 2019.
  11. Despo hielt sich von Februar 1947 bis September 1961 in Schweden auf, Dokument der schwedischen Botschaft in Athen, Ioannis-Despotopoulos-Archiv, ANA – Benaki Museum.
  12. Archiv: Akademie der Künste (AdK), Berlin, AdK (West), Personalnachrichten Nr. 245 (Jan Despotopoulos, 1964-1992), Blatt 26.
  13. Weiterführend zu Prokopis Vassiliadis vgl. Fessa, 2020.
  14. Für eine ausführliche Darstellung der ikonischen Werke dieser Zeit vgl. Simaioforidis & Aisopos (Hrsg.), 1999.
  15. Für weitere Informationen zur Arbeit von Werner Hebebrand vgl. http://www.architekten-portrait.de/werner_hebebrand/index.html (letzter Zugriff: 16.08.2022).
  16. Zu Ernst Mays Werk in Frankfurt gibt es sehr viele bibliografische Verweise, insbesondere in der deutschen Literatur. Ein kurzer Leitfaden mit bibliografischen Hinweisen ist Welzbache, 2016.
  17. Zu Ernst Mays Arbeit in der Sowjetunion vgl. Flierl, 2012.
  18. Zu Hebebrands städtebaulichen und theoretischen Arbeiten vgl. Hebebrand, 1969.
  19. Akademie der Künste (AdK), Berlin, Werner-Heberand-Archiv, Nr. 515, Blatt 2.
  20. AdK, Berlin, Werner-Hebebrand-Archiv, Nr. 515, Blatt 3.
  21. AdK, Berlin, Werner-Hebebrand-Archiv, Nr. 79.
  22. AdK, Berlin, Werner-Hebebrand-Archiv, Nr. 79, Blatt 6.
  23. AdK, Berlin, Werner-Hebebrand-Archiv, Nr. 79, Blatt 6.
  24. AdK, Berlin, Werner-Hebebrand-Archiv, Nr. 79, Blatt 8.
  25. AdK, Berlin, Werner-Hebebrand-Archiv, Nr. 79, Blatt 19.
  26. AdK, Berlin, Werner-Hebebrand-Archiv, Nr. 79, Blatt 22.
  27. AdK, Berlin, Werner-Hebebrand-Archiv, Nr. 79, Blatt 28.
  28. AdK, Berlin, Werner-Hebebrand-Archiv, Nr. 79, Blatt 28.
  29. AdK, Berlin, Werner-Hebebrand-Archiv, Nr. 79, Blatt 51.
  30. AdK, Berlin, Werner-Hebebrand-Archiv, Nr. 79, Blatt 47.
  31. AdK Berlin, Werner-Hebebrand-Archiv, Nr. 79, Blatt 42.
  32. Der Begriff Prägung des deutschen Vortragstitels ist in der griechischen Version, ebenfalls von Despo selbst verfasst, mit Gestaltung wiedergegeben. Zur Verwendung des Begriffs Prägung und seiner Wiedergabe im Griechischen mit Gestaltung vgl. Loukas Bartatilas, 2014.
  33. AdK, Berlin, AdK (West), Personalnachrichten Nr. 245 (Jan Despotopoulos, 1964-1992), Blatt 27.
  34. 34 AdK, Berlin, AdK (West), Akademiebestand Nr. 129-05, Blatt 9.
  35. AdK, Berlin, AdK (West), Personalnachrichten Nr. 1964 – Jan Despotopoulos, Blatt 51-52.
  36. Zum Verhältnis des Hansaviertels zur Karl-Marx-Allee im Kontext des Kalten Krieges und dem Einfluss des Ortsteils auf das zeitgenössische Architekturerbe Berlins vgl. Jörg Haspel, Thomas Flierl, 2019.
  37. Kurzer Leitfaden zu den Bauten der Akademie der Künste und ihre Geschichte, Bernau, 2007.
  38. AdK, Berlin, AdK (West), Personalnachrichten Nr. 1964 – Jan Despotopoulos, Blatt 45.
  39. AdK, Berlin, AdK (West), Personalnachrichten Nr. 1964 – Jan Despotopoulos, Blatt 51-52.
  40. Der Entwurf dieses Vortrags in griechischer Sprache, aus dem die Informationen in diesem Absatz stammen, befindet sich im Archiv von Mileni Panagiotopoulou, bei der ich mich herzlich bedanke.
  41. AdK, Berlin, AdK (West), Akademiebestand Nr. 129-14, Blatt 10.
  42. AdK, Berlin, AdK (West), Akademiebestand Nr. 129-10, Blatt 1-4.
  43. AdK, Berlin, AdK (West), Akademiebestand Nr. 129-05, Blatt 9.
  44. Brief von Jan Despo an das griechische Ministerium der Regierungskanzlei, 25.05.1966, Ioannis-Despotopoulos-Archiv, ANA – Benaki Museum.
  45. AdK, Berlin, AdK (West), Akademiebestand Nr. 129-06, Blatt 5.
  46. Brief von Jan Despo an P. Kanellopoulos, 11.05.1966, Ioannis-Despotopoulos-Archiv, ANA – Benaki Museum.
  47. Brief von Jan Despo an K. Tsatsos, 29.03.1966, Ioannis-Despotopoulos-Archiv, ANA – Benaki Museum.
  48. AdK, Berlin, AdK (West), Akademiebestand Nr. 129-10, Blatt 44.
  49. AdK, Berlin, AdK (West), Akademiebestand Nr. 129-10, Blatt 20.
  50. AdK, Berlin, AdK (West), Akademiebestand Nr. 129-10, Blatt 19.
  51. Ioannis-Despotopoulos-Archiv, ANA – Benaki Museum.
  52. AdK, Berlin, AdK (West), Akademiebestand Nr. 129-10, Blatt 6-7.
  53. AdK, Berlin, AdK (West), Akademiebestand Nr. 129-10, Blatt 22.
  54. AdK, Berlin, AdK (West), Akademiebestand Nr. 129-10, Blatt 3-4.
  55. AdK, Berlin, AdK (West), Personalnachrichten Nr. 1964 – Jan Despotopoulos, Blatt 36.
  56. AdK, Berlin, AdK (West), Akademiebestand Nr. 129-10, Blatt 14.
  57. Nach dem Putsch der Obristen wurden Kollegen und Verwandte von Despo, wie Nikos Kitsikis und sein Cousin Konstantinos Despotopoulos, vom Regime verfolgt. Ersterer wurde im Alter von 80 Jahren auf die Internierungsinsel Gyaros verbannt, letzterer floh nach Paris. Es ist daher sehr wahrscheinlich, dass Despo selbst von Anfang an ins Visier der Junta genommen worden war. So wurde er, ohne verhaftet zu werden, schließlich im Oktober 1968 zum zweiten Mal von seinen Lehrstuhlpflichten an der NTUA entlassen.
  58. Ioannis Despotopoulos, „O koinonikos rolos tou Architektona“ (Die soziale Rolle des Architekten) in Deltio Syllogou Architektonon (Bulletin der Architektenvereinigung), Heft 3-4, November 1972, S. 58 ff.

Verwendete Literatur

Die ideologische Struktur der Städte
Ioannes Despotopoulos (Autor*in)
1973
Akademie der Künste – Hanseatenweg 10, Berlin
Nikolaus Bernau (Autor*in)
2007
Das Neue Frankfurt: Planen und Bauen für die Metropole der Moderne 1920 bis 1933
Christian Welzbache (Autor*in)
2016
Das neuzeitliche Kulturzentrum – Agora
Jan Despo (Autor*in)
Februar 1963
Erinnerungen eines Architekten aus vier Ländern
Fred Forbat (Autor*in), Bauhaus-Archiv (Herausgeber*in)
2019
Hansaviertel Berlin: A Guide to Interbau 57
Bürgerverein Hansaviertel e.V. (Herausgeber*in)
2017
Karl-Marx-Allee and Interbau 1957: Confrontation, Competition and the Co-evolution of Modernism in Berlin
Jörg Haspel (Herausgeber*in), Thomas Flierl (Herausgeber*in), Landesdenkmalamt Berlin (Herausgeber*in), Hermann-Henselmann-Stiftung (Herausgeber*in)
2019
Standardstädte: Ernst May in der Sowjetunion 1930-1933. Texte und Dokumente
Thomas Flierl (Herausgeber*in)
2012
Zur neuen Stadt
Werner Hebebrand (Autor*in)
1969
Ανοικοδόμηση…
Ιωάννης Γ. Δεσποτόπουλος (Autor*in)
20.05.1945
Βαϊμάρη-Αννόβερο-Βερολίνο: Το Βauhaus του Ιωάννη Δεσποτόπουλου
Λουκάς Μπαρτατίλας (Autor*in), Ανδρέας Γιακουμακάτος (Herausgeber*in), Σωκράτης Γεωργιάδης (Herausgeber*in)
2021
Η ‘’εξυγίανσις’’ άρχισε με ομαδικές απολύσεις των ανωτάτων υπαλλήλων – ο κατάλογος των προγραφών
Άγνωστος/η (Autor*in)
12 Οκτωβρίου 1946
Ιωάννης Δεσποτόπουλος (1903-1992)
Λουκάς Μπαρτατίλας (Autor*in, Herausgeber*in)
2019
Ματαρόα 1945 – Από το μύθο στην ιστορία
Νικόλαος Μανιτάκης (Herausgeber*in)
2018
Μηχανές Υγείας – Μηχανές Ζωής
Αιμιλία Αθανασίου (Autor*in), Παναγιώτης Τουρνικιώτης (Herausgeber*in)
2009
Ο Ιωάννης Δεσποτόπουλος στην Ακαδημία Τεχνών του Βερολίνου
Λουκάς Μπαρτατίλας (Vortragende*r)
20.12.2014
Ο κοινωνικός ρόλος του αρχιτέκτονα
Ιωάννης Δεσποτόπουλος (Autor*in)
Νοέμβριος 1972
Ολόκληρος η εισήγησις του κ. Μιλτ. Κουντουρά επί της εκθέσεως των ζωγραφικών και γλυπτικών έργων του κ. Ιωαν. Δεσποτόπουλου
Μίλτος Κουντουράς (Autor*in)
07.01.1921
Οργανική πόλη και καθολικό πνεύμα. Διδασκαλία και έργο του Ιωάννη Δεσποτόπουλου
Βασιλική (Λίνα) Δήμα (Autor*in)
2015
Προκόπης Βασιλειάδης. Αρχιτέκτων-Πολεοδόμος (Κίεβο, 1912 – Αθήνα, 1977)
Ελένη Φεσσά–Εμμανουήλ (Autor*in)
04.05.2015
Σύντομη εισήγηση για ορισμένα σημαντικά επακόλουθα από το έργο στο Βauhaus
Ιωάννης Δεσποτόπουλος (Autor*in), Λουκάς Μπαρτατίλας (Herausgeber*in)
2019
Τοπία εκμοντερνισμού – ελληνική αρχιτεκτονική στις δεκαετίες 1960 και 1990
Γιώργος Σημαιοφορίδης (Herausgeber*in), Γιάννης Αίσωπος (Herausgeber*in)
1999

Galerie

Zitierweise

Loukas Bartatilas, »Architektur und Politik: die Rolle des Architekten Ioannis Despotopoulos (Jan Despo) bei der Vertiefung der deutsch-griechischen Beziehungen in den 1960er Jahren«, in: Alexandros-Andreas Kyrtsis und Miltos Pechlivanos (Hg.), Compendium der deutsch-griechischen Verflechtungen, 30.09.2022, URI: https://comdeg.eu/compendium/essay/112156/.

Metadaten

Essaytyp Mikrogeschichte
Lizenz CC BY-NC-ND 4.0
Sprache Deutsch, übersetzt aus dem Griechischen von Athanassios Tsingas

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